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Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Ein guter Mann: Roman (German Edition)

Titel: Ein guter Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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nicht genug Mut angetrunken.
    Der Sekretär nahm keinen Champagner.
    Kim deutete auf die Tür zum Roten Salon, und Mai Thai nickte lächelnd.
    Der Sekretär erhob sich, nahm einen Stuhl und stellte ihn neben die Tür zum Roten Salon. Er setzte sich.
    Basie wandte sich an die zwei Blondinen. »Sie können es gemütlicher haben, meine Damen«, sagte er. »Zwei Türen weiter serviere ich etwas zu essen, und da ist auch fantastische Musik.« Er wandte sich an den vor der Tür sitzenden Sekretär. »Wollen Sie mit uns kommen und etwas essen?«
    »Nein«, sagte der Sekretär, ohne sein Gesicht zu verziehen.
    Aus dem Roten Salon kam lautes Gelächter. Kim war wahrscheinlich zufrieden mit sich, der Welt und Mai Thai.
    »Na, kommen Sie, meine Damen.« Basie grinste und führte die anderen beiden zu einem kleinen Buffet, wo er sie alleine ließ.
    Seine Welt war in Ordnung, er hatte alles im Griff. Und mit dem Chef schien auch alles in Ordnung zu sein. Seit dem Unfall mit Selma war Basie ein wenig auf der Hut. Der Chef war schon seit längerer Zeit immer fahriger geworden. Er flippte manchmal richtig aus, kriegte Wutanfälle ohne Grund. Aber jetzt saß er oben in seinem Arbeitszimmer und telefonierte mit dem Kardinal. Das machte er immer, wenn ein hervorragendes Geschäft in Aussicht stand.
    In diesem Augenblick gab es in Basies Welt nur einen Menschen, den er absolut nicht mochte. Das war der Sekretär mit der Glock unter der Achsel, der wie das Schicksal persönlich die Tür zu seinem vögelnden Boss abschottete, der hinter der Tür laut lärmend und lachend seinem Vergnügen nachging, wobei die hohen, spitzen Begeisterungsschreie von Mai Thai den klanglichen Background bildeten.
    Es war nach ein Uhr, als der Minister über das Haustelefon die beiden Blondinen herzlich zu sich einlud und gleichzeitig Getränke bei Basie orderte.
    Basie machte also ein Tablett zurecht, forderte die beiden Damen lächelnd zum Dienst am Nächsten auf und wollte mitsamt seinem Tablett an dem Sekretär vorbei in den Roten Salon marschieren.
    Der Sekretär stand blitzschnell auf, Basie rannte gegen ihn, und das Tablett stürzte mit erheblichem Krach auf den Boden.
    »Da geht niemand rein«, sagte der Sekretär.
    »Ich bin hier zu Hause«, sagte Basie streng. »Ihr Chef hat Getränke bestellt und diese beiden Damen eingeladen. Über das Telefon.« Hinter ihm kicherten die beiden Blondinen.
    »Der Herr Minister ist nur über mich zugänglich«, stellte der Sekretär fest.
    »Dann ist er ein ganz armer Mensch«, sagte Basie im Brustton der Überzeugung. »Meine Damen, wenn Sie schon einmal vorgehen wollen, ich räume hier erst mal auf.«
    Er eilte zurück in die Küche, machte ein neues Tablett fertig und kehrte zum Roten Salon zurück. Der Sekretär hatte ganz schmale Augen und hätte wahrscheinlich am liebsten jede Flasche auf ihren Inhalt kontrolliert.
    Basie drängte sich an ihm vorbei in den Roten Salon. »Herr Minister«, sagte er demütig, »ich bitte um Entschuldigung, aber Ihr Terrier vor der Tür steht ständig im Weg herum und verursacht Kollisionen. Hier habe ich Champagner im Angebot, Kaviarhäppchen und exquisites bayerisches Weißbier.«
    Der Minister war bis auf einen winzigen schwarzen Slip nackt, Mai Thai war gänzlich textillos, die beiden Blondinen hatten begonnen, den Minister zu befummeln und sich gleichzeitig aus den Kleidern zu räkeln. Es war nichts weiter als eine biedere, kleinbürgerliche Orgie, bei der die Beteiligten strikten Arbeitswillen bekundeten.
    Der Minister sagte: »Der Mensch vor der Tür ist äußerst lästig. Und er ist dumm, ohne es zu wissen.«
    »Sie tun mir Leid, Sir«, murmelte Basie leise.
    »Glauben Sie, dass Ihr Chef irgendwann weiter verhandeln will?«
    »Ich nehme das an, Sir«, erwiderte Basie artig, drehte sich und bat im Hinausgehen: »Melden Sie sich, wenn etwas fehlt, Sir.«
    Basie ging an dem Sekretär vorbei in die Küche und legte neuen Champagner auf Eis. Dann rief der Chef über die Hausleitung an.
    »Ich hätte gern eine kleine Flasche Champagner. Und vielleicht ein paar Häppchen Schweinsmedaillons.«
    »Kommt sofort, Sir.«
    »Was macht der Koreaner?«
    »Er genießt das Leben. Jetzt hat er die Blondinen geholt. Ich nehme an, er ist jetzt locker. Aus der Whiskyflasche fehlen zwei Drittel.«
    Basie machte ein Tablett für den Chef zurecht und trug es hoch in den ersten Stock in das Arbeitszimmer.
    Der Chef telefonierte mal wieder. Die Stimme aus dem Lautsprecher kam sanft, aber

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