Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein gutes Omen

Ein gutes Omen

Titel: Ein gutes Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neil Terry; Gaiman Pratchett
Vom Netzwerk:
etwas könnte wirklich passieren. Und anschließend bringen wir die ganze
Welt in Ordnung.«
    Wieder donnerte
es am Horizont. Pepper schauderte und sehnte sich plötzlich nach den normalen Gesprächen zurück, mit denen sie sich häufig
die Zeit vertrieben. Adams Augen schienen sich irgendwie verändert zu haben.
Das schelmische, ständig zu Streichen aufgelegte Glitzern existierte nach wie
vor, aber ein seltsames Grau war dazugekommen und verhieß Schlimmes.
    »Nun, was das wir betrifft …«, sagte Pepper. »Was das wir betrifft, habe ich meine Bedenken. Ich meine, wenn alle Atombomben
explodieren, geht es auch uns an den Kragen. Als Mutter noch nicht geborener
Kinder bin ich dagegen.«
    Ihre Freunde
sahen sie neugierig an. Pepper zuckte nur mit den Achseln.
    »Und dann
herrschen Riesenameisen über die ganze Erde«, ließ sich Wensleydale vernehmen.
Er wirkte ein wenig nervös. »Hab’s im Fernsehen gesehen. Oder man läuft mit
abgesägten Schrotflinten durch die Gegend. Und überall fahren Wagen, an denen
Messer und Gewehre und so befestigt sind …«
    »Riesenameisen
und so Viecher lasse ich nicht zu«, sagte Adam. Ein entsetzliches Lächeln
umspielte seine Lippen. »Und ihr braucht keine Angst zu haben. Ich beschütze
euch. Meine Güte, es wäre doch echt toll, wenn wir die ganze Welt für uns hätten, was? Wir könnten sie gerecht
aufteilen. Denkt nur an die vielen interessanten Spiele, die dann möglich
werden. Kriege mit echten Armeen und so.«
    »Aber es gäbe
keine Menschen mehr«,
wandte Pepper ein.
    Adam winkte ab.
»Oh, ich erschaffe einfach welche. Genug Menschen für die Armeen und Heere.
Jeder von uns bekäme ein Viertel der Welt.« Er richtete den Zeigefinger auf
Pepper, die so hastig zurückwich, als wäre sie von einem weißglühenden
Schürhaken bedroht worden. »Du könntest Rußland haben. Rußland ist rot und paßt
daher zu deinem Haar. Und Wensley erhält Amerika. Und Brian bekommt, äh, Afrika
und Europa. Und …«
    Inzwischen
waren die Sie ziemlich erschrocken, aber trotzdem dachten sie gründlich über
Adams Anregungen nach.
    »H-hm«,
stotterte Pepper, als der stärker werdende Wind an ihrem T-Shirt zupfte. »Ich
s-sehe nicht ein, warum du Wensley Amerika schenken willst, w-wenn ich mich mit
Rußland begnügen muß. Rußland ist langweilig. «
    »Von mir aus kannst du China, Japan und Indien haben«, sagte Adam
großzügig.
    »Dann bleiben
mir nur Afrika und ein paar andere Länder, und die sind mindestens so
langweilig wie Rußland«, brummte Brian mißmutig und verhandelte auf der
Katastrophenschwelle. »Gegen Australien hätte ich nichts einzuwenden.«
    Pepper gab ihm
einen Stoß und schüttelte heftig den Kopf.
    »Australien ist
für Hund reserviert«, sagte Adam, und in seinen Augen brannte das Feuer der
Schöpfung. »Weil er viel Auslauf braucht. Außerdem kann er dort Kaninchen und
Känguruhs jagen …«
    Die Wolken
schoben sich nach vorn und zur Seite, wie Tinte, die sich in einem Glas mit
klarem Wasser ausbreitet. Mit verblüffender Geschwindigkeit zogen sie über den
Himmel, schneller als der Wind.
    »Aber die
Kaninchen und Känguruhs fallen den explodierenden Atombomben zum Opfer!« rief
Wensleydale, um das laute Fauchen und Zischen zu übertönen.
    Adam hörte nur
den Stimmen in seinem Kopf zu. »Das Durcheinander ist viel zu groß«, sagte er.
»Ein neuer Anfang, ja. Wir retten nur ein paar ausgewählte Leute, und dann
beginnen wir von vorn. Das ist der beste Weg. Wenn man genauer darüber
nachdenkt, tun wir der Erde sogar einen Gefallen. Es macht mich richtig wütend, wenn ich beobachte, wie die blöden
Erwachsenen alles ruinieren …«
    »Die Erinnerung«, sagte
Anathema. »Sie reicht nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die
Zukunft. Das Rassengedächtnis, meine ich.«
    Newt bedachte
sie mit einem zwar freundlichen, aber verständnislosen Blick.
    »Ich will auf
folgendes hinaus«, erklärte die junge Frau geduldig. »Agnes sah die Zukunft gar nicht. Das ist nur eine
Metapher. Sie erinnerte sich an
sie. Und leider recht ungenau. Außerdem: Als die Erinnerungen durch ihr
Bewußtsein zogen, blieben nur, äh, Fetzen und Reste übrig. Offenbar fiel es ihr
besonders leicht, sich an die Zukunft ihrer Nachkommen zu erinnern.«
    »Aber wenn Sie
nur deshalb irgendwelche Orte aufsuchen und bestimmte Dinge tun, und wenn das,
was Agnes geschrieben hat, nur ihre Erinnerung daran ist, was Sie gestern getan haben, dann …« Newt brach ab.
    »Ich weiß«,
erwiderte

Weitere Kostenlose Bücher