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Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
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einschränkend hinzu. »Aber es ist immerhin
eine Möglichkeit.«
    »Das ergibt
keinen Sinn«, sagte Metatron. »Du kannst dich nicht dem Großen Plan
entgegenstellen. Besinn dich auf das, was du bist. Hör die Stimme deiner Gene.«
    Adam zögerte.
    Die dunkle
Unterströmung in ihm war bereit, wieder nach oben zu brechen. Ihr leises
Wispern sagte: Ja genauso soll es sein, du mußt dem großen Plan gehorchen, denn
du bist ein Teil davon …
    Ein langer Tag
lag hinter ihm. Adam war müde. Die Rettung der Welt erschöpfte einen
elfjährigen Jungen.
    Crowley ließ
den Kopf hängen.
    »Für ein paar
Sekunden dachte ich, uns bliebe noch eine Chance«, stöhnte er. »Es ist ihm
gelungen, Beelzebub und Metatron betroffen zu machen. Nun, es war nett die
ganzen Jahre …«
    Er merkte gar
nicht, daß Erziraphael aufstand.
    »Entschuldigung«,
sagte der Engel.
    Adam und die
Repräsentanten von Himmel und Hölle sahen ihn an.
    »Der Große Plan …«,
begann Erziraphael. »Ich vermute, es handelt sich um einen unerfindlichen Plan, nicht wahr?«
    Metatron
überlegte.
    »Es ist der
Große Plan. Du kennst ihn. Er sieht eine Welt vor, die sechstausend Jahre lang
Zeit hat, sich zu entwickeln. Anschließend …«
    »Ja, ja, ich
weiß«, sagte Erziraphael. Seine Stimme klang höflich und respektvoll, aber
gleichzeitig wirkte er wie jemand, der bei einer politischen Versammlung eine
höchst unangenehme Frage gestellt hatte und darauf bestand, daß sie jemand beantwortete.
»Ich möchte nur wissen, ob er auch unerfindlich ist. Ich möchte nur Klarheit
über diesen Punkt haben.«
    »Es spielt doch
keine Rolle«, gab Metatron zurück und winkte ab. »Ich schätze, es läuft aufs
gleiche hinaus.«
    Ich
schätze, fuhr es Crowley durch den Kopf. Sie wissen es nicht einmal
genau.
    Er grinste wie ein Idiot.
    »Also seid ihr
auch da nicht hundertprozentig sicher?« fragte er.
    »Es steht uns
nicht zu, den unerfindlichen Plan zu verstehen«, sagte die Stimme Gottes. »Nun, der Große Plan …«
    »Der Große Plan
kann nur ein kleiner Teil der wesentlich größeren Unerfindlichkeit sein«,
verkündete Erziraphael. »Mit anderen Worten: Wenn man die Sache aus dem
Blickwinkel der Unerfindlichkeit sieht, so steht keineswegs fest, daß die
gegenwärtigen Ereignisse nicht richtig sind.«
    »Ez steht
geschrieben!« donnerte Beelzebub.
    »Aber woanders
könnte etwas ganz anderes stehen«, warf Crowley ein. »Wo du es nicht lesen
kannst.«
    »In
Blockbuchstaben«, sagte Erziraphael.
    »Unterstrichen«,
fügte Crowley hinzu.
    »Und
fettgedruckt«, schlug der Engel vor.
    »Vielleicht ist
dies nicht nur eine Probe für die Welt«, sagte Crowley. »Vielleicht sollt auch
ihr geprüft werden. Hmm?«
    »Gott führt
seine Diener nicht an der Nase herum«, erwiderte Metatron. Er wollte überzeugt
klingen, konnte die Besorgnis jedoch nicht ganz aus seiner Stimme verbannen.
    » Lieber Himmel.« Crowley schüttelte mitleidig den
Kopf. »Woher kommt ihr denn?«
    Die Blicke
aller Anwesenden richteten sich auf Adam.
    Er schien
konzentriert nachzudenken.
    »Ich weiß
nicht, warum Geschriebenes so wichtig sein soll, wenn es um Menschen und die
Zukunft dieses Planeten geht«, sagte er nach einer Weile. »Man kann es jederzeit
wegradieren oder durchstreichen.«
    Böiger Wind
wehte über den Flugplatz.
    Weiter oben
erzitterten die versammelten Heerscharen wie eine Fata Morgana.
    Es folgte jene
Art von Stille, die am Tag vor der Schöpfung geherrscht haben mochte.
    Adam bedachte
Beelzebub und Metatron mit einem zufriedenen Lächeln. Er rührte sich nicht von
der Stelle, stand vollendet ausbalanciert zwischen Himmel und Hölle.
    Crowley griff
nach Erziraphaels Arm. »Weißt du, was passiert ist?« entfuhr es ihm aufgeregt.
»Der Junge war die ganze Zeit über allein! Er wuchs als Mensch auf! Er ist
nicht etwa die Inkarnation des Guten oder Bösen, sondern eine menschliche Inkarnation …«
    Und dann:
    »Ich glaube,
ich muß um neue Instruktionen bitten«, sagte Metatron.
    »Ich
ebenfallz«, brummte Beelzebub. Er starrte Crowley wütend an. »Auf einz kannzt
du dich verlazzen: Ich werde in aller Deutlichkeit auf deine mangelnde
Bereitschaft zur Zuzammenarbeit hinweizen.« Er richtete einen brennenden Blick
auf Adam. »Ich weiz nicht, waz dein Vater davon hal …«
    Es krachte
ohrenbetäubend laut. Shadwell hatte sich einige Minuten lang damit begnügt,
nervös zu zappeln, doch schließlich brachte er seine zitternden Hände unter
Kontrolle und betätigte den Abzug der

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