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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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Donnerbüchse.
    Dutzende von
Schrotkugeln rasten durch die Luft, und Beelzebub verschwand gerade noch
rechtzeitig. Andernfalls hätte es der Hexensucher-Feldwebel sehr bedauert, das
anvisierte Ziel getroffen zu haben.
    Der Himmel
flackerte kurz, als auch die Heerscharen verschwanden. Am Horizont lösten sich die
dunklen Wolken auf.
    Madame Tracy beendete das
Schweigen.
    »Zwei seltsame
Männer«, sagte sie.
    Aber sie meinte
etwas anderes, das sich nur mit lautem, hingebungsvoll-hysterischem Schreien
angemessen zum Ausdruck bringen läßt. Nun, das menschliche Gehirn kann selbst
schwere Schocks erstaunlich gut verarbeiten, und die eher banale Bemerkung
›Zwei seltsame Männer‹ war integraler Bestandteil des raschen
Heilungsprozesses. Innerhalb einer halben Stunde mochte es Madame Tracy
gelingen, sich davon zu überzeugen, daß sie ein Glas Wein zuviel getrunken
hatte.
    »Jetzt ist
alles vorbei, oder?« fragte Erziraphael.
    Crowley hob die
Schultern. »Nicht für uns, fürchte ich.«
    »Ich glaube,
Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen«, sagte Adam schelmisch. »Ich weiß
inzwischen Bescheid und bin sicher, daß Sie irgendwie zurechtkommen.«
    Er musterte die
übrigen Sie. Pepper, Wensleydale und Brian versuchten, seinem Blick
standzuhalten. Adam überlegte einige Sekunden lang. »In der letzten Zeit ging
es recht hoch her, und viele Leute haben versucht, auf vieles Einfluß zu nehmen.
Ich glaube, alle wären viel besser dran, wenn die jüngsten Ereignisse schlicht
und einfach in Vergessenheit geraten würden. Das heißt, es genügt, wenn sich
bestimmte Personen nicht mehr genau erinnern. Und dann kehren wir nach Hause zurück.«
    »Willst du es
wirklich dabei bewenden lassen?« fragte Anathema verblüfft und trat vor. »Denk
nur an all das Gute, das du
bewirken kannst.«
    »Was denn, zum
Beispiel?« erkundigte sich Adam argwöhnisch.
    »Nun, äh …
Wie wär’s, wenn du die Meere wieder mit Walen bevölkerst?«
    Adam neigte den
Kopf zur Seite. »Würde das die Walfänger daran hindern, in See zu stechen?«
    Die junge Frau
zögerte. Sie hätte zu gern mit einem klaren Ja geantwortet.
    »Und wenn die
Menschen wieder damit beginnen, Wale zu jagen und zu töten – was soll ich dann
machen?« fragte Adam. »Nein. Mir ist jetzt klargeworden, worauf so etwas
hinausläuft. Wenn man damit anfängt, bestimmte Dinge zu beeinflussen, setzt man
eine unaufhaltsame Kettenreaktion in Gang. Aber wenn irgendwelche Leute einen
Wal töten, dann sollte ihnen klar sein, daß sich daraus ein toter Wal ergibt.«
    »Eine sehr
verantwortungsbewußte Einstellung«, lobte Newt.
    Adam wölbte
eine Braue.
    »Es ist nichts
als gesunder Menschenverstand«, erwiderte er.
    Erziraphael
klopfte Crowley auf die Schulter. »Offenbar haben wir überlebt. Stell dir nur
mal vor, was geschehen wäre, wenn wir echte Kompetenz bewiesen hätten.«
    »Ähm«, machte
Crowley.
    »Ist dein Wagen
noch fahrbereit?«
    »Ich glaube,
man muß ein bißchen was dran arbeiten«, sagte Crowley.
    »Wir sollten
diese guten Leute in den Ort zurückbringen«, meinte Erziraphael. »Ich bin
Madame Tracy zumindest eine Mahlzeit schuldig. Und natürlich auch ihrem jungen
Mann.« Shadwell warf einen Blick über die Schulter und sah dann eine
triumphierende Madame Tracy an.
    »Fon fem
schpricht er?«
    »Was ist
eigentlich passiert? «fragte Pepper. »Hier herrschte eben doch noch
die höchste Aufregung …«
    »Es spielt
keine Rolle mehr«, antwortete Adam.
    »Du könntest so
sehr helfen …«, begann Anathema, als sie zurück zu den Fahrrädern gingen.
Newt griff behutsam nach ihrem Arm.
    »Laß nur!«
sagte er. »Weißt du, morgen ist der erste Tag vom Rest unseres Lebens.«
    Die junge Frau
rollte mit den Augen. »Es gibt viele dumme Sprüche, die ich nicht ausstehen
kann. Aber diesen finde ich besonders abscheulich.«
    »Ach,
tatsächlich?« Newt lächelte glücklich.
    »Warum steht
›Dick Turpin‹ an der Tür deines Wagens?«
    »Oh, ein
Scherz«, sagte Newt.
    »Wieso?«
    »Ganz gleich,
wohin ich auch fahre – ich verursache dauernd Verkehrsstaus«, erklärte er
zerknirscht.
    Crowley starrte
bedrückt aufs Armaturenbrett des Jeep.
    »Das mit deinem
Bentley tut mir leid«, sagte Erziraphael. »Ich weiß, wie sehr du ihn mochtest.
Nun, wenn du dich besonders stark konzentrierst …«
    »Nein.« Crowley
schüttelte den Kopf. »Er wäre nicht derselbe.«
    »Da hast du
wahrscheinlich recht.«
    »Ich habe ihn
gut gepflegt. Sechzig Jahre lang. Er war mehr als nur ein Auto,

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