Ein Grieche für alle Fälle (Jenseits des Olymps - Buch 1) (German Edition)
Erfolg.
„Dann werden wir damit umgehen. Sie hatten bisher erst zwei Operationen. Es gibt noch viele andere Dinge, die wir versuchen können. Eins nach dem anderen. Versprechen Sie mir, geduldig zu sein!“
Auf Dr. Zimmermans drängende Stimme hin nickte sie langsam.
„Und Sie sollten jemanden finden, der Ihnen zu Hause hilft.“
„Leichter gesagt als getan.“ Sie lebte alleine in einem riesigen Haus, das gerade einer großen Renovierung unterzogen wurde. Sich auszuruhen und gleichzeitig Hilfe zu finden, war praktisch unmöglich.
„Warum fragen Sie nicht eine Freundin, ob sie kurzzeitig bei Ihnen einzieht?“
„Ich lasse mir was einfallen“, antwortete Sophia. Um Hilfe zu bitten war etwas, das sie nicht gerne tat, auch wenn es sich um Hilfe von Freunden handelte. Aber das war nicht das Problem des Arztes, es war ihres.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch an der Tür.
„Ah, ich sehe, Sie haben Besuch. Ich werde in der Zwischenzeit Ihre Entlassungspapiere vorbereiten und einen Nachsorge-Termin für Sie ausmachen. Sie werden noch vor heute Abend zuhause sein.“ Er nahm ihre Hand und drückte sie beruhigend.
„Danke, Dr. Zimmerman.“
Sobald der Arzt das Zimmer verlassen hatte, kam eine andere Figur in Sicht. Die Form war verschwommen und zu weit weg, um sie zu identifizieren. „Francesca?“
„Hallo, Sophia“, begrüßte sie eine männliche Stimme.
Sophias Herz sank. „Michael.“
Sie hatte nicht die Kraft, sich jetzt mit ihm zu befassen. Nachdem er sie nicht sofort besucht hatte, als sie ins Krankenhaus eingewiesen worden war, hatte sie gedacht, dass er wieder einmal aus der Stadt verschwunden war. Leider hatte sie nicht so viel Glück. Wenn er jetzt hier war, konnte das nur eins bedeuten: Er brauchte Geld.
„Ich kam sofort, nachdem ich es gehört hatte.“ Michaels Stimmer kam näher, während er sprach, und sie sah, wie sich sein Körper auf sie zu bewegte, bis er neben ihrem Bett stehen blieb.
„Du hättest dich nicht bemühen sollen“, presste sie hervor. Sie fühlte sich verletzlich und hilflos, weil sie seinen Gesichtsausdruck nicht lesen konnte.
Die Matratze unter ihr gab nach, als er sich setzte. Sophia mochte nicht, dass er ihr so nahe war. Michael hatte etwas vor, das konnte sie spüren. Die Luft prickelte förmlich vor Spannung.
„Ich werde nicht einfach daneben stehen und so tun, als wären wir nicht Familie, wenn du mich brauchst. Du kannst auf mich zählen, das solltest du wissen.“
Die Worte klangen aufrichtig, aber ohne seine Augen zu sehen, konnte sie sich nicht sicher sein. Michael hatte es immer geschafft aufrichtig zu klingen, selbst wenn er es nicht war. Er war jedoch nie in der Lage gewesen, die Kälte in seinen Augen zu verschleiern. „Danke, Michael, aber ich brauche keine Hilfe.“
„Sophia, sei nicht albern, du kannst dich nicht um alles selber kümmern. Ich ziehe bei dir ein und helfe dir.“
Plötzlich wurde eine Tür zugeschlagen.
„Kommt ja gar nicht in Frage!“ Francescas Stimme kam von der Tür, bevor sie näher trat. Ihr rotes Haar machte es leicht, sie zu erkennen. Sophia seufzte erleichtert: Die Kavallerie war da.
„Dies ist eine private Unterhaltung zwischen Familienmitgliedern, und als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, warst du nicht Teil der Familie“, entgegnete Michael in einem abfälligen Ton. Die Sanftheit, die er zuvor zur Schau gestellt hatte, hatte seine Stimme verlassen, und der wirkliche Michael bäumte sich jetzt auf. Genau wie sie ihn in Erinnerung hatte.
„Und das letzte Mal, als ich geschaut habe, warst du noch ein Gauner.“ Ihre liebe Freundin konnte schon immer jedem dagegen halten, und zwischen Francesca und Michael war kein Funken Freundschaft vorhanden.
Michael erhob sich und Sophia erkannte, wie sich die Umrisse der beiden nun gegenüber standen. Aber Sophia wollte nicht, dass sie hier im Krankenhaus einen Streit vom Zaun brachen. Jemand würde wahrscheinlich dabei verletzt werden.
„Hört auf, beide! Ich will hier keinen Streit.“
„Was, glaubst du wirklich, deine Freundin wird dir helfen? Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich der Dinge annehmen würde. Es war dumm von Eleni, dir diese Verantwortung für das Haus aufzuhalsen.“
Sophia seufzte. „Ich kann damit umgehen.“
„Nein, kannst du nicht“, protestierte Michael.
„Kann sie und wird sie auch“, unterbrach Francesca.
„Halt dich da raus, Francesca! Sophia, hier ist mein Vorschlag: Ich werde dir helfen, die Pension aufzubauen, und im
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