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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Fähigkeiten seinem Hunger gewachsen waren. »Rob, ich glaube nicht, dass ich springen kann.«
    Â»Doch, ich glaube schon. Ich glaube, du willst nur nicht.« Seine Stimme klang samtweich, schmeichlerisch.
    Â»Gut, du hast recht, ich will nicht. Ich hab schon Bammel genug, da muss ich nicht noch einen draufsetzen.«
    Â»Laura, ich würde das nicht vorschlagen, wenn ich annehmen würde, dich dadurch zu gefährden.« Er ergriff lächelnd ihre Hand. »Ich pass schon auf dich auf, vertraue mir.«
    Laura schaute ihn unverwandt an. Sie vertraute ihm, egal, ob dieses Vertrauen nun berechtigt war oder nicht. Sie nickte.
    Rob gab dem Piloten das Zeichen, dass sie abspringen würden. Mit zittrigen Fingern machte sie die Schnallen ihrer Skistiefel zu.
    Â»Kannst du einen von denen nehmen?« Er hielt ihr einen kleinen schwarzen Rucksack hin.
    Laura nickte, setzte sich den Rucksack auf und zog den Kinnriemen ihres Helms fest.
    Er legte eine Hand auf ihren Arm. »Okay, soll ich zuerst, oder willst du?« Laura konnte nur hoffen, dass er nicht fühlte, wie sie zitterte. Jetzt war’s offiziell: Sie war total irre. Reif für die Klapsmühle. Es war schon extrem genug, mit nur zweieinhalb Stunden Schlaf einen der schwierigsten Hänge in dieser Gegend herunterzubrettern. Und jetzt hatte sie sich auch noch breitschlagen lassen, aus dem Hubschrauber zu springen! Was war bloß los mit ihr? Was würde Jack dazu sagen? Sie wollte gar nicht dran denken. Er wäre fassungslos. Das war nicht mehr die Frau, die er kannte und liebte.
    Â»Du zuerst.«
    Â»Gut.« Er nickte. Der Hubschrauber ging nach unten und begann über einer flachen Stelle dicht unter dem zackigen Gipfel zu kreisen.
    Rob schob die Tür zurück und machte sich bereit zum Absprung.
    Â»Moment!«, rief Laura und hielt ihn am Arm fest. Ein eisiger Wind stob wellenartig durch die offene Tür und in ihr Gesicht. »Brauchen wir nicht eine Art Führer?«, stieß sie panisch hervor. »Wie sollen wir den Weg nach unten finden?«
    Er zog sich von der Tür zurück. »Ich komme schon seit meinem dritten Lebensjahr her. Ich kenne diese Berge besser als die meisten Führer. Und ich zahle einen diskreten Aufschlag, damit ich keinen mitnehmen muss. Keine Sorge, ich weiß genau, was ich tue.«
    Â»Aber … wenn wir nun in eine Lawine geraten?«
    Â»In deinem Rucksack befindet sich ein Lawinen-Suchmelder.« Er zuckte mit den Schultern. »Oder du fährst einfach schneller.«
    Â»Schne…?«
    Er packte sie bei den Armen und schaute ihr fest in die Augen. »Vertrau mir.«
    Sie nickte stumm.
    Â»Zähl bis drei, wenn ich gesprungen bin, okay?«
    Er zwinkerte ihr zu, wandte sich ab und – war verschwunden. Einfach so. Laura schnappte nach Luft und beugte sich vor. Doch er war schon gelandet, fehlerlos, und begann sofort in weiten, langsamen Schwüngen abzufahren. Dabei schaute er sich nach ihr um. Jetzt war sie an der Reihe. O weh.
    Drei. Sie dachte an Jack.
    Zwei. Sie dachte an Fee.
    Eins. Sie dachte an …
    Nichts mehr. Denn sie flog durch die Luft, spürte den Wind über sich und unter sich und um sich herum. Es war so eisig, sie konnte fast spüren, wie ihr Körper die mikroskopisch kleinen Kristalle in der Luft durchschnitt, während sie nach unten sauste. Und dann landete sie, federnd, in den Knien, und schon ging’s ab nach unten, mit dreißig, vierzig Meilen pro Stunde, vor ihr und unter ihren Skiern nur unberührter Schnee.
    Als Rob sie auf sich zufahren sah, hob er seine Stöcke und stieß einen lauten Juchzer aus. Laura antwortete mit einem ebensolchen. Ihrer beider Spuren waren die einzigen weit und breit auf diesem kalten, schroffen Berg. Sie überließ sich nun ganz ihrem Körperinstinkt – denn im Gegensatz zu ihrem Verstand kannte ihr Körper den Unterschied zwischen Leben und Bloß-Existieren. Und das hier war Leben. Das reine Leben.
    Sie folgte Rob mühelos. Diesmal verspürte sie nicht das Bedürfnis, jemanden einholen oder mit jemandem um die Wette rennen zu müssen wie bei Alex. Alles, was sie wollte, war, die Abfahrt zu genießen. Lachend sausten sie über breite Schneebahnen, verschwanden in den scharfen Schatten von Felsblöcken und kamen auf sonnendurchfluteten Gletscherflächen wieder heraus.
    Sie sprangen drei Mal – am Ende beinahe schon routiniert –, bevor Rob

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