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Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)

Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)

Titel: Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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verschwinden.
    Er fingerte ein frisches schwarzes T-Shirt und eine khakifarbene Hose aus dem Seesack, den er aus dem Van gerettet hatte, und zog sich um. Er spritzte sich ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht, fuhr sich mit der Hand über die Wangen und spürte die Bartstoppeln, die er im Spiegel nicht sehen konnte.
    Da war kein Spiegelbild. Er sah nicht einmal die Kleidung, die er trug. Offensichtlich wurde alles, was mit ihm in Berührung kam, im Spiegel unsichtbar. Genau wie er.
    Toller Trick.
    Er wusste eine Menge über Vampire. Die Sache mit den Holzpflöcken zum Beispiel, und dass sie andere durch einen Biss mit Vampirismus infizieren konnten. Er verstand sogar,
dass sie Blut trinken mussten. Aber das mit dem Spiegelbild konnte er nicht nachvollziehen. Einige behaupteten, es käme daher, dass Vampire keine Seele hätten und Silber keine seelenlosen Wesen spiegeln würde. Klar. Nur wurden Spiegel längst nicht mehr aus Silber hergestellt, womit diese Theorie widerlegt wäre.
    Für Quinn bewies das fehlende Spiegelbild lediglich, dass er jetzt etwas anderes war. Etwas Böses. Etwas, das mit einem Fluch belegt war. Und das er nicht mehr sein wollte, Spiegelbild hin oder her.
    Sobald er wieder ein Mensch war, würde er versuchen, etwas aus seinem Leben zu machen. Er würde Menschen helfen. Und versuchen, seine Vergangenheit wiedergutzumachen.
    Er hatte das zwar noch nicht bis ins letzte Detail durchgeplant, aber er wollte nicht einfach nur alles vergessen. Wenn er wieder sterblich war, würde das seinem Leben definitiv einen Sinn geben. Jedenfalls hoffte er das.
    Hätte er sein Spiegelbild sehen können, wäre ihm aufgefallen, dass ihm seine Gefühle, die Unentschlossenheit und Unsicherheit, nicht anzumerken waren. Durch das Blut, das er letzte Nacht getrunken hatte, strotzte er nur so vor Vitalität. Er fühlte sich gesünder als vorher, kraftvoller, als könnte er die ganze Welt erobern. Darüber vergaß er fast, was er angestellt hatte, um das Blut zu bekommen.
    Er verdrehte die Augen. Hör auf, dich zu bemitleiden, du Jammerlappen. Das führt zu nichts.
    Er würde sich aus dem Staub machen. Es gab nicht einen einzigen Grund hierzubleiben. Selbst Barkley hasste
ihn, und er konnte ihn auf die immer länger werdende Liste von Feinden setzen.
    Es wäre für alle gut, wenn er aus ihrem Leben verschwände.
    Quinn weigerte sich, an Janie zu denken. Es reichte schon, dass er von ihr geträumt hatte. Das war gut und schlecht. Gut, weil er im Traum am Strand einer tropischen Insel mit ihr geschlafen hatte. Schlecht, weil er die Beherrschung verloren, ihr den Hals zerfetzt und zugesehen hatte, wie ihr Blut im Sand versickert war.
    War es wirklich nur ein Traum gewesen? Oder eine böse Vorahnung?
    Vergiss es. Barkley ist mit übersinnlichen Fähigkeiten gesegnet, nicht du.
    Quinn wühlte einen Stift und ein Stück Papier aus seinem Seesack, setzte sich auf die Bettkante und machte sich daran, eine kurze Nachricht zu verfassen, eine, die hoffentlich die Dinge erklärte.
    Janie...
    Er zögerte, wusste plötzlich nicht mehr, was er schreiben sollte. Aber er konnte nicht verschwinden, ohne ihr ein Wort zu hinterlassen.
    Er holte tief Luft und atmete langsam aus. Dann schrieb er weiter.
     
    Ich kann nicht erwarten, dass du mir vergibst, deshalb bitte ich dich erst gar nicht darum. Es ist besser, wenn ich jetzt gehe. Allein dich zu berühren hat mich fast um den Verstand gebracht, und ich will dich nie wieder so verletzen wie letzte Nacht. Fahr mit Lenny und Barkley nach Las Vegas. Barkley
wird dir ganz sicher helfen können, deine Schwester zu finden. Ich hoffe, du findest, wonach du suchst. – Quinn
     
    Mist. So ging es nicht. Es klang viel zu nüchtern, zu kalt. Doch was sollte er schreiben? Dass er sie mit jeder Faser seines Körpers begehrte? Dass er sich sehnlichst wünschte, sie würde ihm nachsehen, dass er ein blutrünstiger Vampir war und dass die Dinge anders lägen?
    Eigentlich müsste ihm der Abschied leichtfallen. Er wusste, wie Janie war. Und wie er war. Weder in ihrem noch in seinem Leben war Platz für Gefühle.
    Dennoch fiel es ihm schwer, so sang- und klanglos unterzutauchen. Quinn war klar, dass er sie nie wiedersehen durfte, und er musste dieses Opfer bringen. Sie war keine kalte, berechnende Auftragskillerin, wie er ursprünglich gedacht hatte. Sie versuchte nur, das Beste aus dem Leben zu machen, das ihr gegeben war. Sie war stark und unabhängig und freundlich und schön und lustig und süß, und wenn

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