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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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rief sie das Revier in Maroubra an und verlangte Detective Chris Frame, den sie von einem Kurs vor ein paar Jahren kannte. »Wenn ich dir per E-Mail ein Foto schicke, kannst du es dann einer Frau zeigen, die bei euch drüben wohnt?«
    »Kein Problem«, antwortete er. »Sag mal, was höre ich da von einem Angriff auf dein Haus?«
    »Komplizierte Geschichte.« Sie klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr und schickte Werners Foto ab. »Ich erzähle es dir später einmal. Ist das Bild schon da?«
    »Mal sehen.« Sie hörte ihn auf seiner Tastatur klappern. »Ja, ich hab’s. Soll ich sofort losgehen?«
    »Wenn du kannst, ja.« Sie nannte ihm die Adresse. »Der Mann auf dem Bild könnte sich im Nachbarhaus aufhalten. Auf mein Klopfen hat zwar niemand aufgemacht, aber der Wagen stand in der Garage.«
    »Ich werde die Augen offen halten«, sagte Frame. »Ich rufe dich umgehend zurück.«
    Sie legte das Telefon beiseite und sah auf die Uhr. Zehn Minuten, bis er das Revier verlassen hatte und zu Mrs. Tuxworth gefahren war, fünf Minuten, um mit der Frau zu reden, zehn Minuten für den Rückweg. Früher, wenn er gleich von dort per Handy anrief. Sie stellte sich vor, wie sie die Bestätigung erhielt und erneut zu Kuiper ging, und wie das ganze Team daraufhin loslegte. Sehr schön.
    Sie holte sich einen Kaffee und versuchte, weitere Aussagen zu lesen, konnte sich aber nicht konzentrieren. Sie legte ihre Armbanduhr neben den Ordner, sodass sie einen Blick darauf werfen konnte, merkte aber bald, dass sie nur dem Sekundenzeiger auf seinem Weg zuschaute. Nach zwanzig Minuten hörte sie ihre Mailbox ab, für den Fall, dass die Telefone überlastet waren und Frame nicht durchkam. Nach dreißig Minuten wiederholte sie es. Ihr Kaffee, den sie nicht angerührt hatte, war inzwischen kalt geworden.
    Sie blätterte um und wandte sich der nächsten Aussage zu, als das Telefon läutete. Sie griff hastig danach. »Marconi.«
    »Sie ist sich nicht sicher wegen des Bilds«, sagte Frame.
    Ella konnte es nicht fassen. »Hat sie richtig geschaut? Nicht nur einen raschen Blick darauf geworfen?«
    »Deshalb hat es ja so lange gedauert«, erwiderte er. »Sie hat es eingehend studiert. Man sah ihr an, dass sie ihn erkennen wollte. Aber am Ende konnte sie es nicht mit Sicherheit sagen.«
    Ella stützte den Kopf auf die Hände.
    »In dem Haus war auch keine Menschenseele zu sehen, und die Nachbarin sagte, dass niemand da war. Tut mir leid.«
    »Vielen Dank trotzdem.«
    Als Frame aufgelegt hatte, starrte sie ins Leere und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Sal Rios hatte nicht angerufen. Sie hatten nicht genügend Material, um das Haus zu durchsuchen. Nona und ihr Vater würden für eine Anfrage bezüglich der Identität ihres Untermieters kaum empfänglich sein, und Kuiper würde sein Einverständnis vermutlich ohnehin nicht geben. Natürlich musste sie nicht alles vorher mit ihm abklären. Aber er hatte recht, was die Beweislage anging: Es lief wirklich nicht auf viel hinaus. Sie hatten Nona bereits Werners Foto gezeigt, und sie bestritt, ihn zu kennen, und auch wenn Ella das Gefühl hatte, dass sie log, war es im Augenblick eben nichts weiter als ein Gefühl. Und Kennedy mochte zwar Waren an sie geliefert haben, die zu gewissen Zeiten vermutlich nicht astrein waren, aber er hatte eben auch an Hunderte andere Leute überall in der Stadt geliefert.
    Sie musste mit Sal sprechen.
     
 
    Eine Stunde später ging sie über den Flur des Hospizes. Murray saß mit einer Zeitschrift im Schoß in seinem Sessel und tippte eine SMS. Er stand auf, als er sie kommen sah. Sie warf im Vorbeigehen einen Blick in Julios Zimmer und sah nur Guillermo mit offenem Mund in einem Stuhl dösen. Julio schien ebenfalls zu schlafen.
    »Ich wollte dir gerade schreiben, dass Nona und die Kinder gegangen sind«, sagte Murray. »Es wundert mich, dass du ihnen nicht in der Eingangshalle begegnet bist.«
    »Verdammt«, sagte Ella. »Ich wollte sie fragen, wo Sal stecken könnte.«
    Sie hatte dieselbe Frage bereits Paul Davids im Rosie’s gestellt. Er hatte gesagt, er habe keine Ahnung, und ließ sie dann überall nachschauen und sich davon überzeugen, dass er tatsächlich allein war.
    »Vielleicht sollten wir für heute Schluss machen«, sagte Murray. »Wir können morgen früh mit Nona reden, falls Sal bis dahin nicht aufgetaucht ist, was er aber wahrscheinlich tun wird. Er muss irgendwo essen und schlafen.« Sein Magen knurrte.
    »Aber vielleicht arbeitet er

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