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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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können.
    Auch Poison-Joe hätte dazu Gelegenheit gehabt. Er war mit dem Wagen auf dem Weg von den Koppeln zurück zur Farm, als er angeblich durch eine Reifenpanne aufgehalten wurde.
    Außerdem waren da noch fünf eingeborene Viehhirten und Bruce Pierson, die in der Nähe des Billabongs in zwei Gruppen nach Wildpferden gesucht hatten. Mit dem einen Team, das aus drei jungen Eingeborenen bestand, hatte sich Daryl unterhalten. Sie hatten eine kleine Herde aufgespürt und zu den Koppeln getrieben. Sie schienen unverdächtig zu sein, bis auf die Tatsache, dass auch sie nicht über den Billabong reden wollten.
    Die Männer der zweiten Gruppe, zu der Bruce Pierson, der Aborigine Bill Murgura und ein weiterer Eingeborener namens Ricky Lee gehörten, trennten sich in der Nähe des Billabongs. Während Bill Murgura, dessen Pferd lahmte, zu Fuß zur näher gelegenen Farm ging, suchten Bruce und Ricky gemeinsam weiter nach Wildpferden.
    Daryl hatte Murgura bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, doch mit Ricky hatte er schon gesprochen. Der Aborigine war höchstens siebzehn, schüchtern – und auffällig ängstlich. Daryl hatte sofort gespürt, dass er etwas verheimlichte. Bruce dagegen gab sich locker. Seine Geschichte deckte sich mit Rickys. Doch die Art, mit der Pierson Daryl beobachtete, war merkwürdig. Etwas stimmte mit dem Jungen nicht.
     
    Daryl war heute den Männern zugeteilt, die den Jungtieren die Brandzeichen setzten.
    Insgesamt gab es vier Koppeln. In die erste kamen die frisch eingefangenen Pferde. Die Reittiere wurden ausgesondert und in ein eigenes Gehege gebracht, während die Stuten und ihre Fohlen zusammen in eine andere Einzäunung getrieben wurden. Die jungen Hengste kastrierte man, damit die Herde nicht zu groß wurde. Nach ein paar Tagen würden sich die Wallache erholt haben und nach dem Ausmustern würden sie gemeinsam mit den Tieren, die man nicht für den Auftrieb brauchte, für ein weiteres Jahr sich selbst überlassen werden.
    Einige Pferde hatten früher schon als Reittiere gedient, waren aber nach dem Viehtrieb wieder freigelassen worden, weil man danach nicht mehr so viele Tiere benötigte. Da sie sich schnell an ein Leben in Freiheit anpassten, mussten sie nun erst wieder an Sattel und Zaumzeug gewöhnt werden. Das ging normalerweise recht schnell. Anders sah es bei den Tieren aus, die zum ersten Mal ausgewählt wurden. Sie mussten zunächst zugeritten werden. Einer der Männer, die diesen Job erledigten, war Bill Murgura. Er galt als der beste Zureiter, arbeitete aber nicht das ganze Jahr über auf der Station.
    Unter den Pferden gab es einen Schimmel, den die Eingeborenen Wondah nannten, was so viel wie Weißer Teufel bedeutete. Ihn versuchte Murgura schon seit Jahren vergeblich, zu zähmen. Inzwischen war es zur Tradition geworden, dass die Farmarbeiter am letzten Tag der Pferdemusterung eine Art Rodeo veranstalteten. Dabei mussten die drei besten Reiter ihr Können auf dem Weißen Teufel unter Beweis stellen.
    Natürlich wurden auch Wetten abgeschlossen. Barrow hatte das immer stillschweigend toleriert, weil den Männern anschließend eine anstrengende Zeit bevorstand, in der sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang arbeiteten und in der kein Platz für Spaß und Unterhaltung war. Bisher hatte man den wilden Schimmel aber zur großen Enttäuschung der Männer noch nicht eingefangen.
    »Wie steht’s, haben Sie gewettet?«, fragte Bruce Pierson Daryl.
    Er und Daryl hatten den ganzen Vormittag zusammen gearbeitet, ohne viele Worte miteinander gewechselt zu haben. Jetzt, da im Osten eine rotbraune Staubwolke die Ankunft einer neuen Herde ankündigte, standen sie bei den Umzäunungen und warteten auf die Tiere.
    »Ich konnte mich noch nicht entschließen«, antwortete Daryl. »Wie ich gehört habe, sollen Bill Murgura und Ray Hill ganz gute Reiter sein.«
    »Murgura ist der Beste, behaupten zumindest die Eingeborenen.«
    »Dann tippen Sie auf ihn?«
    Bruce wiegte ein paar Mal den Kopf hin und her. »Weiß nicht so recht. Ich bin erst seit einem halben Jahr hier auf der Station und habe noch keins dieser Rodeos erlebt. Aber eins hab ich in dieser Zeit mitbekommen: Die Schwarzen sind allesamt ausgezeichnete Reiter. Schwer zu sagen, wer das Rennen macht.«
    »Was ist mit Ihnen, werden Sie auch Ihr Glück versuchen?«
    »Ich? Wo denken Sie hin, ich bin doch nicht lebensmüde.« Er sah Daryl von der Seite an. »Wie steht’s mit Ihnen?«
    »Bevor ich mich entscheide, würde ich eigentlich gern

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