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Ein Hauch Vanille (German Edition)

Ein Hauch Vanille (German Edition)

Titel: Ein Hauch Vanille (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Berg
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so bald entbehren zu müssen. Aber würde ich das jemals sein?         
Ich ging ein Stück weiter und sah einen absolut vollkommenen Fliegenpilz. Wie
gerade erst aus dem Ei geschlüpft, rot, gesund und kräftig. Die weißen Flocken
auf seinem Hut, die Reste des Babykleidchens der Eihülle, gaben dem Pilz eine
gewisse Unschuld und auch Schönheit. Da stand es, das pure Leben, während das
andere gerade verging. Ein Kommen und Gehen und ich war froh kein Pilz zu sein.       
Als der Alarm Ton schrillte, hätte ich fast einen Herzinfarkt bekommen, weil es
sich um den gleichen schrillen Ton handelte, wie der eines normalen
Rauchmelders. Genauso laut und eindringlich, dass er sicher noch in Kaltenbach
zu hören war. Im Schock Zustand konnte ich nicht schnell genug reagieren,
deshalb dauerte es einen Moment bis ich ihn deaktivieren konnte. Da ich im Wald
immer flüsterte, weil ich mich hier als Eindringling fühlte und nicht unnötig
auf mich aufmerksam machen wollte, war dieser schrille Alarm  einfach ein Ding
der Unmöglichkeit. Daran müsste Shane auf jeden Fall noch arbeiten.  
Nur einen Meter von mir entfernt erspähte ich im Moos eingebettet einen Portalpilz.
Also funktionierte seine Erfindung! Glücklich zerstampfte ich ihn und
aktivierte somit das Portal, welches sich nun vor mir öffnete. Das bunte
Flackern und die weißen Lichtblitze erhellten den dunklen Tannenwald. Die
Lichter faszinierten mich noch immer, trotzdem ich sie schon unzählige Male
gesehen hatte.            
Ich sprang direkt hinein und landete etwas tollpatschig auf allen Vieren im
weichen Gras. Mein Psy bildete sich sofort heraus, es wuchs nicht aus meinem
Kopf, sondern erschien einfach. Plötzlich war es da. Der Eingang des Portals wurde
mit meinem Eintritt in Shanes Welt  unsichtbar, aber schon flackerte es wieder
auf. Jemand benutzte es…          
Ich drehte mich ängstlich um und versuchte rückwärts auf dem Boden nach hinten
auszuweichen. Jemand sprang herein und das Portal schloss sich mit seinem
Erscheinen wieder. Shane landete genau auf mir.       
„Gefunden!“ rief er fröhlich, während er sich über mich beugte. „Fast hätten
wir uns verpasst, ich habe gerade noch gesehen wie sich dein Portal geschlossen
hat.“        
Es machte ihm sichtlich Spaß von einem Portal ins nächste zu springen. Mit
gespreizten Beinen saß er kniend auf mir und hielt mich an den Oberarmen fest.               
„Wo waren wir stehen geblieben?“ Triumphierend beugte er sich zu mir hinunter,
um mich erneut zu küssen. Ich drückte ihn jedoch ein Stück von mir weg, sodass
ich mich aufrichten konnte.         
„Bei meiner Periode“, nahm ich ihm jetzt den Wind aus den Segeln und verzog
dabei das Gesicht.      
„Kein Problem, es muss ja nicht heute sein“, sagte er nach einer kurzen
Denkpause, dann half er mir hoch und zog mich fest an sich. Die Enttäuschung
stand ihm dennoch ins Gesicht geschrieben. Er tat mir leid. Aber wir hatten ja
noch Zeit…. Haben wir doch, oder nicht? fragte ich mich.
    Gemeinsam
gingen wir in sein kleines Labor in der Scheune und ich bat ihn, den Alarm Ton
durch etwas Dezenteres zu ersetzen. Was er sofort in die Tat umsetzte.
„Jetzt sollte er nur noch vibrieren“, versicherte er mir.           
„Ich bin da noch an was dran, für Jasmin. Ich habe mich vorhin mit Marcus
getroffen und er macht sich große Sorgen, weil es ihr sehr schlecht geht,
deshalb versuche ich einen Extrakt aus den Zauberpilzen zu extrahieren, vielleicht
bringt das ja was.“ Ich seufzte.           
„Das tut mir leid. Wenn ich dir bei irgendetwas helfen kann, sag es nur.“ Er
lächelte leicht, zog seine Schutzbrille auf und hantierte weiter mit dem
Gasbrenner herum. Im Augenwinkel sah er zu mir.  
„Es reicht schon, dass du da bist“, sagte er mit einem Zwinkern.                                                                           
Ich stellte meinen Stuhl verkehrt herum mit der Lehne vor mich und setzte mich
breitbeinig darauf. Den Kopf auf die Lehne gestützt, schaute ich ihm
interessiert zu. Es hatte zwar etwas von Chemie Unterricht, nur war er nicht so
langweilig wie in der Schule. Was wohl eher am Lehrer lag. Noch nie hatte mich
Chemie mehr interessiert als jetzt. Ich beobachtete, wie er mit der Zange das
Reagenzglas hielt und eine heiße

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