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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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»Bei unserer Ermittlung ist ein Einreiseformular von vor fünfeinhalb Jahren aufgetaucht, auf dem Ihre Adresse steht. Die Person, die wir gern sprechen würden, hat angegeben, dass sie hier wohnt.«
    Sie verzog das Gesicht. »Um diese Uhrzeit kann ich noch nicht so weit zurückdenken.«
    »Versuchen Sie es«, sagte Ella. »Oder lassen Sie so viele Ausländer Ihre Adresse als Anlaufstelle angeben, dass es schwer ist, sie auseinanderzuhalten?«
    »Hey!«, brauste Jules auf, dann hielt sie inne. »Thomas.«
    Ellas Herz machte einen Satz. »Wer?«
    »Thomas Werner.«
    »Nationalität?«
    »Österreicher.«
    »Wie alt?«
    »Inzwischen Anfang dreißig, würde ich sagen.«
    »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    »Bedaure.«
    »Können Sie ihn beschreiben?«
    »Ähm, etwa einsfünfundsiebzig groß, durchschnittlich gebaut, braunes Haar, braune Augen. Trug die ganze Zeit Jeans. Gute Bräune, damals jedenfalls. Lautes Lachen.«
    »Können Sie bestätigen, dass das der Mann ist?« Murray reichte ihr das Foto von dem Band vom Flughafen.
    »Ja, das ist er.«
    »Wie und wo haben Sie ihn kennengelernt?«, fragte Ella.
    »Wir hatten uns im Jahr zuvor im Urlaub in Spanien getroffen, zusammen Partys gefeiert, und ich sagte - wie man es eben so sagt -, wenn er je in Australien ist, kann er kommen und bei mir wohnen. Jeder sagt das, aber niemand rechnet damit, ernsthaft beim Wort genommen zu werden! Vor allem nicht ohne Vorankündigung.« Sie schüttelte den Kopf. »Er ist einfach hier aufgetaucht und hat erwartet, bei mir einziehen zu können.«
    »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich war total verdattert. Er hat sich benommen, als hätten wir eine Beziehung oder so. Ich sagte ihm, dass ich schon mit jemandem zusammen bin. Ich meine, es war nicht so, als wäre in Spanien ernsthaft etwas zwischen uns passiert.«
    »Wie hat er darauf reagiert?«
    »Eigentlich war er nicht allzu erschüttert. Er tat zwar enttäuscht, aber ich hatte das Gefühl, er hätte es einfach mitgenommen, wenn sich die Gelegenheit geboten hätte, außerdem wäre es praktisch gewesen, weil er eine Bleibe gehabt hätte, aber da das nicht der Fall war, tja.« Jules verdrehte die Augen. »Ich meine, er hat binnen einer Woche ein Mädchen mit hierher gebracht.«
    »Sie haben ihn also bei sich wohnen lassen?«
    »Na ja, wir hatten uns tatsächlich prächtig amüsiert in Spanien. Ich sagte, er kann ein paar Tage auf dem Sofa pennen, bis er alles geregelt hat. Er war gut eine Woche hier, glaube ich.«
    Ella blickte auf das Sofa hinunter, auf dem sie saß. »Wissen Sie, wohin er dann gegangen ist?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie von irgendwelchen anderen Freunden von ihm? Hat er irgendetwas erwähnt, wohin er gegangen sein könnte?«
    »Ich habe nie jemanden kennengelernt. Ein Typ hat ein paarmal angerufen, aber er hat seinen Namen nie genannt, und Thomas hat weder über ihn noch über sonst jemanden gesprochen. Wir haben nicht allzu viel Zeit miteinander verbracht. Ich arbeite meistens nachts, und er ist ausgegangen, deshalb haben wir einen großen Teil des Tages geschlafen.« Sie schlug die Beine übereinander. »Ach ja, ich erinnere mich, dass ich ihn in Spanien mit ein paar anderen Aussies über das Great Barrier Reef reden hörte, wie es ist, dort zu tauchen und so weiter, aber hier hat er nie mit mir darüber gesprochen.«
    »Was ist mit Freunden in Spanien? Hat er sie irgendwem vorgestellt?«
    »Weiß ich nicht mehr«, sagte sie. »Meine Erinnerungen an diesen Urlaub sind größtenteils leicht verschwommen.«
    »Haben Sie ihn später noch gesehen, nachdem er hier ausgezogen war?«
    »Einmal«, sagte sie. »Ich war mit Freunden in diesem Nachtclub in der City, wie heißt er noch - Rosie’s, glaube ich. Dort habe ich gesehen, wie er eine Auseinandersetzung mit einem anderen Typ hatte.«
    »Wann war das?«
    Sie dachte einen Moment nach. »Das müsste vor etwa drei Jahren gewesen sein.«
    »Wissen Sie das genau? Es ist weniger als vier Jahre her, dass Sie ihn gesehen haben?«
    »Ganz sicher. Höchstens drei Jahre.«
    »Was ist passiert?«
    »Es gab ein kleines Gerangel, dann sind die Rausschmeißer angerückt und haben den anderen Kerl fortgeschleift.«
    »Und Werner nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab mich sogar gefragt, ob er die Rausschmeißer womöglich kannte. Normalerweise gehen sie auf jeden los. Aber sie wirkten freundlich ihm gegenüber.«
    »Haben Sie eine Ahnung, worum der Streit ging?«
    Sie zögerte. »Können wir kurz inoffiziell sprechen?«
    »Natürlich«,

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