Ein Geheimnis der Schwarzen Sieben
Scheunen gucken.«
»Und Georg und Janet wollten die Reitställe in der Umgebung aufsuchen«, sagte Pam. »Das müßte eine hübsche Aufgabe sein. Ich habe Ställe gern.«
Georg und Janet hielten es selber auch für eine recht hübsche Aufgabe. Sie hatten die Reitställe in der Umgebung nachgeschlagen und drei gefunden.
»Reitställe Belling«, sagte Janet. »Und Warners Reitstall – und Tiptrees. Wir fahren zu allen dreien, ja?«
Also schwangen sie sich auf ihre Fahrräder und fühlten sich, wie immer, sehr wichtig, da sie wieder eine Arbeit für die Schwarze Sieben erledigten. Sie kamen zuerst zu Tiptrees Ställen. Janet kannte den Mann, der sie leitete, denn er war ein Bekannter ihres Vaters.
Er rieb gerade ein Pferd ab und nickte Janet und Georg lächelnd zu. »Na – gekommen, um euch meine Pferde mal anzusehen?« fragte er. »Ich habe ein Fohlen da im Stall – Silberstern heißt es, und ein hübsches Tier ist es.«
Sie bewunderten das reizende kleine Fohlen. »Ich wünschte, ich arbeitete in einem Reitstall«, sagte Janet listig. »Lassen Sie manchmal Mädchen, die noch in die Schule gehen, hier arbeiten – vielleicht in den Ferien, Mr. Tiptree?«
Der Reitlehrer lachte. »Nein! Meine Frau und meine Töchter helfen mächtig mit – sie sind alle pferdenärrisch. Sie erledigen alle nötigen Arbeiten – ich brauche niemand sonst. Das ist ein richtiger Familienstall! Warum – wolltet ihr vielleicht herkommen und helfen? Dein Vater hat aber doch genügend Pferde, mit denen du herumspielen kannst, oder?«
»Hm, ja, gewiß«, sagte Janet, während sie das kleine Fohlen streichelte. »Ich dachte nur so, ob Sie überhaupt jemals Mädchen Arbeit geben – viele Mädchen, die ich kenne, haben Pferde gern und wünschten, sie könnten in einem Reitstall arbeiten.«
»Komm, Janet«, sagte Georg, der einsah, daß aus Mr. Tiptree keine brauchbaren Auskünfte herauszuholen waren. Offensichtlich würde das weggelaufene Mädchen keine Anstellung bekommen, selbst dann nicht, wenn sie es wünschen sollte.
»Danke schön, daß Sie uns das Fohlen gezeigt haben, Mr. Tiptree«, sagte Janet. »Ich werde meinem Vater von ihm erzählen – es wird ihn ganz bestimmt interessieren.«
Sie radelten weiter, und Georg warf einen Blick auf seine Reitstalliste. »Jetzt fahren wir zu Warners Stall«, sagte er. »Der ist nicht weit von dem Haus der Großmutter entfernt. Es könnte ein guter Platz zum Verstecken für Elizabeth Sonning sein – oder um eine Stelle zu bekommen.«
»Ich nehme nicht an, daß sie irgendwo so nahebei hingeht«, sagte Janet. »Man könnte sie erkennen. Wahrscheinlicher ist, daß sie weiter weggegangen ist – zu den Reitställen von Belling, auf der anderen Seite des Dorfes. Trotzdem – gehen wir zunächst einmal zu Warners.«
Sie fuhren zu dem Reitstall auf dem nächsten Hügel hinauf. Unter ihnen breiteten sich Felder von jeglicher Art und Größe, die aussahen wie eine große Flickendecke.
Warners Reitstall war recht groß, und es herrscht e reger Betrieb dort, als sie eintrafen. Einige Reiter verließen gerade auf ihren Pferden den Hof, andere kamen gerade zurück. Niemand achtete sonderlich auf die beiden Kinder.
»Komm, wir spionieren ein bißchen herum«, sagte Janet, »und wenn wir irgendwelc he Stallmädchen sehen, gucken wir sie uns genau an.«
»Würde Elizabeth keinen Reitdreß tragen müssen, wenn sie in einem Stall arbeiten will?« fragte Georg. »Wir wissen, daß sie ihre Schuluniform trug, als sie weglief – und sonst hat sie keine Sachen mitgeno mmen.«
»Hm – sie könnte sich welche von dem Stallbesitzer geliehen haben«, meinte Janet. »Obgleich das wohl nicht sehr wahrscheinlich ist. Du – da ist ein Stallmädchen – da drüben – es macht den Stall sauber.«
Sie standen da und blickten zu dem Mädchen hinüber. Es hatte ihnen den Rücken zugekehrt und machte seine Arbeit mit geübten Griffen. Es drehte sich herum, um etwas zu holen, und sie sahen sofort, daß es nicht Elizabeth war.
»Viel zu groß!« sagte Janet enttäuscht. »Da drüben sind zwei Stalljungen. Komm, wir gehen zu ihnen hin und unterhalten uns mit ihnen – man kann nie wissen: Vielleicht erfahren wir etwas.«
Tom weiß etwas
Georg und Janet gingen zwischen Pferden und Reitern hindurch zu den beiden Stalljungen hinüber. Einer von ihnen trug einen großen Ballen Stroh auf dem Rücken. Der andere half gerade einem kleinen Mädchen von einem Pony herunter. Sie nahmen keine Notiz von Georg und
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