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Ein Girl zum Pferde stehlen

Ein Girl zum Pferde stehlen

Titel: Ein Girl zum Pferde stehlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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bestimmt nicht in die Falle gehen. Stattdessen werden sie jeden, der ihnen und ihrer Herde zu nahe kommt, mit blauen Bohnen eindecken, dass ihm Hören und Sehen vergeht.«
    »Das ist wohl zu befürchten.« Sein Komplize nickte.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Wynham, der bisher grübelnd neben der Feuerstelle auf und ab gegangen war. Plötzlich hielt er mit seiner Wanderung inne. »Taylor hat nicht verlangt, dass wir die Kerle abknallen, sondern er will lediglich, dass sie aus dieser Gegend verschwinden. Weil er das Weideland selbst nutzen will. Habe ich recht?«
    »Stimmt. Aber das werden diese Typen auf keinen Fall tun. Wenn selbst der Tod ihrer Freunde sie nicht vertreiben kann, müsste etwas ganz Außergewöhnliches passieren, um sie doch noch umzustimmen.«
    »Haargenau«, pflichtete Wynham seinem Komplizen bei. »Zum Beispiel, dass ihnen ihre komplette Herde wegstirbt. In diesem Fall wären all unsere Probleme mit einem Schlag erledigt.«
    »Klar.« Bradshaw warf einen Stein ins Feuer, worauf ein Funkenregen wie ein Glühwürmchenschwarm in alle Richtungen davonstob. »Jetzt brauchen wir also nur noch Däumchen drehen und abzuwarten, dass ein Wunder geschieht, das uns im letzten Moment den Arsch rettet. Gratuliere, Sam, du hast es geschafft, dass ich mich wirklich viel besser fühle.«
    »Also, ich kapiere deinen Vorschlag auch nicht.« Ripley wandte sich zu Wynham um. »Wie sollen wir das anstellen? Willst du etwa versuchen, die Gäule abzuknallen? Das kannst du vergessen. Die Kerle würden doch niemals tatenlos zusehen, wenn wir ihre Tiere abschlachten.«
    »Das hatte ich auch niemals vor«, versicherte der mit einem zuversichtlichen Grinsen. »Wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, brauchen wir noch nicht mal in die Nähe der Herde zu kommen.« Er wartete ab, bis ihn auch Bradshaw über die Schulter hinweg anblickte. »Tom, erinnerst du dich noch an den bemalten Wagen auf dem Markt in White Bird? Vor dem es Trouble gegeben hat?«
    »Klar. Was ist damit?«
    »Dieser Doktor, dem er gehört, scheint sich mit Mittelchen und Arzneien ziemlich gut auszukennen. Jede Wette, er hat nicht nur was im Angebot, das Krankheiten heilt, sondern auch Zeug, das genau das Gegenteil macht.«
    »Du meinst …«, selbst im gelben Schein der Flammen war zu erkennen, dass Bradshaw aschfahl geworden war, »…  Gift ?!«
    »Ganz genau. Damit ließe sich unser Problem im Handumdrehen regeln.«
    Ripley legte skeptisch die Stirn in Falten. »Glaubst du denn, der Kerl würde uns das Zeug einfach so verkaufen?«
    »Der Mann ist Händler. Also ist alles nur eine Frage des Preises.« Wynham spuckte einen Brocken Kautabak ins Feuer, wo der zischend verbrannte. »Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass der Doc selbst reichlich Ärger mit einem von den Gäulehirten hatte. Deshalb kommt es ihm bestimmt wie gerufen, wenn er erfährt, dass wir ihn ebenfalls ins Visier genommen haben.«
    »Stimmt.« Bradshaw kratzte sich ausgiebig den Hinterkopf. »Das könnte tatsächlich funktionieren.«
    »Alle Achtung, Sam.« Ripley schlug seinem Komplizen anerkennend auf die Schulter. »Du bist wirklich ein ganz besonders gerissener Hund.«
    »Wird Zeit, dass ihr das auch endlich begreift.« Der schob sich einen weiteren braunglänzenden Klumpen zwischen die Lippen. »Morgen ist Markttag in Lowell-Springs. Jede Wette, dass sich Doc Cure die Gelegenheit nicht entgehen lässt, dort seinen Kram unter die Leute zu bringen. Ich schlage vor, wir reiten auch dorthin, um die Sache so schnell wie möglich in trockene Tücher zu bringen.«
    ***
    »Wie fühlst du dich?«, wollte Patricia wissen. Sie stand neben der Pritsche, auf der Carlotta lag.
    »Etwas besser.« Die schlug blinzelnd die Augen auf. »Aber noch ziemlich schwach.« Sie verzog das Gesicht, denn jeder einzelne Pulsschlag fühlte sich an, als brächte er mitten in ihrem Schädel eine gewaltige Glocke zum Schwingen.
    »Klar.« Ein wissendes Lächeln glitt über die Lippen ihres Gegenübers. »Daran wird sich auch eine Weile nichts ändern.«
    »Was soll das heißen?«, fragte die junge Frau erschrocken. Obwohl sie in eine alte Decke gehüllt war, fror sie ganz erbärmlich. Also zog sie sich den fleckigen Wollfetzen bis zur Kinnspitze hinauf.
    »Dass du noch immer nicht wieder vollständig hergestellt bist.« Patricia stemmte die Hände in die Hüften. » Devil’s Revenge ist ein ziemlich starkes Zeug. Das lässt sich nicht so einfach vollständig aus dem Körper vertreiben. Dazu ist es

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