Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall

Titel: Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Winter
Vom Netzwerk:
absuchte. »Verdammt, Ray, Sie kommen nicht ins Gefängnis!«, versuchte er es weiter. »Sie sind unschuldig.«
    »Unschuldig, was für ein Witz. Hat Ihnen Meena nicht den Brief gezeigt?«
    »Doch, hat sie.«
    »Was wollen Sie dann noch mehr? Dass ich Ihnen hier und vor Zeugen erzähle, wie alles abgelaufen ist? Also schön! Ja, ich habe Floyd Buttler aufgelauert. Und ja, ich war bereit, ihn umzubringen. Ich habe Poison-Joes Gewehr genommen und bin mit dem Motorrad zum Pigeon Pool gefahren, wo Floyd vorbeikommen musste. Als er auftauchte, zwang ich ihn, anzuhalten. Ich stellte ihn zur Rede und hielt ihn mit der Winchester in Schach. Ich sagte ihm, dass ich gehört hatte, wie er Meena bedrohte. Dann stellte ich ihn vor die Wahl, entweder die Station noch am selben Tag zu verlassen oder gleich auf der Stelle zu sterben. Aber er nahm mich nicht ernst. Er sagte, ich würde sowieso nie den Mumm haben, abzudrücken und dass er mir das Gewehr abnehmen und mich damit windelweich prügeln würde. Da schoss ich. Aber nicht auf ihn. Verdammt, ich konnte es nicht. Bei Gott, in diesem Augenblick wünschte ich mir nichts mehr als das, aber ich konnte es einfach nicht.«
    »Und was geschah dann?«, fragte Daryl.
    »Jetzt platzt mir aber der Kragen!«, rief Poison-Joe dazwischen und schob Daryl beiseite. »Das ist doch scheißegal. Du setzt jetzt deinen Hintern in Bewegung, Ray, und kommst aus dem Wasser, hast du mich verstanden?«
    Ray Hill reagierte nicht auf Poison-Joes Wutausbruch. Stattdessen erzählte er weiter. »Er ging auf mich los. Im letzten Moment gelang es mir, das Gewehr hochzureißen und ihn niederzuschlagen. Zunächst dachte ich, er sei bewusstlos. Doch als ich mich über ihn beugte, packte er mich und riss mich zu Boden. Eine Zeit lang kämpften wir miteinander, dann bekam ich einen Stein zu fassen und schlug zu. Diesmal blieb er liegen.«
    »Das reicht!«, schnaubte Poison-Joe. Er drehte sich halb zu Daryl um. »Ich hol’ den Armleuchter jetzt da raus.«
    »Das werden Sie nicht«, antwortete Daryl scharf und hielt ihn am Arm fest. »Sie bringen sich nur selbst in Gefahr.«
    »Das ist mir schnuppe. Glauben Sie etwa, ich lass zu, dass sich der Junge dem Croc zum Fraß vorwirft?«
    »Wenn Sie versuchen, zu ihm hinunterzuklettern«, flüsterte Daryl, »wird er noch tiefer in den Pool gehen. Lassen Sie mich das machen. Wenn ich ihn überzeugen kann, dass er unschuldig ist, kommt er bestimmt freiwillig heraus.«
    Poison-Joe zögerte, trat dann aber einen Schritt zurück.
    »Und was taten Sie, nachdem Sie Buttler niedergeschlagen hatten?«, drängte Daryl.
    »Ich ließ ihn liegen, nahm die Winchester und fuhr zurück auf die Station.«
    »Wenn das stimmt, dann können Sie unmöglich für seinen Tod verantwortlich sein. Überlegen Sie doch, Ray. Wenn ihn das Krokodil am Pigeon Pool erwischt hat, nachdem sie ihn dort bewusstlos zurückgelassen haben, wie ist es dann zu erklären, dass seine Kleider am Ufer gefunden wurden?«
    »Ich … das weiß ich nicht.« Zögernd drehte sich Ray um. »Vielleicht hat er sie während des Kampfes mit dem Krokodil verloren.«
    »Schuhe, Hose und Hemd? Unmöglich! Die Kleider waren zwar schmutzig, aber nicht zerrissen.«
    »Dann hat er sie vielleicht ausgezogen, um sich im Pool zu waschen und wurde dabei von dem Monster gepackt. So oder so, ich bin an seinem Tod schuld. Ich habe Meenas Leben zerstört und den Mann, den sie liebte, auf dem Gewissen.«
    »Verflucht noch mal, Ray, wann werden Sie es endlich kapieren? Meena liebte Buttler gar nicht! Sie hat nur deshalb mit ihm geflirtet, um Sie eifersüchtig zu machen. Geht das denn nicht in Ihren Dickschädel rein?«
    »Das glaube ich nicht, Sie lügen. Wenn sie mich mag, warum hat sie dann mit ihm geschlafen?«
    »Das bringt doch nichts«, rief Poison-Joe genervt und drängte sich erneut an Daryl vorbei.
    Mit Worten, das war Daryl klar, würde er den alten Stockman nicht mehr aufhalten können. Er wartete, bis Poison-Joe an ihm vorbei war, dann versetzte er ihm einen Tritt in die Kniekehle. Poison-Joe sackte zu Boden. Sofort sprang Daryl auf seinen Rücken, packte Joes rechten Arm, zog ihn nach hinten und presste ihn so weit nach oben, bis Poison-Joe vor Schmerzen zu stöhnen anfing.
    »Verflucht, sind Sie übergeschnappt?«, presste Poison-Joe mit wutverzerrtem Gesicht hervor.
    »Halten Sie endlich die Klappe, oder ich breche Ihnen den Arm«, befahl Daryl. »Lassen Sie mich gefälligst weiter mit Ray sprechen.« Endlich schwieg Joe und

Weitere Kostenlose Bücher