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Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry

Titel: Ein Geschenk für den Boss Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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geistesabwesend auf die Schulter. „Ich muß jetzt zum Hospital, Mr. Florish. Wir sehen uns später."
    Im Krankenhaus mußte Clive zehn Minuten im Besuchszimmer des Chefarztes warten, bevor Dr. Shridden, der leitende Arzt des Hospitals, erschien. Shridden zeigte beim Eintritt in das Zimmer eine ernste, bedrückte Miene, aber das hatte bei ihm nicht viel zu sagen; er sah fast immer so aus.
    „Wenn Sie das Mädchen sprechen wollen, muß ich Sie leider enttäuschen", meinte er und ging auf Clive zu, um ihm die Hand zu geben. „Dazu ist es noch zu früh."
    „Aber sie wird durchkommen?"
    „Die Operation steht kurz vor ihrem Abschluß", meinte Shridden. „Eine der Kugeln liegt in Lungennähe. Im Moment läßt sich nichts Definitives sagen. Natürlich hoffen wir, das Mädchen retten zu können."
    „Hat das Mädchen in der Narkose irgend etwas geäußert, das einen Hinweis auf ihre Identität gestattet?"
    Dr. Shridden sah erstaunt aus. „Was denn? Sie wissen noch nicht mal, wer sie ist?"
    „Nein, in ihrer Handtasche befanden sich keine Papiere. Ich möchte mir gern mal die Kleidung des Mädchens ansehen. Vielleicht geben uns die eingenähten Schildchen irgendwelche Hinweise."
    „Das Kostüm stammt aus Paris — ich habe zufällig den Namen eines international bekannten Modeschöpfers auf dem Etikett der Kostümjacke gelesen", meinte Shridden. Er ging zu einer weiß lackierten Tür und öffnete sie, um einem Mädchen, das Clive nicht sehen konnte, ein paar Anweisungen bezüglich der Kleidung zu geben. Dann schloß er die Tür und meinte: „Die Schwester bringt Ihnen gleich das Gewünschte. Wollen wir uns nicht setzen?"
    Clive nickte. Er nahm Platz und sagte: „Bitte, geben Sie auf die Kugeln acht. Sie wissen, daß sie für uns von größter Bedeutung sind."
    „Ja ja", meinte Shridden ungeduldig. „Wir machen so etwas schließlich nicht zum erstenmal." Clive merkte, daß den Arzt etwas beschäftigte, und er fragte: „Haben Sie das Mädchen schon mal hier in der Stadt gesehen?"
    „Nein", erwiderte Shridden, „aber Dr. Hurst erinnert sich, ihr begegnet zu sein."
    „Wann und wo?"
    „Heute morgen auf dem Wege zum Hospital. Das Mädchen befand sich in Begleitung eines jungen Mannes, und Hurst gewann den Eindruck, daß die beiden sich stritten. Ihm fiel das Paar vor allem wegen der Schönheit der jungen Dame auf."
    „Wo ist Dr. Hurst jetzt?“
    „Im Operationssaal. Sie können ihn im Moment nicht sprechen."
    Es klopfte. Eine Schwester kam herein. Sie trug ein Jackenkleid und etwas Unterwäsche über dem Arm und legte die Sachen auf dem Tisch ab. Clive machte sich mit spitzen Fingern daran, die Kleidung zu untersuchen. „Gute, teure Sachen", bemerkte er. „Hier ist das Zeichen einer Wäscherei eingenäht; es ist keine aus unserer Stadt. Ja, das Kleid stammt aus Paris. War sicher nicht billig."
    „Daß sie Geld hat und aus gutem Hause stammt, kann man ihr doch ansehen“, meinte Shridden.
    „Nehmen wir einmal an, die Operation verläuft glatt und ohne nachteilige Folgen. Wann werde ich das Mädchen frühestens sprechen können?"
    „Nicht vor morgen Abend."
    „Ich werde dafür sorgen, daß das Zimmer des Mädchens bewacht wird.“
    „Sie glauben, der Täter könnte den Mordanschlag wiederholen?"
    „Diese Gefahr besteht. Er wird erfahren, daß Sie das Mädchen retten konnten —"
    „Noch ist das keineswegs sicher", unterbrach Dr. Shridden.
    „Ich setze den Fall, daß sie durchkommt", meinte Clive. „Der Mörder muß in diesem Fall versuchen, die begonnene Arbeit zu vollenden. Schließlich ist es mehr als wahrscheinlich, daß das Mädchen weiß, wer auf sie geschossen hat."
    „Ich sorge dafür, daß das Mädchen im obersten Stockwerk untergebracht wird“, sagte Dr. Shridden. „Das wird dem Verbrecher eine Wiederholung des Anschlags schwermachen."
    Die Tür öffnete sich, und ein hochaufgeschlossener, bebrillter Mann im weißen Arztkittel kam herein. „Das ist Dr. Hurst", stellte Shridden vor. „Clive Hammer, Detektivleutnant Hammer. Oder kennen sich die Herren schon?"
    Clive stand auf und schüttelte dem Arzt die Hand. „Flüchtig. Wie geht es der Patientin, Doktor?"
    Hurst steckte eine Zigarette in Brand. „Ich glaube, sie hat Glück gehabt. Reizendes Mädchen, was?"
    „Unbedingt. Dr. Shridden sagte mir, daß Sie die Kleine heute morgen gesehen haben, in Begleitung eines jungen Mannes?"
    „So ist es. Die beiden stritten sich —"
    „Wo war das?"
    „Vor dem .Manchester'."
    „Würden Sie den

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