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Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1

Titel: Ein Gespenst auf Schatzjagd - Sherlock von Schlotterfels ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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zu.
    „Zum Glück hab ich keine Angst vor Spinnen!“, rief sie und ließ sich mit einem Hopser aufs Sofa fallen. Sofort wirbelte eine Staubfontäne auf, die die hustende Paula in eine graue Wolke hüllte. Darum machte Max lieber einen großen Bogen um die beiden Samtsessel und blieb stehen.
    „Freiherr von Schlotterfels, wir hätten da noch eine Bitte“, sagte Max vorsichtig.
    Das Gespenst nahm neben Paula auf dem Sofa Platz, schlug die Beine übereinander und wedelte mit der Hand. „Nur zu!“
    „Wir haben wegen des Feuers in der Bibliothek ziemlichen Ärger bekommen“, sagte Max. „Wenn Sie wieder mal ein Feuer machen, kehren Sie doch bitte die Asche auf.“
    „Ja, die Hagedorn hat uns bei unserem Vater angeschwärzt, die blöde Kuh!“, hustete Paula.
    Freiherr von Schlotterfels holte so tief Luft, dass sein besticktes Jackett sich zum Platzen gefährlich spannte.
    „Ihr kuscht vor einer Dienstmagd und verlangt von einem Freiherrn, dass er kehrt? Sapperlot noch eins! Das ist ja un-er-hört!“
    Sherlock sprang auf. „Wie sieht es aus, wollen wir jetzt endlich aufbrechen? Durch eure Verspätung habe ich schließlich schon genug Zeit verloren!“
    Ohne die Antwort der Kinder abzuwarten, klatschte das Gespenst in die Hände. Sofort kam Lilly angeschwebt und landete sanft auf dem linken Unterarm ihres Herrn.
    „Wie kommen wir denn hier raus?“, fragte Max schnell, bevor das Gespenst durch die geschlossene Tapetentür entschwinden konnte.
    Mit der rechten Fußspitze deutete Sherlock auf einen eisernen Stift, der neben dem geheimen Eingang nur wenige Zentimeter über dem Boden aus der Wand ragte.
    „Wären Sie dann wohl auch so nett und würden nachsehen, ob die Hagedorn sich mittlerweile verdünnisiert hat?“, bat Max.
    „Wenn die uns nämlich jetzt erwischt, ist es Essig mit unserem Besuch beim Herzog und mit Ihrer Erlösung übrigens auch“, fügte Paula hinzu.
    „Wenn sie fort ist, die Kanaille, klopfe ich drei Mal“, antwortete Sherlock.
    „Zu freundlich“, zischte Paula, als das Gespenst durch die Wand trat.

Sherlock in tausend Nöten
    Ein dreimaliges Klopfen verriet Max und Paula, dass die Luft rein war. Max trat auf den eisernen Stift in der Wand und augenblicklich öffnete sich die geheime Tapetentür zum Musikzimmer. Kaum waren die Kinder hindurchgeschlüpft, schloss sie sich wieder.
    Sherlock saß mit Lilly auf dem Sockel neben dem Trompetenengel und warf den Kindern einen nachdenklichen Blick zu. Auf der einen Seite war er immer noch verstimmt, weil Max ihn zum Aschekehren aufgefordert hatte. Auf der anderen Seite wollte er aber auch seine Chance auf Erlösung nicht unbedacht aufs Spiel setzen. Also schluckte er Stolz und Verärgerung hinunter und schlich auf Zehenspitzen voraus, was natürlich völlig überflüssig war, da ihn außer den Kindern sowieso niemand sehen konnte.
    Unbeobachtet gelangten die vier zum Schlosstor.
    „Habt ihr dem Kutscher Bescheid gegeben, er möge die Equipage vorfahren?“, erkundigte sich Sherlock.
    „Kutschen sind schon lange aus der Mode“, sagte Max bloß. „Wir nehmen den Bus.“
    „Wie belieben?“, fragte Sherlock, bekam aber keine Antwort.
    Sie gingen zur Haltestelle. Max warf einen Blick auf den Fahrplan. „Der Nächste kommt gleich.“
    „Da ist er schon!“, rief Paula und deutete auf den heranfahrenden Bus.
    Mit einem Mal schimmerte das Gespenst so grün wie Götterspeise. „Grundgütiger, was ist das?“
    „Der Bus.“ Ohne aufzusehen, kramte Paula in ihrer Hosentasche nach dem Fahrgeld.
    Fassungslos stammelte Sherlock: „Und wo sind die Pferde?“
    „Welche Pferde?“, fragte Paula, während sie die Münzen in ihrer Hand zählte.
    Das Gespenst schlotterte vor Angst. „Da ist doch Hexerei im Spiel! Die Kutsche ist verhext worden!“ Leise flüsterte er: „Sie starrt mich mit ihren leuchtenden Augen an und bewegt sich von ganz allein!“
    „Nein, nein“, beeilte sich Max zu versichern. „Vertrauen Sie uns, Freiherr von Schlotterfels, das hat absolut nichts mit Hexerei zu tun. Das nennt man das Wunder der Technik.“
    Das Gespenst zuckte zusammen und streckte Max seinen eisigen Zeigefinger ins Gesicht: „Jetzt hast du es selbst zugegeben: Es ist ein Wunder !“
    Der Bus näherte sich langsam der Haltestelle, stoppte und die Türen schwangen auf.
    „Niemals, absolut niemals steige ich da ein!“, verkündete das Gespenst und ging langsam rückwärts.
    „Für Freiherr von Schlotterfels werden wir wohl kein Ticket lösen

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