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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Meile, während wir rannten. Und dann ist sie eines Tages mit einem Flugticket nach Rom aufgetaucht, für den nächsten Tag.« Er schloss einen Moment lang die Augen und reiste in die Vergangenheit zurück. Als er sie wieder aufschlug, rollten stolze italienische Tränen über seine Wangen, für die er sich keineswegs schämte. »Meine Mutter hat gesagt, sie hat es immer gewusst, schon seit meiner Geburt. Sie hat gesagt, für einen normalen Mann wäre ich einfach zu hübsch.«
    Die Frau hatte recht – Laura hatte es auch im ersten Moment gesehen. Dennoch konnte sie nicht anders, sie fand, dass dieses Ad-hoc-Unternehmen ganz schön riskant gewesen war. Wenn seine Mutter es nun nicht schon immer geahnt hätte? Wenn sie es nicht hätte akzeptieren können?
    Â»Sie sagten, Cat hat Sie zwei Mal gerettet«, hakte Laura mit konzentriert verengten Augen nach. »Was passierte beim zweiten Mal?«
    Orlando wies mit einer ausholenden Bewegung auf seine Umgebung. »Dies hier. Sie hatte immer davon geträumt, ein eigenes Geschäft aufzumachen. Sie hat alles organisiert, die Anzahlung, die finanzielle Planung – sie hat Rob dazu gebracht, meine Finanzen durchzugehen –, sie ist mit mir zur Bank gegangen, hat mit mir dieses Grundstück ausgesucht, bei Entwicklung und Design des Gebäudes mitgewirkt. Eigentlich bei allem. ›The Cube‹ ist ebenso ihr Baby wie meins.«
    Â»Wirklich? Das farbig getönte Glas …?«
    Â»Ihre Idee. Und der beheizte Fußboden in der Umkleide. Der Lavendelduft, der den Klimaanlagen entströmt. Die in den Eiswürfeln steckenden Parmaveilchen. Und das Mandelöl für Massagen, das wir in den Yogakursen zur Verfügung stellen. Macht eine wunderbar weiche Haut.« Er fuhr mit einer Hand über seinen nackten Arm.
    Â»Scheint sich gut auszukennen mit allem, was Luxus betrifft«, bemerkte Laura.
    Â»Cat kennt sich mit ihrem Geschäftsfeld aus. Sie wollte ein ganzheitliches Konzept, sie wollte mehr als ein Nullachtfünfzehn-Fitnessstudio mit einer Reihe von Laufbändern und einem Ausblick auf einen betonierten Parkplatz. Sie wollte einen Ort der Ruhe und Entspannung.«
    Laura nickte. Das hier ließ sich wirklich nicht mit dem Charrington-Freizeit-Center vergleichen. Von geheizten Fußböden im Umkleidebereich konnte dort keine Rede sein, da konnte man sich höchstens Fußpilz holen, und die Fliesen sahen aus, als stammten sie aus der Nachkriegszeit.
    Â»Und wir haben einen Ozon-Pool«, bemerkte er.
    Â»Was bitte?«, fragte Laura misstrauisch. Das klang verdächtig esoterisch.
    Â»Chlorfrei. Cat meinte, keine dieser Frauen würde den Pool benutzen, wenn sie befürchten müsste, dass dabei ihre Strähnchen in Mitleidenschaft gezogen würden. Und sie hatte offenbar recht«, grinste er. »Unser Pool ist sehr beliebt. Außerdem haben wir einen Friseursalon im Umkleidebereich.«
    Â»Sie haben einen Friseursalon im Umkleidebereich ?«, fragte Laura fassungslos. Sie musste an die beiden im Takt wippenden Pferdeschwänze denken.
    Â»Ja – Gesichtsmasken, Waschen, Schneiden, Föhnen. Cat versteht, wie knapp die Zeit unserer Kundinnen bemessen ist. Kinder, Schule, Shopping und Mittagstermine, da bleibt nicht mehr viel Zeit übrig. Da hilft es, wenn man Fitnessstudio und Friseur in einem Aufwasch erledigen kann.«
    Laura lehnte sich erstaunt zurück. Nicht zu fassen. Diese Frau schien an alles zu denken. Kein Wunder, dass Rob sie so komisch angeschaut hatte, als er sie zum ersten Mal in ihrer Werkstatt stehen sah. Wenn man eine Frau hatte, die sogar daran dachte, die Belüftungsanlage mit Duftaromen zu versetzen … Ein weiter Weg vom Bäumeklettern und Lämmchenretten bis dorthin. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, wie Kitty in so eine Welt noch hineinpassen sollte.
    Â»Sie klingt ziemlich …« Laura suchte krampfhaft nach dem richtigen Wort. Zwanghaft. Neurotisch. Nervig.
    Â»Perfekt?«
    Â»So würden Sie sie bezeichnen?«, entgegnete Laura.
    Orlando beugte sich vor und legte dabei die Ellbogen auf den Tisch. »Sie können sie nicht leiden«, bemerkte er scharfsinnig.
    Laura fühlte sich ertappt. »Keineswegs!«, log sie. »Ich kenne sie doch gar nicht.« Sie hatte die Beweihräucherungshymnen für diese Frau endgültig satt. Sie musste sich zwingen, ein Lächeln aufzusetzen, während

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