Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
sie nur bis auf drei Meter an ihn herankam, musste er sich zusammenreißen, um ihr nicht die Klamotten vom Leib zu reißen.
Mistmistmist!
Er musste schleunigst hier weg.
Janie würde ihn für einen herzlosen Dreckskerl halten, aber andererseits schien sie eine gute Menschenkenntnis zu haben. Nein, aus ihrem Leben zu verschwinden war verflixt noch mal das Beste, was er für sie tun konnte, solange noch nichts Schlimmeres passiert war.
Er faltete den Brief, verließ das Zimmer und ging zu Janies Apartment. Er wollte ihr den Brief unter der Tür
durchschieben. Er konnte nicht abreisen und sie glauben lassen, dass er die ganze Zeit über ihre Schwester Bescheid gewusst und ihr nichts gesagt hatte. Er wusste nicht genau, wieso er ihr nicht gleich davon erzählt hatte. Okay, er hatte ihr nicht vertraut. Aber sie hatte ein Recht, es zu erfahren.
Es war noch dunkel, und als er hinaustrat, wurde er von grellen Scheinwerfern geblendet. Quinn blinzelte und hielt sich schützend die Hand vor die Augen. Ein schwarzer Mustang mit Barkley auf dem Beifahrersitz fegte an ihm vorbei über den Parkplatz in Richtung Highway.
Quinn war verblüfft. Wer hätte das gedacht? Sie waren weg. Die drei mussten früh aufgestanden sein, damit sie zusammen wegfahren konnten, ohne dass er es bemerkte.
Ziemlich unhöflich!
Es war eine Sache, wenn er das tat, aber drei gegen einen war einfach mies.
So viel zu guten Vorsätzen.
»Hast du ein bestimmtes Ziel?«, fragte eine Stimme hinter ihm.
Quinn zog unwillkürlich die Schultern zusammen und ließ den Brief unauffällig in seine Tasche gleiten. »Ich wollte nur ein bisschen Morgenluft schnuppern.«
»Na klar.«
Er drehte sich um. Janie lehnte an der Tür des gestohlenen Werwolf-Pickups. Sie lächelte nicht.
»Deine Freunde sind gerade verduftet.« Er deutete mit einem Nicken auf den davonfahrenden Mustang.
»Weiß ich.«
»Wohin fahren sie?«
»Vegas.«
»Ach, Janie, darüber wollte ich gerade...«
»Ach ja? Worüber? Dass meine Schwester dort sein könnte?«
Quinn blinzelte sie an. Sie klang, als hätte sie ihre übliche Dosis Koffein noch nicht gehabt.
»Hat Barkley es dir gesagt? Ich wollte es dir noch erzählen.«
Sie nickte. »Verstehe. Offenbar wird für dich Smalltalk überflüssig, wenn du erst mal deine Reißzähne in meinen Hals geschlagen hast, oder?«
»Auch darüber...«
Sie winkte ab. »Vergiss es. Siehst du?« Sie bog den Kopf zur Seite und zeigte ihm ihren Hals. »Die Bissspuren sind völlig verschwunden, als wäre nichts geschehen. Ich bin übrigens schon von größeren Vampiren gebissen worden.« Sie grinste. »Ich habe dich ehrlich gesagt kaum gespürt.«
Klugscheißerin . Wenigstens war sie nicht verletzt, jedenfalls nicht körperlich.
»Vergessen wir also schlicht, dass es passiert ist«, schlug er vor.
»Habe ich das nicht gerade gesagt?«
Er lächelte gezwungen. »Ich nehme an, wir sind jetzt keine Freunde mehr?«
» Waren wir das denn?« Sie hob erstaunt eine Braue. »Daran kann ich mich nicht erinnern. Dafür habe ich meinen Auftrag noch sehr gut im Gedächtnis. Ich soll einem entbehrlichen Vampir zu diesem Auge folgen. Entbehrlich bedeutet in deinem Fall, dass es letztlich gleichgültig ist, ob du lebst oder stirbst. Also, wo ist die Karte, Quinn?«
»Ich dachte, du hättest sie.«
Sie ging auf ihn zu, packte sein T-Shirt und stieß ihn gegen die Fahrertür des Pickups. »Wo ist sie? Du hast sie mir letzte Nacht weggenommen. Ich dachte, du wärst verletzt und hilflos, aber offenbar hast du mir eine gute Vorstellung geliefert, hm? Hast deinen Imbiss bekommen und die Karte.«
Er wünschte wirklich, sie würde ihm nicht so nahe kommen. Sie trug dieselbe Kleidung wie gestern, aber irgendwie schaffte sie es, frisch darin zu wirken. Sie roch nach Motelseife, was Quinn aus irgendeinem Grund unglaublich berauschte.
»Gib mir die Karte!«, forderte sie ihn auf.
»Nein.«
»Du herzloser Mistkerl.«
»Du bist die Söldnerin, Janie. Ich habe keine Ahnung, was du vorhast. Du bist doch eigentlich eine starke, unabhängige Frau. Was ist dein Chef für ein Typ, dass er dich so um den kleinen Finger wickeln kann? Wieso besitzt er so viel Macht über dich?«
»Das geht dich nichts an.« Wie aus dem Nichts hielt sie plötzlich einen Holzpflock in der Hand. Sie umklammerte ihn und sah Quinn finster an.
Er musterte sie erstaunt von Kopf bis Fuß. »Wo hattest du den denn versteckt? Ich bin beeindruckt.«
»Gib mir die Karte – oder ich bringe dich
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