Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
Vom Netzwerk:
wie einen Diskus davonsausen.
    Eine Explosion
krachte. Rote Flammen leckten in einer schwarzen Qualmwolke, und es stank nach
Öl.
    Es klimperte,
und eine dunkel angelaufene Silberkrone rollte aus dem Rauch, schepperte wie
eine Münze, die langsam zur Ruhe kommt.
    Diesmal
verzichtete Adam auf die Warnung, sie zu berühren. Das Glühen des Metalls war
Warnung genug.
    »Was ist aus
ihnen geworden?« fragte Wensley.
    SIE
BEFINDEN SICH NUN DORT, WO SIE HINGEHÖREN , erwiderte
Tod, ohne den Blick von Adam abzuwenden. WO SIE IMMER
GEWESEN SIND. IM BEWUSSTSEIN DER MENSCHEN .
    Er grinste Adam
an.
    Etwas knirschte
und riß. Tods Umhang fiel von ihm ab, und er breitete seine Schwingen aus. Es
waren Engelsflügel, aber sie bestanden nicht aus Federn. Diese Flügel durchdrangen die Materie der Schöpfung
und erreichten die Finsternis darunter. Einige ferne Lichter schimmerten in
ihnen, vielleicht Sterne. Vielleicht auch ganz etwas anderes.
    ABER
ICH BIN NICHT WIE SIE , fuhr Tod
fort. ICH BIN AZRAEL, GESCHAFFEN ALS DUNKLE SEITE DER
SCHÖPFUNG. MICH KANNST DU NICHT VERNICHTEN, DENN DAS WÜRDE DIE WELT SELBST
ZERSTÖREN .
    Die Hitze der
beiden durchdringenden Blicke verflüchtigte sich. Adam kratzte sich an der
Nase.
    »Oh, ich weiß
nicht«, sagte er langsam. »Vielleicht gibt es doch einen Weg.« Er lächelte
ebenfalls.
    »Wie dem auch
sei«, fügte Adam hinzu. »Es hört jetzt auf. Das mit den Maschinen, meine ich.
Derzeit mußt du mir gehorchen, und ich will, daß alles wieder in Ordnung
kommt.«
    Tod hob die
Schultern. DAS IST BEREITS DER FALL , sagte er und deutete auf die kläglichen Reste der drei anderen
apokalyptischen Reiter. DIE NORMALE ENTROPIE TRIUMPHIERT . Tod hob eine knochige Hand zu einer Geste, die man als Salutieren
bezeichnen konnte.
    SIE
KEHREN ZURÜCK , sagte er. SIE
SIND NIE SEHR WEIT ENTFERNT.
    Er schlug mit
den Schwingen, nur einmal. Es donnerte, und der Engel des Todes verschwand.
    »Na schön«,
brummte Adam und sah ins Leere. »Na schön. Die Welt wird nicht untergehen. Alles das, was Krieg, Hunger und
Umweltverschmutzung in Bewegung gesetzt haben – es muß aufhören. Und zwar sofort. «
    Newt starrte verzweifelt
auf die Konsolen.
    »Wenn hier doch
nur eine Bedienungsanleitung herumläge!« klagte er.
    »Vielleicht
kann uns Agnes helfen«, erwiderte Anathema.
    »O ja«, brachte
Newt bitter hervor, »natürlich. Völlig klar. Wir sabotieren die Elektronik des
zwanzigsten Jahrhunderts mit einer Handwerksanleitung aus dem 17. Jahrhundert.
Was hat Agnes wohl vom Transistor gewußt?«
    »Nun, meinem
Großvater gelang es im Jahre 1948, die Weissagung Nummer 3328 richtig zu
interpretieren, und daraufhin entschied er sich zu einigen sehr profitablen
Investitionen«, sagte Anathema. »Agnes hatte natürlich keine Ahnung, wie das
Ding hieß, und ihre Kenntnisse in bezug auf Elektrizität waren begrenzt, aber …«
    »Ich habe nur
eine rhetorische Frage gestellt.«
    »Außerdem: Es
geht doch gar nicht darum, daß die hiesigen Anlagen funktionieren. Du brauchst
nur dafür zu sorgen, daß sie ihre Arbeit einstellen. Dazu sind keine
Fachkenntnisse erforderlich. Unwissenheit genügt völlig.«
    Newt stöhnte.
    »Nun gut«,
seufzte er, »versuchen wir’s. Wähl eine Prophezeiung.«
    Anathema zog
einen Zettel aus dem Karteikasten.
    »›Er isset
nicht das, was er behauptigt‹«, las sie. »Nummer 1002. Klingt nicht sehr
kompliziert. Was mag das bedeuten?«
    Newt verzog das
Gesicht. »Nun, äh … Dies ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, aber da wir
schon einmal dabei sind, äh …« Er schluckte. »Eigentlich kann ich mit
elektronischen Dingen nicht besonders gut umgehen. Ich stoße dabei immer wieder
auf gewisse, äh, Schwierigkeiten.«
    »Wenn ich mich
recht entsinne, hast du dich mir als Computertechniker vorgestellt.«
    »Äh. Da habe
ich ein wenig übertrieben. Ich meine, es ist eine übertriebene Übertreibung,
wenn du verstehst, was ich meine. Äh.« Newt schloß die Augen. »Man könnte sogar
so weit gehen und sagen, daß die Wahrheit nur gestreift wird.«
    »Es war also
eine Lüge?« vergewisserte sich Anathema.
    »Nun, so weit würde ich nicht gehen. Allerdings, äh,
bin ich kein Computertechniker. Zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Äh. Ich arbeite
nur selten mit Computern. Fast nie. Äh. Das Gegenteil ist der Fall.«
    »Das
Gegenteil?«
    »Wenn du’s
unbedingt wissen willst: Immer wenn ich versuche, elektronische Geräte zum
Laufen zu bringen, passiert genau das Gegenteil.«
    Anathema
lächelte

Weitere Kostenlose Bücher