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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Aufstehen am Dienstag hätte mich fast umgebracht. Ist außerdem ein Fehler, so früh aufzutauchen, ich will nicht noch einmal den ganzen Tag dort festhängen wegen eines ausgearteten ganztägigen Interviews.«
    Â»Ich finde das auch nicht gut für dich.« Er gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. »Du gehörst hierher, zu uns, stimmt’s, Arthur?«
    Die treue Seele schaute sein Herrchen ergeben an. Er wusste, dass jetzt gleich die Autoschlüssel rasseln und sie in die Werkstatt fahren würden. »Ich dachte, ich mache heute Abend mal einen Eintopf. Einverstanden?«
    Â»Mmmm«, sagte Laura vage. Sie suchte immer noch nach ihrem Handy und hörte kaum, wie die Haustür ins Schloss fiel.
    Zehn Minuten später – immer noch ohne Handy – fuhr sie rückwärts aus der Garage und wagte sich mit Dolly in den morgendlichen Berufsverkehr auf der Autobahn, wo bereits halb East Anglia unterwegs zu sein schien.
    Diesmal war sie immerhin eine gute halbe Stunde schneller, da sich der Berufsverkehr, als sie die Autobahn M25 erreichte, größtenteils gelegt und auch die Eltern ihre Kinder längst an den Schulen abgeliefert hatten. Sie folgte den Richtungsangaben in Fees fürchterlicher Handschrift – diesmal wachsam nach Kamelen Ausschau haltend – und blieb schließlich vor einem zweistöckigen kubistischen Glasgebilde stehen, vor dem nur schicke Geländewagen zu parken schienen.
    Â»Goldrichtig«, murmelte Laura sarkastisch. Das Kinn in die Hand gestützt, musterte sie das Gebäude mit den getönten Glasscheiben. Eine minimalistische Inschrift über der Eingangstür verkündete The Cube . In diesem Moment kam eine attraktive Brünette heraus, iPhone am Ohr. Sie trug wadenlange weiße Lycra-Leggins, ein enges weißes Tanktop, darüber eine Steppjacke mit Pelzkragen. Die Schutzheilige der Fitnessstudios, vielleicht? Wenig später folgten zwei weitere Damen, diesmal im schwarzen Fitnessdress mit farbig leuchtendem Besatz und dazu passenden Yogamatten unterm Arm. Beide hatten perfekt sitzende Pferdeschwänze, die im Takt ihres schwingenden Ganges wippten.
    Laura stieg nur widerwillig aus. Dolly sah zwischen diesen lackierten Monstern richtig mickrig aus – die Radkästen befanden sich fast auf Höhe ihres Dachs. Das kleine gelbe Auto glich einer Schildkröte zwischen Panthern.
    Als sie sich dem Eingang näherte, öffneten sich mit einem Zischen Schiebetüren, und sie betrat eine Lobby mit einem endlos langen, sanft geschwungenen, weiß glänzenden Empfangstresen, an dem zwei sonnengebräunte Frauen vor Computern saßen. Sie hatten Headphones auf dem Kopf und redeten eifrig auf die Monitore ein, als würden sie die neuesten Eilmeldungen von Reuters durchgeben.
    Laura wartete darauf, dass eine von ihnen auf eine Taste drückte und sich ihr zuwandte. Sie zupfte verlegen an ihrem Oberteil herum. Sie fühlte sich schrecklich overdressed. Hätte Fee sie doch bloß in Ruhe gelassen, sie hätte eine alte Jeans und einen Pulli angezogen, wie immer. Aber ihre Freundin hatte offenbar eine Heidenangst davor, dass Laura den Auftrag doch noch verlieren und sie, Fee, nachts vom Geist der unbezahlten Kreditkartenrechnungen heimgesucht werden könnte. Sie hatte es sich daher nicht nehmen lassen, Laura modisch zu beraten – und nun stand sie hier, in ihrem besten Oberteil, einer Seidentunika in Grau und Jadegrün, die sie letztes Weihnachten von Jack geschenkt bekommen hatte.
    Â»Diese Frau bewegt sich in güldenen Kreisen«, hatte Fee streng gesagt. »Und du bist nun mal dein eigenes Aushängeschild. Sie wird kaum was von dir anlegen wollen, wenn du selbst aussiehst wie eine Obdachlose. Und ihre Freunde werden ihr schonungslos Bericht über dich erstatten, das kannst du mir glauben.«
    Â»â€¦Â kann ich Ihnen helfen?« Die Rezeptionistin schaute sie an, oder besser gesagt, an ihr vorbei, denn in diesem Moment kam ein Lieferant hereingewankt, eine riesige Kiste mit in Flaschen abgefülltem Quellwasser auf den Schultern. »Nein! Nein! Nicht hierher! Das gehört in den Lotus-Saal. Dort drüben!«, sagte sie in einer Art, als ob sie ihn für minderbemittelt hielte. »Der vanillefarbene Raum.«
    Sie schaute Laura an und verdrehte die Augen. Der arme Mann, dem bei jedem Schritt die Knie wegzuknicken drohten, schwenkte in die angegebene Richtung um.
    Â»Ich

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