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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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angemessen düster und unheilvoll
klingender Stimme fort. »Ihr glaubt vielleicht, Kriege beginnen, weil irgendein
alter Herzog erschossen wird, jemand einem politischen Gegner das Ohr
abschneidet oder seine Raketen am falschen Ort unterbringt. Aber da irrt ihr
euch. Es sind Gründe, die mit
der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun haben. Es kommt zu Kriegen, wenn sich
zwei Kontrahenten einfach nicht ausstehen können. Dadurch wächst ein Druck, der
schließlich nach einem Ventil sucht, um sich zu entladen. Der geringste Anlaß
genügt. In diesem Zusammenhang werden Gründe zu Vorwänden. Wie
heißt du, äh, Junge?«
    »Sein Name
lautet Adam Young«, sagte Anathema. Sie trat näher, gefolgt von Newt.
    »Ja, das
stimmt«, bestätigte Adam.
    »Gut gemacht«,
brummte Crowley. »Du hast die Welt gerettet. Nimm dir einen halben Tag frei.«
Der Dämon seufzte. »Doch im Prinzip ändert das gar nichts.«
    »Du hast
recht«, sagte Erziraphael langsam. »Ich bin sicher, meine Seite will das Armageddon. Traurig, nicht wahr?«
    »Würde mir
bitte jemand erklären, was das alles zu bedeuten hat?« fragte Anathema streng
und verschränkte die Arme.
    Erziraphael hob
die Schultern.
    »Das ist eine
sehr lange Geschichte.«
    Die junge Frau
schob das Kinn vor. »Ich mag lange Geschichten.«
    »Nun gut. Am
Anfang …«
    Ein Blitz
flackerte, traf den Boden mehrere Meter vor Adam und verharrte dort – eine
leise zischende Säule, die unten etwas breiter wurde, so als fülle die geballte
Elektrizität eine unsichtbare Gußform. Die Menschen wichen zum Jeep zurück.
    Das Licht
verblaßte, und ein junger Mann aus goldenem Feuer manifestierte sich.
    »Auch das
noch«, hauchte Erziraphael. »Er ist es.«
    »Wer?« fragte
Crowley.
    »Die Stimme
Gottes«, erklärte Erziraphael. »Metatron.«
    Die Sie
beobachteten den Fremden.
    »Nein,
unmöglich«, sagte Pepper. »Das Metatron besteht aus Plastik, hat eine große
Laserkanone und kann sich in einen Hubschrauber verwandeln.«
    »Du meinst das
Kosmische Metatron«, warf Wensleydale leise ein. »Ich hatte eins, aber der Kopf
fiel ab. Ich glaube, dieses Metatron ist ein bißchen anders.«
    Ein leerer,
fast gleichgültiger Blick glitt über Adam Youngs Gesicht hinweg und richtete
sich dann auf den Asphalt. Blasen bildeten sich dort.
    Eine Gestalt
wuchs aus dem brodelnden Boden, wie der Dämonenkönig bei einer
Theateraufführung. Aber wenn dieses Geschöpf jemals als Schauspieler
aufgetreten war, so nur in einem Theater, das kein einziger Zuschauer lebend
verließ und das anschließend von einem Priester niedergebrannt werden mußte. Es
präsentierte sich ebenfalls als Mann. Bei ihm glühten die Flammen blutrot, aber
ansonsten unterschied er sich kaum von Metatron.
    »Äh«, machte
Crowley und duckte sich unwillkürlich. »Äh, hallo …«
    Der Rote sah
ihn nur kurz an, schien ihn auf seinen Speisezettel zu setzen und wandte sich
dann an Adam. Als er sprach, klang seine Stimme wie das Summen von einer
Million Fliegen, die hastig davonflogen.
    Er brummte ein
Wort, und in den zuhörenden Menschen entstand das Gefühl, als striche ihnen ein
Dolch über den Rücken.
    Er sprach zu
Adam, und der Junge erwiderte: »Was? Nein. Wie ich schon sagte, ich bin Adam
Young.« Er musterte die Gestalt. »Wie heißen Sie?«
    »Beelzebub«,
sagte Crowley. »Er ist der oberste Fürst der …«
    »Vielen Dank,
Crowley«, unterbrach ihn Beelzebub. »Wir unterhalten unz später. Bestimmt hazt
du mir viel zu erzählen.«
    »Äh«, machte
Crowley. »Nun, weißt du, es ist eine Menge geschehen, und ich …«
    »Zei still!«
    »Natürlich,
selbstverständlich, einverstanden, wie du willst.«
    »Nun, Adam
Young …«, sagte Metatron. »Wir wissen deine Hilfe zu schätzen, aber wir
vertreten weiterhin den Standpunkt, daß der Weltuntergang jetzt stattfinden muß. Es könnte vorübergehend zu
Unannehmlichkeiten kommen, aber solche Dinge spielen nur eine untergeordnete
Rolle. Schließlich geht es darum, dem Guten Geltung zu verschaffen.«
    »Hast du
gehört?« flüsterte Crowley Erziraphael zu. »Er meint, wir müssen die Welt
zerstören, um sie zu retten.«
    »Ob zich daz
Gute durchzetzen wird, steht keinezwegz fezt«, summte Beelzebub. »Wie dem auch
zei: Die Entscheidung muz jetzt fallen. Zo steht ez geschrieben. Daz Schickzal gebietet ez.«
    Adam atmete tief
durch, während das menschliche Publikum die Luft anhielt. Was Crowley und
Erziraphael betraf … Ihre Lungen machten schon seit einer ganzen Weile
Urlaub.
    »Ich

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