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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Wand. Nur der gedeckte, in sehr dezenten Tönen gehaltene Leopardenprint-Teppich gab einen Hinweis darauf, dass sie sich hier im Leopardenzimmer befand. Laura war beeindruckt, es war etwas ganz anderes als der schwedisch-französische Stil, den man heutzutage in den einschlägigen Einrichtungskatalogen fand, die sie und Jack eifrig studiert hatten, als sie ihr Häuschen einrichteten.
    Durch die sich um eine Ecke ziehende Fensterfront fiel jede Menge Licht herein. Davor standen die Yeti-Stiefel. Einer aufrecht, der andere umgekippt, schienen sie sich im hereinfallenden Licht zu sonnen wie zufriedene Katzen. Der dazu passende Hut war achtlos auf einen Sessel geworfen worden.
    Die Möbel hier waren ebenso hochwertig wie in ihrem Zimmer, nur war hier jede freie Oberfläche mit teuren Parfümflaschen und Cremedöschen bedeckt. Auf einem Frisiertisch lag eine riesige rosa Puderquaste, die Glasoberfläche des Tischs war ein wenig mit Puder bestäubt. Laura beugte sich näher und schnupperte den feinen Duft ein. Wie Hollywood. Und so typisch Cat: Jeder benutzte heutzutage Creme-Make-up, aber sie besaß eine von diesen herrlichen alten Puderquasten.
    Lauras Blick fiel auf ein Schwarz-Weiß-Bild in einem Silberrahmen. Ein Hochzeitsbild von Cat und Rob. Es war eine Winterhochzeit gewesen. Cat hatte eine dicke Pelzkapuze auf, die ihr Gesicht umrahmte wie ein flauschiger Heiligenschein. Ihre grünen Augen blitzten, und man meinte ihr Lachen zu hören. Rob, umwerfend elegant im Hochzeitsfrack, schaute sie mit einem hingerissenen Lächeln an. Laura musste an die Geschichte ihrer ersten Begegnung denken, die Rob ihr erzählt hatte. Dass es mit einem Kuss angefangen hatte, mit einem leidenschaftlichen, lebensbejahenden Kuss, der alles und jeden ausschloss, einschließlich der Partnerin der letzten acht Jahre, die wahrscheinlich schon auf der Suche nach einem Verlobungsring gewesen war. Laura schluckte. Eine so tiefe, alles verzehrende Liebe machte sie fast ein wenig neidisch. Viel mehr noch aber beängstigte sie die Vorstellung.
    Sie stellte das Foto wieder hin. Ihr Blick huschte über die anderen silbergerahmten Schnappschüsse: Cat und Rob in einem Schnellboot, hinter sich eine rauschende Bugwelle; Cat auf einer Strandschaukel stehend, im knappen Bikini; Rob träge ausgestreckt auf einer Picknickdecke, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sein Blick und sein Lächeln verrieten ihr, dass Cat dieses Bild gemacht haben musste.
    Hastig zog sie sich zurück. Ein solch augenfälliges Liebesglück war kaum auszuhalten für sie. Sie kam sich vor wie ein Eindringling, ein Voyeur. Der Skianzug. Ja. Deshalb war sie hier. Cat hatte ihr praktisch befohlen, sich aus ihrem Schrank zu bedienen.
    Entschlossen, sonst nichts mehr anzusehen, durchquerte sie das Zimmer – Nachttisch, Wasserkaraffe, Vitamintabletten, Lesebrille, Buch mit Babynamen (ups!) – und riss die Schranktür auf. Der Inhalt überwältigte sie aufs Neue: glitzernde, bestickte, teils bodenlange Abendkleider, dazwischen eine Pelzjacke; zehn oder mehr Jeans in unterschiedlichen Farbtönen, säuberlich zusammengefaltet in Fächern; eine Riesenmenge Luxuspullis, nach Farben geordnet, zum leichteren Zugang. Die Skikleidung hing ganz am Rand. Laura hatte das Gefühl, in einen Laden für Skibedarf geraten zu sein: Es gab Ganzkörperoveralls – in der Art, wie Sam einen trug –, Steppjacken – einige mit Gürtel, andere mit Pelzkragen –, gesteppte Skilatzhosen. Wie schaffte es Cat, sich für etwas davon zu entscheiden? Und nach welchen Kriterien? Alles schien brandneu zu sein und sehr, sehr teuer.
    Lauras Blick fiel sofort auf einen roten Overall, doch sie schaute schnell weiter. Auffallen war das Letzte, was sie wollte. Sie hatte gerade ein unauffälliges puderblau-weißes Ensemble vom Haken genommen, als es unten klingelte.
    Sie barg verzweifelt das Gesicht in den Händen. Die Stunde der Abrechnung war gekommen.
    Mark stand im Mezzanin, den Rücken an die Wand gelehnt, und textete auf seinem Handy. Als sie auftauchte, das Haar zu einem Pferdeschwanz zurückbindend, hob er den Kopf.
    Â»Hallo«, sagte er lächelnd und musterte ihr Designer-Outfit. Es saß wie angegossen, die Farben ihrem Teint dezent schmeichelnd. »Ich bin Mark, dein Skilehrer.«
    Â»Laura«, nickte sie und drückte ihm die Hand.
    Kitty hatte recht. Er sah wirklich umwerfend

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