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Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
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aus der tiefen Wunde. Daryl war sofort klar, dass die Schlagader verletzt war. Schließlich gelang es ihm, sich rittlings auf den Bauch des Jungen zu setzen. Er versuchte, die verletzte Arterie abzudrücken, indem er sie in der Leistenbeuge mit beiden Daumen fest gegen den darunterliegenden Knochen presste. Der Eingeborene schrie vor Schmerz und hämmerte mit den Fäusten gegen Daryls Rücken. Hilfe suchend blickte sich Daryl nach allen Seiten um.
    Aus der Staubwolke der sich rasch entfernenden Herde tauchte die Silhouette eines Reiters auf. Es war Bill Murgura, der als Schlussreiter die Szene beobachtet hatte.
    Noch bevor sein Rappe stillstand, sprang er von dessen Rücken und rannte auf Billy und Daryl zu.
    »Kümmern Sie sich um die Wunde, ich beruhige Billy«, rief er Daryl zu.
    In diesem Moment erreichte sie auch Mrs. Sharp. Geistesgegenwärtig war sie von der mobilen Buschküche zum Landrover gerannt, um den Erste-Hilfe-Koffer zu holen.
    »Schnell, wir müssen einen Druckverband anlegen«, übernahm Daryl das Kommando. »Ist Verbandsmaterial im Koffer und etwas, was wir als Wundauflage und Druckpolster gebrauchen können?«
    »Einen Augenblick«, rief die Köchin außer Atem.
    Daryl warf einen raschen Blick über die Schulter. Bill Murgura hielt den jungen Eingeborenen an den Achseln fest. Sein Gesicht war dicht vor dem des Verletzten. In der Eingeborenensprache redete er auf ihn ein. Es waren jedoch keine gesprochenen Worte, die er benutzte, sondern vielmehr ein merkwürdiger Singsang.
    Daryl wies Mrs. Sharp an, einige Wundkompressen auf die Verletzung aufzulegen und sie mit einem Verband zu fixieren. Anschließend befahl er ihr, ein Verbandspäckchen als Druckpolster zu verwenden und das Bein mit einer elastischen Binde zu umwickeln.
    Der junge Eingeborene war jetzt ganz ruhig. Er schien sich völlig auf Bill Murguras Stimme zu konzentrieren, wenngleich seine Augenlider langsam zu flackern begannen.
    »Mist, verfluchter, er stirbt doch nicht, oder?«, rief Mrs. Sharp besorgt.
    »Nein. Ich habe ihn nur in Trance versetzt«, antwortete Murgura.
    Daryl, der nicht im Geringsten überrascht war, nickte anerkennend. »Gut gemacht!«
    »In Trance?«, wiederholte die Köchin. »Wo sind wir hier, auf einem Voodoo-Treffen?«
    Der zweite Bullenrammer brauste heran. Ray Hill sprang heraus und stürmte auf sie zu. »Wie sieht’s aus?«
    »Nicht so gut. Er muss schnellstens in ein Krankenhaus. Holen Sie den Landrover her und rufen Sie über Funk die Station, sie sollen den Royal Flying Doctor Service in Derby alarmieren.«
    Ray nickte und lief zu Mrs. Sharps Wagen.
    »Wenn wir ihn in den Landrover gelegt haben, müssen wir sein Bein höher lagern, außerdem muss jemand während der Fahrt bei ihm bleiben«, sagte Daryl. Er sah Bill Murgura an. »Vielleicht ist es besser, Sie kommen mit«, schlug er vor. »Kann ja sein, dass er wieder in Panik gerät.«
    Der Aborigine schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig, er wird von nun an ruhig bleiben. Außerdem braucht man meine Hilfe bei der Herde. Ich werde den anderen sagen, was passiert ist.« Er stand auf und ging zu seinem Pferd, das einige Meter entfernt unter einem Eukalyptusbaum stand und nach Futter suchte. Als er sich in den Sattel geschwungen hatte, wandte er sich nochmals an Daryl. »Danke, dass Sie dem Jungen das Leben gerettet haben.« Ehe Daryl etwas erwidern konnte, gab Murgura seinem Pferd die Sporen und galoppierte davon.
    Ray hielt den Landrover neben ihnen an und rannte um das Fahrzeug herum, um die Ladeklappe herunterzulassen. Als er wieder zu ihnen kam, sah Daryl sofort, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
    »Was ist los, haben Sie niemanden erreicht?«, wollte er wissen.
    »Doch, Mr. Barrow. Er meldet sich, sobald er den Royal Flying Doctor Service erreicht hat. Aber wir haben noch ein anderes Problem: Meena ist verschwunden …«
     

13
     
     
     
    D aryl saß hinten bei dem Verletzten, während Mrs. Sharp den Landrover fuhr.
    Der junge Aborigine hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Er atmete ruhig und gleichmäßig, was Daryl als ein gutes Zeichen betrachtete.
    Kurz zuvor hatte sich Martin Barrow über Funk gemeldet und durchgegeben, dass ein Team der fliegenden Ärzte unterwegs war und in ungefähr einer Stunde auf Mount Keating landen würde. Wie es aussah, erhielt Billy also rechtzeitig ärztliche Hilfe.
    »Wie geht’s ihm?«, fragte die Köchin und betrachtete Daryl im Rückspiegel.
    »So weit ganz gut. Der Puls ist etwas schwach,

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