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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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dem Dachboden hörte man schrille Schreie. »Warte, Joe!«, rief Felise.
    »Ich dachte, ich sehe mal kurz nach, ob alles ruhig ist«, sagte Ella. »Außerdem wollte ich Ihnen sagen, dass wir diese Drogenspur bereits verfolgen.«
    Kristi setzte sich auf eine Ecke des Küchentischs. »Zutrauen würde ich es ihm.«
    »Dieser Geruch ist ziemlich auffällig«, sagte Ella. »Ich wollte auch noch ein paar andere Dinge überprüfen. Lauren, erinnern Sie sich, dass Sie am selben Abend, an dem Kennedy gestorben ist, zu einem Mann gerufen wurden, der von einem Zug gefallen ist?«
    Sie nickte. »Wir haben versucht, ihn zu reanimieren, aber er ist gestorben. Wieso?«
    »Es könnte eine Verbindung zwischen ihm und Kennedy geben.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst. Was für eine Verbindung?«
    »Das ist uns noch nicht ganz klar«, sagte Ella. »Wir haben eine ganze Reihe von Aspekten zu untersuchen, aber ich wollte Sie fragen, ob Ihnen bei diesem Einsatz etwas Besonderes aufgefallen ist. Ich weiß, ich klammere mich an Strohhalme, aber jede noch so kleine Information könnte hilfreich sein.«
    Lauren sah nachdenklich aus. »Der Zug war schon aus dem Bahnhof gefahren, es gab also niemanden, der es beobachtet hatte. Die Polizisten waren da, ziemlich nervös und aus dem Häuschen. Die Verletzungen des Patienten stimmten mit der Geschichte überein, die sie uns erzählten, nämlich dass er von dem fahrenden Zug gefallen sei. Er war mit dem Kopf voran aufgeschlagen. Joe war ebenfalls da und zwei weitere Sanitäter. Wir haben ihn erst am Zug versorgt und ihn dann ins St. Vincent’s gebracht, wo er für tot erklärt wurde.«
    »Okay«, sagte Ella. »Hat jemand von Ihnen schon von einem Club namens Rosie’s in King’s Cross gehört?«
    »Ich war ein paarmal bei Einsätzen dort«, sagte Lauren. »Die üblichen Nachtclubsachen: Drogenüberdosis, Alkoholleichen.«
    »Ich habe noch nie davon gehört«, sagte Kristi.
    »Sie waren in Ihrer Zeit mit Werner nie dort?«
    Kristi schüttelte den Kopf.
    »Ist der Laden nicht ziemlich neu?«, fragte Lauren. »Einer meiner Einsätze dort war bei ihrer großen Eröffnungsfeier, und ich bin mir sicher, damals haben wir bereits hier gewohnt.«
    »Dann hätte ich mit dieser Art Leben inzwischen nichts mehr zu tun gehabt«, sagte Kristi.
    Ella machte sich eine Notiz.
    »Sind Sie schon weitergekommen bei der Suche nach ihm?«, fragte Kristi.
    »Das ist schwer zu sagen«, erwiderte Ella. »Wir haben eine Menge bruchstückhafte Informationen, und wir setzen sie nach und nach zusammen, aber noch ergibt sich kein eindeutiges Bild.«
    Ein Funkgerät knisterte. »Vierunddreißig, sind Sie noch in der Gegend von Summer Hill?«
    Lauren hob das tragbare Gerät zum Mund. »Vierunddreißig, richtig.«
    »Danke. Ich habe einen Transfer für Sie, vom Western Suburbs ins RPA.«
    »Verstanden, wir sind auf dem Weg.« Sie stand auf und hakte das Funkgerät an den Gürtel. »Joe?«
    Er kam mit Felise auf den Schultern die Treppe herunter. »Arbeit?«
    Lauren nickte.
    »Ich muss beim Rausgehen nur noch das hier in die Mülltonne werfen.«
    Felise kreischte und klammerte sich an seinen Hals.
    »Haben Sie Ihren Peilsender?«, sagte Ella leise zu Lauren.
    Sie berührte ihre Brusttasche. »Er ist immer bei mir.«
    »Und es gab überhaupt nichts Verdächtiges?«
    Lauren schüttelte den Kopf. »Ich schätze, er weiß von der Überwachung und dem abgehörten Telefon und hält sich ruhig.«
    Ella hoffte es. Ihrer Erfahrung nach ließ sich jemand wie Werner allerdings nicht so leicht aufhalten, vor allem wenn er nicht vorhatte zu verschwinden, ehe er seine Drogen fertig produziert hatte. Vieles sprach dafür, dass er trotzdem versuchen würde zu handeln, sich an diese Zeugen heranzumachen oder die Ermittlungen irgendwie aufzuhalten.
    Die Frage war nur, was er unternehmen würde.
     
 
    Im Royal Prince Alfred Hospital war gerade Ruhezeit, und der Flur der Krankenstation lag still im Sonnenlicht, als Joe und Lauren ihren Patienten vom Western Suburbs Hospital ablieferten. Es war ein siebenundfünfzigjähriger Mann mit einer Stoffwechselstörung und Nierenversagen. Joe half ihm von der Rolltrage ins Krankenbett, während Lauren mit der Schwester leise die Übergabe abwickelte. Sie verabschiedeten sich von dem Patienten, dann schoben sie die Trage zum Lift zurück.
    Im Erdgeschoss waren sie auf dem Weg zur Sanka-Zufahrt, als Joe unmittelbar vor der Tür stehen blieb. »Warte hier.« Er trat ins Freie, sah sich in alle Richtungen um und

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