Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
nicht.«
Quinn schwieg, während er diese Information verdaute und versuchte, irgendwie einen verdammten Sinn darin zu sehen.
Malcolms Blick glitt wieder zu der anwachsenden Schar der Gäste an der Bar. »Wie kann es sein, dass die Menschen immer noch keine Ahnung haben, dass es Vampire gibt?«, sinnierte er laut vor sich hin.
Quinn schluckte gegen den Kloß in seinem Hals an. Er fühlte sich auf einmal wie betäubt. »Sie wollen es nicht wissen.«
»Vielleicht hast du recht. Es würde die Welt total verändern, wenn sie wüssten, dass etwas derart Düsteres direkt neben ihrem täglichen Leben existiert, oder? Die wenigen Male, bei denen ein Vampir in aller Öffentlichkeit sein wahres Gesicht gezeigt hat...« Er seufzte. »Danach haben
die Menschen lediglich von irgendwelchen merkwürdigen Vorkommnissen gesprochen und sind zu ihrem normalen Leben zurückgekehrt, als sei nichts geschehen. Reißzähne genügen nicht mehr, um irgendjemand von unserer Existenz zu überzeugen. Jugendliche tragen ihre Zähne schon spitz gefeilt, weil sie etwas darstellen wollen, an das sie in Wirklichkeit gar nicht glauben. Sie tragen dunkle Kleidung, schminken ihre Gesichter weiß und versuchen sogar, Blut zu trinken. Als ob sie das schon zu Vampiren machte! Das ist erbärmlich. Menschen sind eine erbärmliche Gattung.«
Quinn blickte düster drein. »Du hasst Vampire, obwohl du selbst einer bist. Du hasst Jäger, obwohl du selbst einer warst. Und jetzt hasst du sogar die ganze Menschheit? Gibt es irgendjemand oder irgendetwas, den oder das du magst?«
Malcolm überlegte einen Augenblick, dann verzogen sich die Lippen des alten Mannes zu einem Lächeln.
»Ich mag uns«, erklärte er.
»Was heißt das?«
»Wir sind besser als alle, die vor uns existiert haben. Wir sind menschlichen Ursprungs. Wir verfügen über das Wissen der Jäger, und jetzt besitzen wir obendrein die Kraft und die Unsterblichkeit der Vampire. Wir sind besser als alle drei Gattungen zusammengenommen.« Er griff in die Tasche und zog einen Zettel heraus. »Siehst du diese Namen?«
Quinn blickte auf die korrekte, elegante Handschrift. »Wer sind diese Leute?«
»Ein paar davon sind Jäger. Tapfere Männer mit Visionen. Der da ist Schriftsteller – sogar ein Nobelpreisträger.
Das hier ist ein Wunderkind, über das letztes Jahr im Time Magazine berichtet wurde. Ich habe fast ein Jahrzehnt recherchiert und geforscht, wer bereits jetzt zu den höheren Wesen gehört, und auf dieser Basis die Liste erstellt.«
»Und?«
Auf Malcolms Gesicht zeichnete sich wilde Entschlossenheit ab. »Wir werden sie zu dem machen, was wir sind. So wird eine Armee großartiger, unsterblicher Wesen entstehen, die den Lauf der Geschichte verändern und die Zukunft unseren Wünschen entsprechend gestalten wird.«
Quinn fühlte sich elend. »Ich glaube, ich brauche noch ein Bier.«
Malcolm winkte die Kellnerin heran, um zwei weitere Flaschen zu bestellen. Er folgte ihr mit dem Blick, als sie davonging. »Vielleicht können wir dazu noch ein paar andere verwandeln. Clarisse, zum Beispiel. Sie wäre eine nette … Begleiterin.«
Quinn schwirrte der Kopf. Malcolm hatte eine Liste erstellt? Eine Liste von Leuten, die er zu Vampiren machen wollte – darunter auch Quinn, wäre er nicht schon verwandelt worden. Malcolm kam häufig in diesen Club, um sich sein nächstes Mordopfer auszusuchen. Und er hatte eine Vorliebe für Importbier.
Lediglich in dem letzten Punkt stimmte er mit dem alten Mann überein.
»Und du willst das Auge benutzen, um uns dabei zu helfen?«, brachte er schließlich heraus.
»Natürlich. Ich glaube, wenn wir die Kraft des Auges für uns nutzen können, sind wir wirklich mächtig. Es hat einem Dämon gehört und hat ihm seine Macht verliehen. Es ist seit
tausend Jahren nicht berührt worden. Es ist unsere Bestimmung; wir sollen es in Besitz nehmen und damit unseren Wunsch nach Macht erfüllen. Wenn wir unsere Armee bilden, müssen wir Macht über sie haben, sonst könnte es leicht zu einem Putsch kommen.«
»Und das wollen wir natürlich nicht.«
»Was ich dir erzählt habe, hat dich also nicht schockiert?«
Quinn leerte seine Bierflasche, bevor er sich stark genug fühlte, die Frage zu beantworten. »Mich schockiert nur, wie logisch das alles erscheint.«
Malcolm hob eine weiße Braue. »Ich freue mich, dass du das so siehst. Obwohl du ein hervorragender Jäger warst, hattest du vielleicht ein bisschen zu viel Mitgefühl mit den Kreaturen, die du zur Strecke
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