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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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sie sich anhörte, wie die Leute von ihr schwärmten, fantasierten und in Erinnerungen schwelgten. Wie sie eine Person unsterblich machten, die nichts weiter war als eine glorifizierte Hausfrau. Laura begann sich allmählich zu fragen, wie es kam, dass sie noch nie zuvor von diesem Wunderwesen gehört hatte. Von so jemandem wie ihr mussten doch die Zeitungen berichten. Jede gute Tat war einen Artikel wert. » Die zauberhafte Cat Blake hat heute beim Metzger eine Kalbshaxe für ihr Charity-Dinner zu Ehren des Vereins ›Rettet die Kinder‹ bestellt, das am kommenden Samstag in ihrem Hause stattfindet. Dem Anlass entsprechend hat sie ihr Haar bereits mit Highlights auffrischen lassen. Die Friseure berichten von einem landesweiten Run auf diesen bestimmten Farbton – Salziges Popcorn …«
    Â»Und Sie wollen sie auch gar nicht kennen lernen, ich kann’s Ihnen im Gesicht ablesen«, sagte er und zeichnete einen Kreis in die Luft.
    Â»Das ist es nicht.«
    Â»Was dann?«, fragte er grinsend.
    Â»Nichts. Mein Gesicht sieht immer so aus. Ein wenig … mürrisch.«
    Er zog erstaunt eine Braue hoch, sagte aber nichts.
    Â»Na gut. Ja, vielleicht klingt sie ein bisschen zu perfekt, mehr ist es aber nicht. Zu gut, um wahr zu sein. Jemand, der Familien zusammenführt, Unternehmen aus dem Boden stampft, ein Herz für den gedrängten Terminkalender ihrer Geschlechtsgenossinnen hat, Marathons für Charitys läuft … Gibt’s das wahrhaftig? Kann jemand derart nett sein?«
    Orlandos schokobraune Augen funkelten schelmisch. »Sie möchten, dass ich ein bisschen Schmutz ausgrabe, was?« Er grinste. Die Worte hüpften über seine Zunge wie ein Korken übers Wasser.
    Laura zappelte unbehaglich unter seinem wissenden Blick. Er hatte sie durchschaut. »Na ja, ein bisschen, vielleicht. Nur so zum Ausgleich. Für die Balance.«
    Â»Würden Sie sich dann besser fühlen?«
    Sie nickte.
    Orlando lehnte sich in seinem Sessel zurück – der selbstverständlich den neuesten orthopädischen Erkenntnissen entsprach – und legte nachdenklich einen Finger an die wohl geformten Lippen.
    Â»Das hilft mir auch nicht weiter«, bemerkte Laura nach einer Weile. Orlando lachte über ihre erwartungsvolle Miene.
    Â»Keine Sorge, ich bin nur gerade die ganzen Abscheulichkeiten durchgegangen, um zu sehen, welche davon für Ihre zarten Ohren geeignet sind.« Er wedelte mit der Hand. »Es sind so viele. Unendlich viele.«
    Diesmal musste Laura doch ein bisschen lächeln.
    Â»Also gut, hier ist was. Aber seien Sie gewarnt, es wird Sie schockieren!«
    Â»Na, hoffentlich.«
    Er holte geräuschvoll Luft und platzte dann heraus: »Sie mag Instant-Kaffee.«
    Laura stieß enttäuscht die Luft aus. »Das will ich nicht gehört haben.«
    Â»Doch, es ist wahr.«
    Â»Nein, ich meine, das ist doch gar nichts.«
    Â»Glauben Sie! Aber Rob hat ihr eine tausend Pfund teure Kaffeemaschine geschenkt. Solche gibt’s nur bei Harrods. Und sie hat sie nie benutzt. Sie weiß nicht mal, wie sie das machen müsste. Sie versteckt ihren Instant-Kaffee in der Keksdose.«
    Laura verzog missbilligend die Nase. »Kleinigkeit.«
    Â»Und sie ist süchtig nach Schokolade«, versuchte er es ein weiteres Mal.
    Â»Welche Frau ist das nicht?«, wehrte Laura ab.
    Â»Je billiger die Schokolade, desto besser.«
    Â»Sie wird mir von Sekunde zu Sekunde sympathischer«, seufzte Laura enttäuscht.
    Â»Sie nimmt immer ein Eisbad, bevor sie sich auf den Weg zu großen Events macht.«
    Â»Wieso denn das?«
    Er zuckte die Achseln. »Weil es die Haut strafft.«
    Â»Tss, das ist doch nur dämlich.« Laura verdrehte die Augen.
    Â»Hmmm. Sie sind eine harte Nuss.«
    Auf seinem Telefonapparat begann ein rotes Licht zu blinken. Er warf einen enttäuschten Blick auf seine Uhr. »Ach, tut mir leid, ich muss zum Body Pump. Ich kann meine Damen nicht warten lassen.«
    Â»Was? Aber wir haben doch gerade erst angefangen«, protestierte sie.
    Â»Tut mir wirklich leid. Einer meiner Trainer ist krank geworden, und ich muss dringend einspringen.«
    Â»Kann das nicht jemand anders machen? Ich war fast drei Stunden lang unterwegs.«
    Er zuckte bedauernd mit den Schultern. »Tut mir leid. Nächste Woche beginnen die Schulferien, und die Damen sind alle noch mal hergekommen, weil jeder vor den

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