Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
Tasche und packte den roten Stein. Er musste Janie retten. Was auch immer es kostete, er würde sich nicht verstecken, während sie umgebracht wurde.
Ich liebe sie .
Diese Erkenntnis wärmte sein Herz und stärkte ihn. Sie
verkörperte alles, was er nicht wollte. Sie war zu stur, war eine zu große Belastung. Sie war zu dickschädelig. Kurz, alles in allem eine echte Nervensäge.
Trotzdem wollte Quinn keinen Tag mehr ohne sie sein.
Er wusste nicht, ob Janie genauso empfand. Als sie miteinander geschlafen hatten, hatte sie sich ihm ganz und gar hingegeben. Sie hatte ihm nicht vorgeworfen, dass er sie in einen Vampir verwandelt hatte. Wenn sie nicht gerade miteinander stritten, funktionierten sie wie eine gut geölte Maschine.
Nur bedeutete das leider nichts, oder?
Okay, sagte sich Quinn. Hör auf, Zeit zu vergeuden. Geh zurück ins Casino und suche sie, bevor es zu spät ist .
Sie würde mächtig genervt sein, wenn er das machte. Und wenn schon! Damit konnte er leben.
Solange sie in Sicherheit war, war ihm alles andere egal.
Er lief zurück zum El Diablo. Vor dem Eingang blinkten die Lichter der Polizeiwagen, die vermutlich wegen der Bombendrohung alarmiert worden waren. Er musste sich lediglich an den Officers vorbei ins Casino schleichen.
Ein Mann stand mit dem Rücken zu Quinn auf der Straße vor dem Eingang. Er hatte die Arme verschränkt und blickte zum Hotel hinauf. Er war allein.
Gideon.
Niemand achtete auf ihn und Quinn. Das war eine einzigartige Gelegenheit. Er konnte sich an den Anführer der Jäger heranschleichen und ihm das Genick brechen. Klar, das war Mord, aber er wäre durchaus zu rechtfertigen. Schließlich würde Quinn auf lange Sicht damit viele andere Leben retten. Gideon war dafür bekannt, wie gnadenlos er
mit seinen Jägern verfuhr, wenn sie ihn enttäuscht hatten. Selbst vor Folter schreckte er nicht zurück, um an Informationen heranzukommen, auf die er scharf war.
Bring ihn um. Brich ihm das Genick! Es ginge sehr schnell, und der Mann, der so viele Lebewesen umgebracht hatte, ohne einen einzigen Gedanken an Güte oder Milde zu verschwenden, wäre tot.
Er tastete in seinem Inneren nach seinem einstigen Killerinstinkt, fand jedoch nichts. Quinn wollte nie wieder töten – nicht wenn er es vermeiden konnte. Und nicht so.
»Ich weiß, dass du da bist«, sagte Gideon leise, ohne sich umzudrehen.
»Ja?«
»Es gefällt mir überhaupt nicht, wenn ich die Lage nicht mehr unter Kontrolle habe. Meine Macht ist eines der wenigen Dinge, die ich wirklich schätze.«
»Hätte ich mir denken können.«
Gideon drehte sich zu Quinn um. In seiner Miene war keine Spur von Freundlichkeit zu erkennen, nur Erschöpfung. Er wirkte deutlich älter als fünfunddreißig. »Wieso hast du das getan?«
»Was?«
Gideon verzog die Lippen zu einem schwachen Lächeln. »Mich vor der Bombe gewarnt.«
»Ich würde gern ein bisschen mit dir abhängen und plaudern, aber ich werde gerade woanders gebraucht.«
»Dann gib mir die Kurzfassung.«
»Ich halte nichts von Massenmord. Der Mann, der die Bombe deponiert hat, hatte eine sehr... verquere Weltsicht, seit er sich in einen Vampir verwandelt hat.«
»Und du nicht?«
»Nein. Ich sehe die Dinge jetzt eher klarer.«
»Macht es das leichter?«
»Was?«
»Entscheidungen, zum Beispiel. Über Leben und Tod und alles, was dazwischen liegt.«
»Ich bin nicht sicher, was genau du meinst, aber die Antwort lautet nein. Mir fallen Entscheidungen nicht leichter. Sie sind eventuell klarer, aber nicht einfacher.«
»Und wo ist der Mann, der die Bombe gelegt hat, jetzt?«
»Er ist tot.«
»Verstehe.« Gideon nickte. »Kann ich dir ein Geheimnis anvertrauen, Quinn?«
»Mach schnell.«
»Ich weiß, dass nicht alle Vampire den Tod verdienen. Mein Vater, sein Vater und viele ihrer Vorfahren haben Vampire zu unserem Ziel gemacht und es zu unserer Lebensaufgabe erklärt, sie zu vernichten. Sie waren allen Vernunftgründen unzugänglich, aber ich bin anders.«
»Und was genau soll das heißen?«
Ein Schatten flog über Gideons Gesicht. »Es ändert natürlich nichts. Aber es führt dazu, dass ich meine eigene Menschlichkeit in Frage stelle. Zum Beispiel, warum ich nicht aufhöre, obwohl ich weiß, was ich weiß. Ich werde niemals aufhören, bis sämtliche Vampire vom Antlitz der Welt verschwunden sind.«
Quinn fröstelte bei seinen Worten. »Und du glaubst, so wird es kommen?«
Gideon lachte kurz auf. »Das ist sehr unwahrscheinlich. Doch ohne diese
Weitere Kostenlose Bücher