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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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müssen, wie New York sein graues Kleid überzog.
    Fast.
    Alle, denen sie begegnete, waren fröhlich und aufgekratzt, riefen ihr lachend ein frohes neues Jahr zu, das sie lächelnd erwiderte. Die Stadt vibrierte vor Energie und guter Laune. Wenn die wüssten, dachte Cassie, was ich für ein Jahr hinter mir habe!
    Sie versuchte, sich zusammenzureißen, sich geschmeichelt zu fühlen, dass Luke sie unbedingt für sich alleine haben wollte. Kelly hatte recht. Wer hätte so was je gedacht? Trotz seines schlechten Rufs und trotz ihrer Entschlossenheit, sich nicht zu sehr mit ihm einzulassen, war es ernst zwischen ihnen geworden. Er machte es ihr nicht leicht zu gehen, und sie wusste jetzt schon, dass sie wahrscheinlich die ganze Nacht nicht schlafen würden.
    Sie bog in seine Straße ein. Dieser Teil der Stadt wurde vor allem von roten Backsteinhäusern geprägt. Um sie herum drang Partylärm aus Wohnungen und Apartments herab, vermischte sich mit den Geräuschen der Straße, als würde die ganze Stadt in Feierlaune erzittern.
    Sie drückte auf die Klingel und wartete auf das Summen des Türöffners.
    »Hi, Babe«, kam es aus der Sprechanlage.
    Sie stieg die Treppe hinauf und klopfte an die Tür.
    Er riss die Tür auf. »Hallo!«, sagte er und nahm sie, noch im Gang stehend, in die Arme.
    »Du … du hast ja einen Smoking an!« Sie versuchte sich aus seinen Armen zu befreien, um ihn besser anschauen zu können.
    Er zuckte grinsend die Schultern. »Was soll ich sagen? Ich wollte eben, dass dieser Abend was ganz Besonderes für dich wird.«
    »Aber du hast doch gesagt, du hasst diese Pinguinanzüge!«, sagte Cassie, nun doch ein wenig empört. Sie sah an sich herab: Steppjacke, Jeans und Gartenschuhe. »Schau mich an! Du hättest mich wenigstens warnen können!« Stöhnend zog sie ihre Jacke aus und stampfte mit den Füßen, um den Schnee abzuschütteln. Die Tür aufstoßend trat sie ein. »Wenn ich gewusst hätte, dass …«
    »ÜBERRASCHUNG!«
    Kelly und Brett, Bas, Stefano und seine Freundin Ilya, Raoul, Bonnie, Molly und ein paar von Lukes Freunden krähten fröhlich. Alle hatten hohe Glitzerhüte auf den Köpfen und Sektgläser in den Händen. Luftballons trieben über den Boden und wirbelten Staub auf. Die Schwarzweißfotos in der Galerie waren mit Luftschlangen behängt. Irgendjemand schaltete die Musik an.
    »Ich bin fassungslos«, sagte sie, nun ja, fassungslos. Sie hatte die Hände vor den Mund geschlagen. »Du gibst ’ne Abschiedsparty für mich?«
    »Eigentlich nicht«, sagte er. Lächelnd fischte er einen Schlüssel aus seiner Jackentasche.
    Er biss sich nervös auf die Lippen, seine Augen funkelten. Er holte tief Luft. »Ich möchte dir den hier überreichen. Ich möchte, dass du zu mir ziehst, Cassie.« Er schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Ich möchte, dass du …«
    Aber er brauchte es nicht zu sagen, sie hatte bereits das riesige Banner entdeckt, das von der Decke hing. Nur zwei Worte standen darauf.
    »Geh nicht!«

Paris

21. Kapitel
    Das Taxi hielt an der Straßenecke an. Zorniges Gehupe und das Quietschen von Reifen verrieten Cassie, dass der Fahrer sich nicht die Mühe gemacht hatte, vorher zu blinken. Fluchend und die Faust schüttelnd fuhren die anderen Autofahrer um sie herum, während der Fahrer ihr beim Ausladen der Koffer half. Sie war mit weit mehr Gepäck angereist, als sie ursprünglich nach New York mitgebracht hatte. Wäre sie beim Zoll aufgehalten und ihr Gepäck untersucht worden, man hätte angenommen, dass sie bei einem Bestattungsunternehmen arbeitete, so viel schwarze Kleidung war in ihren Koffern.
    Anouk saß an einem Tisch und schaute durchs Fenster zu, wie Cassie ihre Koffer einen nach dem anderen hereinschleppte. Sie musste mehrmals gehen, um sie zwischen den eng stehenden Tischen hindurchzubekommen. Anouk hatte ihre typische Schildplatt-Sonnenbrille auf, obwohl es ein trüber Winter-Neujahrstag war. Vor ihr stand eine winzige Tasse Espresso, in der Hand hielt sie eine Zigarette.
    »Chérie« , rief sie strahlend und bequemte sich nun doch, aufzustehen und ihrer Freundin drei Küsse auf die Wangen zu geben, »bienvenue à Paris!«
    Sie legte ihre kleine Hand sanft auf Cassies Schulter und neigte ihren Kopf mitfühlend zur Seite. »Ganz ehrlich, ich hab nicht geglaubt, dass du kommst. Selbst gestern noch hab ich jeden Moment erwartet, dass du anrufst und absagst.«
    »Er hat eine Geh-nicht-Party für mich veranstaltet.«
    »Eine was?«
    Cassie biss sich auf die

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