Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Gesicht so schön und kalt

Ein Gesicht so schön und kalt

Titel: Ein Gesicht so schön und kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
seine Großzügigkeit ihr gegenüber, und
wie ich mir schon gedacht hatte, wußte er gar nicht, wovon ich
rede.«
    »Das ist ein Schmuckstück, das wir vielleicht zurückverfolgen
können. Für den Anfang können wir an verschiedene Juweliere
in New Jersey und Manhattan Flugblätter rausschicken«, sagte
Kerry. »Es ist erstaunlich, wie viele von ihnen ein Stück, das sie
Vorjahren verkauft haben, entweder identifizieren oder doch im
Fall eines Einzelmodells dem Stil eines Designers zuordnen
können.«
    Skip berichtete ihr von einem Smaragd- und Diamant-Ring,
der die Form eines Eherings hatte. Die Diamanten waren
abwechselnd mit den Smaragden in einen feinen Reif aus rosa
getöntem Gold gefaßt.
    »Hat sie bei dem auch behauptet, daß er von ihrem Vater
stammt?«
»Ja. Laut ihrer Darstellung wollte er damit die Jahre
wiedergutmachen, in denen er ihr überhaupt nichts geschenkt
hat. Sie hat behauptet, ein Teil des Schmucks stammte noch aus
dem Familienerbe seiner Mutter. Das fiel mir schon leichter zu
glauben. Außerdem hatte sie noch eine Brosche in Form einer
Blume, die mit Sicherheit sehr alt war.«
    »An die kann ich mich noch erinnern«, warf Deidre Reardon
ein. »Zu der gehörte noch eine kleinere Anstecknadel, die wie
eine Knospe geformt war und mit einer Silberkette damit
verbunden war. Ich hab’ noch ein Bild, das ich aus einer der
Lokalzeitungen ausgeschnitten hab, wo Suzanne die Brosche auf
irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung trägt. Und noch so ein
altes Familienerbstück war das Diamantenarmband, das Suzanne
bei ihrem Tod anhatte, Skip.«
»Wo war der Schmuck von Suzanne an dem Abend damals?«
fragte Kerry.
    »Außer dem, was sie trug, in dem Schmuckkasten auf ihrem
Frisiertisch«, erwiderte Skip. »Eigentlich hätte sie die Sachen in
dem Schließfach in ihrer Garderobe aufbewahren sollen, aber
meistens hatte sie keine Lust dazu.«
    »Skip, laut Ihrer Zeugenaussage vor Gericht haben damals in
der Nacht mehrere Schmuckstücke aus dem Schlafzimmer
gefehlt.«
    »Bei zwei Dingen bin ich mir absolut sicher, daß sie
verschwunden waren. Eins war die Blumenbrosche. Leider kann
ich nicht mit Sicherheit sagen, daß sie an dem Tag auch
bestimmt im Schmuckkasten war. Aber ich kann beschwören,
daß ein Miniaturrahmen, der sonst auf dem Nachttisch stand,
gefehlt hat.«
»Beschreiben Sie mir den doch«, forderte ihn Kerry auf.
»Laß mich mal, Skip«, kam ihm Deidre Reardon zuvor.
    »Wissen Sie, Kerry, der kleine Rahmen war besonders schön.
Angeblich soll ihn ein Mitarbeiter des Juweliers Fabergé
gemacht haben. Mein Mann war nach dem Krieg bei der
Besatzungsarmee und hat den Rahmen in Deutschland gekauft.
Es war ein blaues Emailleoval mit einer goldenen Einfassung,
die mit Perlen besetzt war. Es war mein Hochzeitsgeschenk für
Skip und Suzanne.«
»Suzanne hat ein Foto von sich reingesteckt«, erläuterte Skip.
    Kerry bemerkte, daß der Gefängniswärter an der Tür auf die
Wanduhr blickte. »Wir haben nur noch ein paar Minuten«, sagte
sie hastig. »Wann haben Sie den Rahmen zum letztenmal
gesehen, Skip?«
    »Er war noch da, als ich mich damals an dem letzten Morgen
angezogen hab. Das weiß ich deshalb noch so genau, weil ich
einen Blick darauf warf, als ich gerade das Zeug aus meinen
Taschen in den Anzug steckte, den ich frisch angezogen hatte.
In der Nacht dann, als die Leute von der Kripo sagten, sie
würden mich zum Verhör mitnehmen, kam einer von ihnen mit
mir nach oben ins Schlafzimmer, als ich mir noch einen Pulli
holen wollte. Da war der Rahmen verschwunden.«
    »Falls Suzanne mit irgendwem ein Verhältnis hatte, hat sie
dann möglicherweise jemand dieses Bild von ihr an dem Tag
geschenkt?«
    »Nein. Es war eins der besten Fotos von ihr, und sie hat es
sich gerne angeschaut. Und ich glaube, nicht einmal sie hätte
sich getraut, das Hochzeitsgeschenk meiner Mutter
wegzugeben.«
»Und es ist nie mehr aufgetaucht?« fragte Kerry.
    »Nie. Aber als ich gesagt hab, daß es vielleicht gestohlen
wurde, hielt der Staatsanwalt dagegen, falls wirklich ein Dieb
dagewesen wäre, dann hätte er auch den ganzen Schmuck
mitgehen lassen.«
    Es läutete zum Zeichen, daß die Besuchszeit vorüber war. Als
Skip diesmal aufstand, legte er einen Arm um seine Mutter, den
anderen um Beth, und zog beide Frauen an sich. Über ihre
Köpfe hinweg blickte er auf Kerry und Geoff. Sein Lächeln ließ
ihn zehn Jahre jünger erscheinen. »Kerry, wenn Sie eine

Weitere Kostenlose Bücher