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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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herangespielt worden ist, werde ich die Frau umdrehen und an Sie heranspielen.«
    »Wie bitte?«, fragte Krause verblüfft. »Haben Sie überhaupt registriert, um was es hier geht? Es gibt ein festgeschriebenes Gesetz beim Bundesnachrichtendienst: Wenn ein Mitglied der Bruderschaft, weiblich oder männlich, sich in jemanden verliebt, muss das dem Vorgesetzten gemeldet werden. Mit Namen und Adresse und allem Drum und Dran. Wir prüfen dann, ob die Sache sauber ist oder nicht. Ist Ihnen diese Vorschrift jemals zur Kenntnis gebracht worden?«
    »Ja.«
    »Und warum, verdammt noch mal, sind Sie nicht zu mir gekommen und haben das auf den Tisch gelegt?«
    Er ist persönlich beleidigt, dachte Müller verblüfft. Wieso denn das?
    Weil du so etwas wie sein Ziehsohn bist, sagte das andere Ich.
    »Ich bin nicht zu Ihnen gekommen, weil ich vollkommen durch den Wind war. Ich habe in zweiundsiebzig Stunden mehr schlucken müssen, als ich verdauen konnte. Ich habe in Achmed wirklich einen Freund verloren. Und meine Frau hat mich monatelang betrogen.« Er wurde immer heftiger. »Ich weiß im Übrigen, dass in der Geschichte des BND die wenigsten Leute, die in irgendeine Liebesaffäre verstrickt waren, damit zu ihrem Vorgesetzten gingen. Das ist einfach eine vollkommen irre Regel, und Sie wissen das auch.«
    »Jetzt ist es ein Fall für den Präsidenten«, sagte Sowinski knapp.
    »Und ich werde selbstverständlich anschließend für den Rest meines Lebens im Archiv der ganz leichten Fälle landen«, höhnte Müller. »Ich werde Ihnen sagen, was da passiert ist. Ich war heilfroh, dass ich in die Arme von Karen Swoboda flüchten konnte. Das ist der ganze Fall. Und falls Sie nicht den Mut haben, den Fall zusammen mit mir zu klären, bin ich schlicht und ergreifend beim falschen Verein.« Er stand so heftig auf, dass der Stuhl hinter ihm umfiel. Er bückte sich, stellte ihn wieder auf und wollte hinausgehen.
    Krause stoppte ihn in der Tür mit der Bemerkung: »Gehen Sie jetzt bitte nicht in das Hotel.«
    »Das kann ich gar nicht«, schnaubte Müller. »Die Frau ist längst wieder in Frankfurt.«
    »Ist sie nicht«, Krause schüttelte den Kopf. »Sie ist nach wie vor im Hotel. Schließlich will sie doch etwas über Sie herausfinden, oder?«

Zwischenspiel
     
    Basie hatte den Kamin angeheizt und die dicken, dunklen Ledersessel in einer weiten Runde aufgestellt.
    Der Chef saß links, Kim neben ihm. Leicht seitlich versetzt der Sekretär von Kim, der keinen Namen zu haben schien.
    Basie hatte festgestellt, dass der Sekretär eine Neunmillimeter-Glock in einem Achselhalfter an der rechten Körperseite trug. Er war also Linkshänder.
    Basie hatte etwas hysterisch versucht, den Chef davon zu überzeugen, dass der Mann bei einer einfachen Geschäftsbesprechung keine Waffe tragen dürfe. Der Chef hatte nur gelacht und gesagt, es sei gleichgültig, ob der Mann eine Waffe trage. Die Waffe sei dessen Problem. »Das Selbstwertgefühl der Nordkoreaner ist einfach beschissen«, hatte er gemeint.
    Kim trank gerade seinen dritten doppelstöckigen Wodka, der Chef hielt sich wie immer an Wasser, der Sekretär trank spärlich von seinem Coke. Sogar während des Trinkens behielt er immer den Raum im Auge. Das wirkte lächerlich. Aber immerhin gab es keine spürbare Anspannung.
    »Mister Kim«, sagte der Chef seelenruhig. »Sie haben ein Problem. Sie haben eine Menge Rohopium, aber niemanden, der Ihnen das Zeug abnimmt. Und Sie wollen, dass für Sie das Geschäft im eigenen Hafen beendet ist. Sie wollen also mein Geld haben, bevor mein Schiff aus Ihrer Drei-Meilen-Zone ist. Sehe ich das so richtig?«
    Kim nickte. Er war ein kleiner, nichts sagender Mensch in einem dunklen Anzug, hielt aber zu Hause einen Ministersessel besetzt, allerdings ohne klare Zuständigkeit.
    »Und Sie wollen zwanzig Millionen US-Dollar auf die Hand?«, fragte der Chef im Ton eines Menschen, der die Forderung für unanständig hielt.
    »Ja«, sagte Kim. »Vier Millionen US-Dollar in bar. Sofort. Und sechzehn Millionen US-Dollar auf eine bestimmte Bank in Singapur.«
    Das hättest du jetzt besser nicht gesagt, dachte Basie. Die vier Millionen sind allein für dich, das sieht ein Blinder mit Krückstock.
    »Mister Kim. Die Schwierigkeit besteht für mich nicht in vier Millionen US-Dollar in bar. Die Schwierigkeit besteht für mich darin, dass ich mindestens drei Schiffe brauche, weil ich auf hoher See mindestens zweimal umladen muss, um allzu neugierige Leute davon abzuhalten, das

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