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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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spröde sein – je nachdem, wie Kendall die Sache zu inszenieren gedachte. Egal, was sich zwischen ihr und Jonas entwickelte, es blieb ein Theaterstück, das sie aufführten und von dem später nur Momentaufnahmen bleiben würden.
    Auch die Tatsache, dass es sich um Aktbilder handelte, war für Carly kein Problem. Auf der Schauspielschule hatte sie eine Bettszene einstudiert, bei der sie nur einen Slip getragen hatte. Stundenlang hatte sie ihren Kollegen nach allen Regeln der Kunst und strikt nach Drehbuch verführt, während der Dozent über kamerataugliche Kusstechniken monologisierte und immer wieder ihre Gliedmaßen neu anordnete.
    Trotzdem machte es sie seltsam unruhig zuzusehen, wie der Sonnyboy und sein Mentor die Szene vorbereiteten.
    Endlich trennte Sharon sich von der Peitsche. Sie legte sie auf den Billardtisch und fragte Kendall: »Wie soll ich Carly vorbereiten, Sir?«
    »Ich brauche sie nackt, das Gesicht nur leicht abgepudert.«
    »Ist das nicht ein bisschen unrealistisch für die Darstellung erwachender Gefühle?«, fragte Carly. »Menschen lernen sich in unserem Kulturkreis normalerweise bekleidet kennen.«
    »Kunst muss die Realität nicht wiedergeben«, sagte Kendall. »Sie muss sie überhöhen.«
    Sharon winkte sie hinter die Paravents, setzte sich in den Drehstuhl, der vor dem Schminktisch stand, faltete die Hände im Schoß und sah Carly erwartungsvoll an. »Lass mich deinen Alabasterkörper sehen.«
    Carly grinste. Sharon verstand es, ihr jegliche Hemmungen zu nehmen. Sie zog sich rasch aus.
    »Setz dich bitte«, sagte Sharon und machte den Stuhl frei. »Das heißt, warte noch.« Sie nahm einen weißen Seidenkimono vom Garderobenständer. »Jonas soll wenigstens die Illusion haben, dich auszuziehen.«
    Dankbar für die schützende Hülle streifte Carly den Kimono über und band eine feste Schleife in den Gürtel. Dann nahm sie vor dem beleuchteten Spiegel Platz. Sharon betupfte Carlys Gesicht mit einem dicken Puderpinsel aus hauchzarten Haaren. Schade, dass ich dich nicht schminken darf. Du hast wundervolle Wangenknochen und ausdrucksvolle Augen, die ich gern betonen würde.«
    »Hast du außer einer Ausbildung als Masseurin auch eine als Visagistin?«, erkundigte sich Carly.
    »Ja. Außerdem kann ich schneidern wie ein Couturier, und meine Kochkünste habe ich von einem Sternekoch.« Sie stellte den Puderpinsel ab und wählte aus einer Reihe von Haarbürsten eine mit dichten schwarzen Borsten aus. Damit fuhr sie behutsam durch Carlys Haare.
    »Ich wette, Jonas hat sich schon ausgemalt, wie er deine Haarpracht packt, sie sich um die Hand schlingt, deinen Kopf nach hinten zieht und dich küsst. So etwa.« Sharon drehte Carly auf dem Stuhl zu sich, beugte sich über sie, griff ihr in die Haare. Dann küsste sie sie auf den Mund. Carly war in der ersten Sekunde zu verblüfft, um sie abzuwehren. Und in der zweiten war sie bereits so hingerissen von den weichen Lippen, dass sie nach Sharons Taille griff, um sie auf ihren Schoß zu ziehen. Sie wagte sich mit der Zunge vor, leckte über Sharons Lippen und knabberte an ihnen.
    Wenn ich ein Mann wäre, würde ich Sharon auf der Stelle in die Folterkammer tragen, dort fesseln und dann ficken, bis sie von Sinnen ist.
    Carly erschrak über die rohen Gefühle, die aus ihr herausgebrochen waren. Hatte sie nicht noch vor wenigen Minuten gemeint, dass Sharon in jedem Menschen den Beschützerinstinkt weckte?
    Sharon lächelte, als sie sich aufrichtete, leckte sich einmal kurz über die Lippen, dann drehte sie Carly wieder zum Spiegel. »Ich glaube, ich muss dich um die Mundpartie etwas nachpudern.«
    Sie machte sich erneut ans Werk, und Carly hatte Zeit, sich mit all den Eindrücken auseinanderzusetzen, die in den letzten Minuten auf sie eingestürmt waren. Dabei sah sie immer wieder vor sich, wie Sharon den Peitschenriemen über ihren Schenkeln drapierte, und fragte sich, warum das Bild sie so erregte.
    • • •
    Alles war vorbereitet, und Kendall sagte Jonas, er solle die Hose zunächst anbehalten, denn ein nackter Mann wirke nicht dominant genug. Jonas stand einen Moment unschlüssig da und fragte sich, ob das, was er vorhatte, nicht danebengehen musste – einer Frau seine Vorstellungen, seine Lust, seine Fantasien aufzuzwingen. Vorhin, nachdem Sharon und Carly das Wohnzimmer verlassen hatten, hatte er Steve Kendall diese Bedenken mitgeteilt, doch der wischte sie sofort weg.
    »Du hast im Moment konkrete Ideen, aber du wirst sie nicht eins zu eins

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