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Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)

Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)

Titel: Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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gebracht hast.«
    Ach ja. Mitleid. Quinn hatte sich für so viel moralischer gehalten als Malcolm mit seinem abartigen Speiseplan. Doch was hatte er selbst denn zehn Jahre lang getan? Er hatte gnadenlos getötet. Solange seine Opfer Reißzähne hatten und nach Blut dürsteten, hatten sie seinen Pflock verdient. Zumindest hatte er sich das einzureden versucht. Wie konnte er seine früheren Taten jemals wiedergutmachen?
    Malcolm wartete nicht auf Quinns Antwort. »Vermutlich verstehe ich dich besser als jeder andere, Quinn. Dass du dich wegen all dem, was du die ganzen Jahre über getan hast, schuldig fühlst. Genauso habe ich anfangs nach meiner Verwandlung ebenfalls empfunden. Wie hatte ich nur all diese Vampire umbringen können? Wieso war ich besser als sie? Doch im Laufe der Zeit, nach langer und
gründlicher Recherche weiß ich jetzt, dass ich aus einem bestimmten Grund verwandelt worden bin. Ich bin auserwählt, Quinn, genau wie du.«
    »Auserwählt? Von wem?«
    »Von Gott.« Bei diesen Worten hellte sich Malcolms Gesicht auf. »Er hat uns als eine heilige Plage auserkoren, die die Schlechten tötet und dadurch einen neuen Anfang schafft.«
    Mit jedem Wort, das Malcolm ausgesprochen hatte, seit Quinn die Bar betreten hatte, wuchsen seine Enttäuschung und sein Abscheu.
    Quinn konnte nicht mehr ungeschehen machen, was passiert war, doch er konnte zumindest versuchen, das Massaker, das Malcolm plante, zu verhindern.
    Er beugte sich über den Tisch und versuchte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Ich bin sicher, Gott möchte, dass wir das Auge bekommen. Das ist unser Schicksal.«
    »Das glaube ich ebenso.«
    »Hast du die Karte bei dir?«
    »Selbstverständlich. Ich würde sie nirgendwo zurücklassen. Das wäre viel zu riskant.« Malcolm zögerte. »Ich habe auch den roten Stein dabei, mit dem wir sie sichtbar gemacht haben.«
    »Brauchst du den noch für etwas anderes?«
    Malcolm beäugte ihn einen Moment. »Ich glaube nicht. Aber man kann nie vorsichtig genug sein.«
    Tausend Messer schienen in Quinns Magen zu rotieren. Er kannte diesen Schmerz nur zu gut und wusste, was er bedeutete. Er musste etwas essen. Und wenn er das nicht bald tat, würde es ernsthafte Folgen haben.

    »Sag mal«, fragte Quinn so beiläufig wie möglich, »gibt es zufällig einen Vampirclub hier in der Nähe?«
    »Warum?«
    »Nur für den Fall, dass ich Durst bekomme und keine Lust habe, mir unnötig Arbeit zu machen.«
    »Nach der entzückenden Mahlzeit, die ich dir heute Nachmittag überlassen habe, müsstest du eigentlich satt sein.«
    Janie. Richtig. Er hatte von ihr trinken und sie dann umbringen sollen. »Oh, das bin ich auch. Sie war... köstlich. Ich frage einfach nur aus morbider Neugier.«
    »Es gibt eine Bar gleich hier um die Ecke. Sie ist durch eine rote Tür markiert. Im Fenster hängt eine Neonwerbung von einer Wahrsagerin namens Madame Rosa, doch dahinter versteckt sich eine kleine Bar. Sie bietet Platz für etwa hundert Vampire.«
    Quinn nickte und versuchte das Stechen in seinem Magen zu ignorieren. Er musste nur noch ein bisschen durchhalten. Sich die Karte schnappen, verschwinden und dann »Madame Rosa« besuchen, um das notwendige Übel zu befriedigen.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte er.
    »Morgen folgen wir der Karte und suchen das Auge. Das heißt, solange ich glaube, dass du meine Pläne verstehst und voll und ganz hinter ihnen stehst.«
    »Ich bin dabei, Malcolm. Was immer du sagst.«
    »Das freut mich.«
    Als Malcolm ihm eröffnet hatte, er hätte überlebte, weil er zu einem Vampir gemacht worden war, war in Quinn Hoffnung aufgekeimt. Die Hoffnung, dass es jemanden gab,
der genauso war wie er – ein Jäger, der zum Vampir geworden war, der überlebt und sich dann langsam entwickelt hatte, bis er schließlich auf der anderen Seite angekommen war. Ein Beweis, dass seine derzeitige Lage nicht so schlimm war, wie er angenommen hatte. Er war voller Hoffnung gewesen, dass Malcolm erneut sein Mentor sein könnte. Jemand, dem er sich anvertrauen konnte, der ihm Ratschläge gab und ihm den Übergang in die andere Welt erleichtern könnte, den er bisher als einsame, gruselige Reise erlebt hatte.
    Stattdessen hatte er etwas absolut anderes vorgefunden.
    Und zwar einen kurzen Eindruck, wie die Zukunft aussah, falls er das Auge nicht in seine Hände bekam und sich nicht wünschen könnte, wieder ein Mensch zu sein.
    Quinn fürchtete, dass er irgendwann wie Malcolm sein würde. Verwirrt, absurd und mehr als nur

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