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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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durchfahren. Wir werden die Skier abschnallen und zu Fuß gehen. Also, du richtest jetzt deine Skispitzen ganz langsam in diese Richtung aus, zu dem Baum dort hinten, ja? Achte darauf, die Skier möglichst parallel zu halten, die Skispitzen sollten sich nicht überlappen, sonst macht’s pardauz. Wenn du bremsen willst, machst du einen Schneepflug. Du drückst die Knie zusammen und die Fersen auseinander. Geht das?«
    Laura nickte gehorsam. Seinen Anweisungen zu folgen erleichterte ihr den Wiedereinstieg.
    Â»Gut, also dann … Keine Angst, ich bleibe immer in deiner Nähe«, fügte er umsichtig hinzu.
    Laura schaute auf ihre Skier und dann auf den Baum, auf den Mark gedeutet hatte. Sie wusste natürlich, dass es hier so flach war, dass sogar ein Kleinkind den Hang hätte herunterrutschen können, trotzdem hatte sie Angst. Sie wusste, sobald sie sich in Bewegung setzte, würde die alte Leidenschaft aufwallen, der Adrenalinstoß, die Liebe zum Sport …
    Sie drückte die Skier ein wenig nach vorne und zur Seite und spürte sofort, wie sie über den Schnee zu gleiten begannen.
    Â»Wie fühlt sich das an, Laura?«, erkundigte er sich, während er fürsorglich neben ihr herfuhr.
    Laura nickte, angestrengt bemüht, überhaupt nichts zu fühlen. Der Wind fuhr ihr ins Gesicht und durchs Haar wie Wasser. Behutsam den Oberkörper drehend, fuhr sie in vorsichtigen Schwüngen auf den Waldrand zu und versuchte sich dabei krampfhaft auf ihre kalten Zehen zu konzentrieren.
    Â»Gut«, sagte Mark wenig später. »Und jetzt drück die Fersen nach außen. Spürst du den Widerstand an den Skispitzen? Du wirst langsamer und … Ach! Ja, so bremst man. Gut gemacht.«
    Laura schaute sich um. Sie hatten etwa fünfhundert Meter zurückgelegt und den Waldrand erreicht. Die Bäume standen nicht so dicht, wie es vom Haus aus gewirkt hatte, aber von breiten Wegen konnte auch nicht die Rede sein.
    Mark musterte sie forschend. »Meinst du, wir können durchfahren? Oder würdest du lieber zu Fuß gehen? Den meisten Leuten ist es zwischen den Bäumen zu eng. Es ist nicht weit bis zur Piste, eine halbe Meile vielleicht.«
    Â»Ach, fahren wir weiter«, sagte Laura mit einem feierlichen Nicken.
    Â»Na gut, dann wie gehabt. Du fährst schön Bögen, und falls es zu schnell für dich wird, machst du einen Schneepflug. Ich fahre diesmal voraus, und du folgst in meiner Spur, alles klar?«
    Laura nickte. Sie fuhren los, hinein in den Wald, wo sie vor dem Wind geschützt waren. Es waren gigantische Tannen, teilweise über sechs Meter hoch reckten sie ihre Wipfel der Sonne entgegen, die hier und da speerartig zwischen den mächtigen Stämmen hereinfiel. Die Umgebung war wie verzaubert, alles war still, das einzige Geräusch war das Gleiten ihrer Skier über den Schnee. Laura schnüffelte und konzentrierte sich auf ihre kalte Nasenspitze.
    Sie hielt mühelos mit Mark mit, folgte exakt seiner Spur, seinen Schwüngen, nie zu eng, nie zu weit.
    Als sie das andere Ende des Waldes erreichten, drehte sich Mark um. Die Exaktheit, mit der sie seiner Spur gefolgt war, entging ihm nicht. »Gut. Wir sind jetzt hier an der Autobahn, sozusagen. Das heißt, jede Menge anderer Leute. Die erste Regel lautet …«
    Â»Wer vor dir ist, hat Vorfahrt – ich weiß.«
    Â»Sollen wir’s mit ein paar Parallelschwüngen versuchen?«
    Laura zuckte die Achseln.
    Mark reichte ihr ihre Stöcke und zeigte ihr dann, wie man etwas fortgeschrittenere Schwünge machte. Sie tat, als würde sie ihm aufmerksam zuhören, um ihre aufkeimende Begeisterung zu unterdrücken. Alles, was sie tun musste, war herunterfahren. Von oben nach unten. Von oben nach unten. Eine Stunde lang. Und nichts dabei fühlen.
    Â»Man schaut nach oben, ob jemand kommt, und wenn frei ist, dann fährt man los. Diesmal fahre ich hinter dir, damit ich sehe, wie du’s machst. Wenn du bremsen willst, mach einen Schneepflug, und hab keine Angst, ich bin dicht hinter dir. Du brauchst nur zu rufen, wenn du willst, dass ich vorausfahre, okay?«
    Laura machte sich nicht mal die Mühe zu nicken. Sie hatte eine Lücke erspäht und warf sich in den Hang. In weiten, anmutigen Schwüngen wedelte sie zwischen den anderen Skifahrern hindurch nach unten, ihre Körperbewegungen instinktiv den Erfordernissen des Hangs anpassend.
    Â»He, Laura,

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