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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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während Joe die Nachricht entgegennahm. Ihr Kopf schmerzte, als sie sich nach ihrer Ausrüstungstasche bückte.
    Joe legte auf. »Vaucluse. Ein Taucher, möglicherweise Code vier.«
    Sie gingen gleichzeitig los, um die Schlüssel zu holen.
    »Ich dachte, du legst vielleicht lieber eine Pause ein«, sagte er. »Du bist vielleicht zu sehr abgelenkt.«
    »Ich bin dran.«
    »Und wenn ich nun ein speziell ausgebildeter Fahrer der Navy wäre?«
    »Wir werden nicht in einer Verfolgungsjagd durch das Geschäftsviertel enden.« Sie krümmte den Zeigefinger. »Gib mir die Schlüssel.«
    Im Rettungswagen schaltete sie Blaulicht und Sirene an und donnerte aus der Station. Sie raste durch die Straßen von The Rocks, dann kurvte sie durch Nebenstraßen nach Osten bis zur William Street. Joe schaute in fünfzig Richtungen gleichzeitig, einschließlich seines Seitenspiegels.
    »Wo in Vaucluse?«, fragte sie.
    »Vor Steel Point.«
    »Vor?«
    »Offenbar noch im Wasser.«
    »Sie lassen ihn einfach da drin auf und ab tanzen?«
    »Dem Anrufer kam die ganze Sache verdächtig vor. Er hat eigentlich nach der Polizei gefragt, er sagte, der Mann sei auf jeden Fall tot, aber sie hielten es für besser, uns trotzdem vorbeizuschicken.«
    Lauren fuhr mit quietschenden Reifen um eine Kurve.
    Joe spreizte sich gegen die Tür und warf einen Blick auf den Tacho. »Der Kerl wird nicht toter, bis wir da sind.«
    »Er ist nicht tot, ehe ich es sage.«
    Joe schaute in seinen Spiegel und erwiderte nichts.
    Der Verkehr floss hauptsächlich in ihre Gegenrichtung, was für einige haarige Situationen auf der falschen Straßenseite sorgte, wenn Lauren Busse und langsame Lkw überholte, ansonsten aber war es eine relativ problemlose Fahrt. Joe holte den Stadtplan heraus, dirigierte sie nach Vaucluse hinein und über eine schmale kurvenreiche Straße zu einem Park. Dahinter lag das grüne Wasser träg im Hafen. Joe schaltete die Sirene aus.
    Lauren bog in die Zufahrt zum Park, wo zwei Metallpfosten im Asphalt ihnen den Weg versperrten. An den unteren Enden der Pfosten sah sie Vorhängeschlösser. »Haben wir Schlüssel für die Dinger?«
    Joe schüttelte den Kopf.
    Die Polizei hatte offensichtlich auch keine. Ein Streifenwagen stand auf dem Uferfußweg hinter den Pfosten, und Lauren sah die Reifenspuren im Gras. Sie folgte ihnen, den Gehsteig hinauf und wieder hinunter, dann schaltete sie das Licht aus und trat auf die Bremse.
    Ein uniformierter Beamter kam zum Wagen, und sie ließ das Fenster hinunter. »Wo ist er?«
    Der Mann gestikulierte in Richtung des schwappenden Wassers.
    »Immer noch?«
    »Wir warten auf Taucher und die Spurensicherung.«
    »Er muss raus aus dem Wasser«, sagte sie. »Vielleicht können wir ihn noch retten.«
    »Nicht nach dem, was der dort sagt.« Der Beamte deutete zu einem dürren Mann in einem abgenutzten blauen Taucheranzug, der auf dem Betonweg stand und aufs Meer schaute. Er hatte die Arme vor der Brust gekreuzt, und zu seinen Füßen lag eine Schnorchelausrüstung.
    »Sie meinen, Sie haben ihn nicht einmal gesehen?«
    Der Polizist zuckte die Achseln. »Er liegt in ungefähr drei Meter Tiefe.«
    »Na, dann«, sagte Joe. »Wir reden mit dem Mann.«
    Der Polizist ging zu seinem Wagen zurück, und Lauren blieb dicht bei Joe, als sie den Rasen überquerten. Auf freiem Gelände war sie überempfindlich für jedes Geräusch, jede Bewegung, die sie aus dem Augenwinkel wahrnahm. Er kann dir nicht gefolgt sein, er kann nicht gewusst haben, dass du hierherkommen würdest. Er kann deinen Funk nicht abhören, und außerdem hast du deine Position über Funk gar nicht genannt.
    »Hallo«, sagte Joe zu dem Mann im Taucheranzug. »Sie haben die Leiche gefunden?«
    Das strähnige Haar des Mannes klatschte ihm ins Gesicht, als er nickte. »Transportieren Sie ihn ins Leichenschauhaus?«
    »Wir transportieren keine Leichen«, sagte Lauren.
    »Nur in Ausnahmefällen«, warf Joe ein. »Nein, die Polizei hat uns für alle Fälle benachrichtigt.«
    »Der Kerl ist absolut hinüber«, sagte der Mann. »Hat sich mit einem Seil an einem Fels verfangen, kein Lungenautomat mehr im Mund, er rollt nur mit der Brandung hin und her. Ziemlich friedlich.«
    »Er hatte bestimmt seine Freude daran«, sagte Lauren.
    Joe rempelte sie an. »Danke«, sagte er zu dem Mann. »Wollen Sie eine Decke oder etwas, wenn Sie hier noch auf weitere Polizei warten?«
    »Nö, das hier reicht mir.« Er schlug auf die Schenkel seines Anzugs.
    Joe schob Lauren vor sich her zum

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