Ein Happy End mit Biss - Rowen, M: Happy End mit Biss - Lady & the Vamp (Immortality Bites 03)
Cocktailkleid einfach umwerfend aussieht.«
Quinn sah ihn von der Seite an. »Okay, das bin ich wohl nicht.«
»Das habe ich auch nicht angenommen.« Barkley sah aus dem Fenster. »Wohin fährst du jetzt?«
Quinn zuckte die Schultern und versuchte unbeschwert zu wirken, selbst wenn ihm überhaupt nicht danach war. »Ich habe einen alten Freund hier in der Gegend. Ich glaube, ich werde ihn besuchen, wenn ich schon einmal hier bin.«
Es war nicht ganz gelogen. Es war ein alter, verstorbener Freund seines Vaters gewesen, und Quinn folgte mit dem Besuch den Anweisungen seines Briefes, weil sie ihn dorthin führten, wo angeblich das Auge zu finden war.
»Viel Glück.« Barkley streckte seine Hand aus, Quinn nahm sie.
»Dir ebenso. Du weißt, dass du nicht kämpfen musst. Man hat immer die Wahl.«
»Ich muss mich meinem Schicksal stellen, Mann.«
»Hoffentlich schaffst du es.«
Barkley stieg aus und nahm seinen Seesack vom Rücksitz. Da er so lange in der Gestalt eines Werwolfs festgesteckt hatte, besaß er nicht viel. Ein paar geliehene Kleidungsstücke. Eine neue Zahnbürste. Ein nagelneuer, gefälschter Ausweis. Das war alles.
»Matthew Barkley? Bist du das wirklich?«, rief eine Stimme vom anderen Ende des Häuserblocks.
Quinn nickte Barkley noch einmal zu und fuhr los. Aus
irgendwelchen merkwürdigen Gründen hatte er einen Kloß im Hals. Sie waren drei Tage zusammen unterwegs gewesen, und er musste zugeben, dass er die Gesellschaft dieses Typen genossen hatte. Man konnte mit ihm reden, er brachte ihn zum Lachen, und er musste bei ihm keine Angst haben, dass er ihm bei der erstbesten Gelegenheit einen Holzpflock in die Brust rammen würde.
Doch nein, Barkley gehörte hierher. Hier war sein Zuhause, sein, wie er es nannte, Schicksal . Nun musste Quinn sich auf die Suche nach seinem machen.
Er warf einen letzten Blick in den Rückspiegel und sah, wie vier Männer auf Barkley zugingen. Das Begrüßungskomitee von Wolfington.
Barkley machte einen Schritt nach vorn und – Quinn runzelte die Stirn – warf seinen Seesack auf die Männer. Dann drehte er sich um und rannte wie von Furien besessen hinter Quinns Auto her.
Was zum Teufel...?
Quinn drehte sich um und blickte über seine Schulter zurück. Tatsächlich, Barkley folgte ihm, fuchtelte wild mit den Armen und sah ziemlich panisch aus. Zwei Männer des Begrüßungskomitees nahmen die Verfolgung des flüchtigen Werwolfs auf. Sie machten keinen allzu freundlichen Eindruck.
Das Begrüßungskomitee.
Quinn trat auf die Bremse und fuhr das Beifahrerfenster herunter. Nach einem Augenblick tauchte Barkley laut keuchend neben dem Wagen auf.
»Probleme?«, fragte Quinn.
Barkley warf einen kurzen Blick über die Schulter, kläffte, riss die Tür auf und warf sich in das Auto.
»Fahr!«, kreischte er. »Los, fahr!«
Quinn drückte seinen Fuß aufs Gaspedal und fuhr los. Nach einer Minute waren die beiden großen, sichtlich genervten Männer, die hinter ihnen herrannten, nur noch harmlose Pünktchen in der Landschaft.
Quinn sah Barkley erstaunt an. »Dem Schicksal ins Auge zu sehen, ist offenbar nicht gerade besonders amüsant, oder?«
»Sie wollten mich umbringen«, keuchte Barkley. »Auf der Stelle. Sie wollten mich noch nicht einmal gegen Brutus kämpfen lassen.«
»Warum?«
»Ich weiß es nicht. Ich... ich glaube, sie dachten, ich wäre schon tot. Vielleicht hätte ich zuerst anrufen und ihnen sagen sollen, dass ich zurückkomme.«
»Das erklärt nicht, wieso sie dich umbringen wollten.«
Er schüttelte den Kopf. »Mensch, ich habe nur Silbermesser gesehen, und da bin ich losgerannt. Diese Typen gehören zu Brutus. Ich gehe nicht mehr dorthin zurück.« Er atmete sehr langsam aus. »Ich fürchte, du hast mich noch ein bisschen länger an der Backe.«
Quinn blickte starr auf die Straße. »Und was nun?«
Barkley lehnte sich in seinem Sitz zurück, bis er wieder normal atmen konnte. »Ich glaube, ich komme mit zu deinem Freund. Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich noch ein bisschen begleite, oder?«
»Oh, ich glaube, das ist keine so gute Idee.«
»Doch sicher. Hör zu, lass uns kurz anhalten und etwas essen. Um mein Leben zu rennen, hat mir Appetit gemacht. Wenn ich mich recht erinnere, liegt ungefähr
zehn Minuten westlich von hier ein Schnellrestaurant. Dort gibt es die besten Hamburger des Landes. Bist du hungrig?«
»Ich esse nicht.«
»Ach ja.« Er runzelte die Stirn. »Ich habe dich in letzter Zeit auch kein Blut trinken sehen.
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