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Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wurde. Ich schwöre Ihnen, daß diese Brosche und ein paar
andere teure Schmuckstücke, von denen ich ihr keins gekauft
habe, an dem Morgen damals in ihrem Schmuckkästchen waren.
Ich weiß das noch so genau, weil es eins der Dinge war, über die
wir gestritten haben. Diese Stücke waren an dem Morgen da,
und sie fehlten am nächsten Tag.«
»Sie meinen, daß sie jemand gestohlen hat?«
    Reardon wirkte verlegen. »Ich weiß nicht, ob jemand sie
gestohlen hat oder ob sie den Schmuck irgendwem
zurückgegeben hat, aber ich versichere Ihnen, daß am nächsten
Morgen Schmuckstücke gefehlt haben. Ich hab’ versucht, der
Polizei das alles zu sagen, die Männer zu überzeugen, daß sie
die Sache untersuchen, aber es war von Anfang an klar, daß sie
mir nicht geglaubt haben. Sie haben gedacht, ich wollte es so
hinstellen, als wäre sie von einem Eindringling beraubt und
ermordet worden.«
    »Noch etwas«, fuhr er fort. »Mein Dad war im Zweiten
Weltkrieg und hielt sich zwei Jahre lang nach dem Krieg in
Deutschland auf. Er brachte von dort so einen
Miniaturbilderrahmen mit und schenkte ihn me iner Mutter zur
Verlobung. Meine Mutter hat diesen Rahmen Suzanne und mir
dann zur Hochzeit geschenkt. Suzanne hat mein Lieblingsbild
von ihr hineingesteckt und es dann auf dem Nachttisch in
unserem Zimmer aufgestellt. Als meine Mutter Suzannes
Sachen mit mir aussortiert hat, bevor ich verhaftet wurde, fiel
ihr auf, daß der kleine Rahmen fehlte. Aber ich weiß, daß er an
dem letzten Morgen noch da war.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß an dem Abend von Suzannes
Tod jemand reinkam und verschiedene Schmuckstücke und
einen Bilderrahmen gestohlen hat?« fragte Kerry.
    »Ich erzähle Ihnen nur, was meines Wissens gefehlt hat. Ich
weiß nicht, wohin die Sachen geraten sind, und natürlich bin ich
mir nicht sicher, ob es irgend etwas mit Suzannes Ermordung zu
tun hatte. Ich weiß bloß, daß die Sachen auf einmal nicht mehr
da waren und daß die Polizei die Angelegenheit einfach nicht
aufgreifen wollte.«
Kerry blickte von ihren Notizen auf und schaute dem Mann
ihr gegenüber direkt in die Augen.
     
»Skip, wie war Ihre Beziehung zu Ihr er Frau?«
    Reardon seufzte. »Als ich ihr begegnet bin, hab’ ich mich Hals
über Kopf verknallt. Sie sah umwerfend aus. Sie war gescheit.
Sie war lustig. Sie war die Art von Frau, die einem Kerl das
Gefühl gibt, er würde alle überragen. Als wir dann verheiratet
waren…« Er verstummte eine Weile. »Es war lauter Hitze und
keine Wärme, Ms. McGrath. Ich wurde in dem Glauben
erzogen, daß man voll hinter einer Ehe steht, daß eine
Scheidung nur der allerletzte Ausweg ist. Und natürlich gab es
auch gute Zeiten. Aber war ich je glücklich oder zufrieden?
Nein, wirklich nicht. Doch andererseits war ich so damit
beschäftigt, meine Firma aufzubauen, daß ich einfach immer
mehr Zeit bei der Arbeit verbrachte und auf diese Weise drum
herum kam, mich damit auseinanderzusetzen.«
    »Was Suzanne angeht«, fuhr er fort, »so schien sie alles zu
haben, was sie sich wünschte. Das Geld kam haufenweise rein.
Ich hab’ ihr das Haus gebaut, wie sie es sich nach ihren Worten
erträumt hatte. Sie war jeden Tag im Klub drüben, wo sie Golf
und Tennis spielte. Zwei Jahre hat sie mit einem
Innenarchitekten darauf verwendet, das Haus so einzurichten,
wie sie es haben wollte. Da gibt es so einen Burschen, Jason
Arnott, der in Alpine wohnt und sich wirklich mit Antiquitäten
auskennt. Er nahm Suzanne auf Versteigerungen mit und sagte
ihr, was sie kaufen sollte. Sie fand Geschmack an
Modellkleidern. Sie war wie ein Kind, das es am liebsten gehabt
hätte, wenn jeden Tag Weihnachten war. So wie ich gearbeitet
hab, blieb ihr jede Menge freie Zeit, nach Belieben zu kommen
und zu gehen. Sie ging schrecklich gern zu Veranstaltungen, bei
denen die Presse da war, damit ihr Bild in die Zeitung kam.
Lange Zeit dachte ich, sie wäre glücklich, aber wenn ich jetzt
daran zurückdenke, bin ich überzeugt, daß sie nur bei mir blieb,
weil sie noch kein besseres Arrangement gefunden hatte.«
    »Bis…«, warf Geoff ihm als Stichwort zu.
»Bis sie jemand kennengelernt hat, der wichtig für sie
wurde«, berichtete Reardon weiter. »Das war der Zeitpunkt, als
mir auffiel, daß sie Schmuck trug, den ich nicht kannte. Einige
Stücke waren alte Kostbarkeiten, andere ganz modern. Sie hat
behauptet, ihr Vater hätte sie ihr geschenkt, aber ich
hab’gemerkt, daß sie log. Ihr Vater

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