Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
Herausforderung ist mein Leben leer.
Frauen sind schlicht zu langweilig, keine stellt wirklich eine Herausforderung an meinen Intellekt dar. Die Männer haben Angst vor mir, deshalb habe ich keinen echten Freund. Mein Vater war nur auf seine Arbeit fixiert, und nun ist er tot. Jetzt gibt es nur noch mich und meine Mission.«
Quinn nickte. »Und das nennst du keine Herausforderungen?«
»Letztes Jahr habe ich den Mount Everest bestiegen. Es war öd und trist.«
»Vampire zu töten ist dagegen abwechslungsreich und nett?«
Gideon grinste boshaft. »Es ist so, wie in einem Fass auf Fische zu schießen. Es gibt so wenige, die einen auch nur im Geringsten herausfordern. Sie akzeptieren ihren Tod einfach. Es langweilt mich. Einen Moment dachte ich schon, wenigstens du würdest mir heute Nacht eine interessante Abwechslung bieten, aber selbst du...«, er seufzte, »kannst mir nichts Neues bieten.«
Hätte Gideon nicht darüber gejammert, dass er nicht genug coole Vampire fand, die er umbringen konnte, hätte Quinn vielleicht sogar Mitleid mit ihm empfunden. So musste es sich anfühlen, wenn man alles auf der Welt haben konnte, jede Frau, alle materiellen Güter, den Luxus, selbst in die entlegensten Ecken der Welt zu reisen und dabei immer seinem Stil treu zu bleiben. Nach einer Weile musste einem das Leben zwangsläufig fad und leer vorkommen.
Gideon besaß nichts, das ihm etwas bedeutete.
Quinn dagegen hatte Janie.
Das änderte alles. Und er würde alles tun, um sie zu retten.
Die Handlanger ihres Chefs stießen sie wortlos in eine Suite, gegen die Quinns prachtvoller Raum wie eine Besenkammer wirkte. Es waren keine anderen Gäste da. Als sie an einem Fenster vorbeikamen, sah Janie die Lichter der Polizei- und Rettungswagen, die sich für den Fall bereithielten, dass die Bombendrohung sich doch noch als echt herausstellen sollte.
Janie bereitete sich auf den Tod vor. Darin hatte sie mittlerweile schon Erfahrung. Sie machte eine schnelle Inventur von allem, was sie bisher erlebt hatte. Was sie vermissen würde und was nicht. Nach ihrem Gespräch neulich mit ihrem Chef war sie zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nur ihre neuen Schuhe vermissen würde. Seitdem hatte sich eine Menge geändert.
Sie würde Quinn vermissen. Allein bei dem Gedanken an ihn schnürte sich ihr der Hals zu. Die Verknalltheit, die sie als Kind für ihn empfunden hatte, war nichts verglichen mit ihren heutigen Gefühlen. Das war Kinderkram gewesen und aus heutiger Sicht einfach nur süß.
Jetzt liebte sie ihn von ganzem Herzen und aufrichtig. Sie hatte sich oft eingebildet, in irgendwelche Männer verliebt zu sein, in Freunde aus der Highschool, diesen widerlichen Kerl, der sie dazu gebracht hatte, für die Firma des Chefs zu arbeiten, und sogar in den bösen Zauberer, in den sie sich während ihres Auftrags verliebt hatte, was sich als schwerer Fehler entpuppte. Nach seinem Tod hatte sie den Männern abgeschworen und nicht mehr daran geglaubt, dass jemand ihr kaltes, hartes Herz noch einmal brechen könnte. Gefühle waren bei ihrer Arbeit nur lästig.
Bis Quinn wieder in ihr Leben getreten war. Sie konnte
nicht leugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Er sah hinreißend aus, und sein Lächeln, wenn er es denn zeigte, haute sie einfach um. Janie konnte nicht einmal genau sagen, in welchem Moment ihre Verliebtheit in Liebe umgeschlagen war.
Doch das war sie. Sie liebte ihn. So sehr, dass sie sich mehr Sorgen um ihn als um sich selbst machte. Aber er war jetzt in Sicherheit. Er war geflohen und hatte den Stein. Sollte der Chef doch mit ihr machen, was er wollte! Sie hatte sich mit ihrer Entscheidung, sich zu opfern, abgefunden.
Das heißt... vielleicht noch nicht ganz, aber sie arbeitete daran.
Ob Quinn das Gleiche für sie empfand?
Das würde sie wohl niemals erfahren.
Zumindest war Angela bei Lenny und in Sicherheit. Ihre Schwester, die sich nicht an sie erinnerte. Aber auch das spielte keine Rolle. Janie konnte sich gut an sie erinnern. Angela war in Sicherheit. Nur darauf kam es an.
Es klopfte an der Tür.
Der Chef bedeutete einem seiner Handlanger, sich darum zu kümmern.
Die Drohne öffnete die Tür. Eine andere hirnlose Drohne stand davor, und die beiden Handlanger nickten sich liebenswürdig zu.
»He, Joe.«
»He, Steve.«
»Komm rein.«
Janie verrenkte sich fast den Hals, als sie versuchte, über ihre Schulter zu spähen. Ihr Blick fiel auf eine Person in der Tür, und sie erstarrte.
Es war Lenny. Ein
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