Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
Vom Netzwerk:
ansprechende Weise altmodisch, die goldenen Armaturen glänzten. Über dem Rand einer freistehenden Badewanne mit Löwenklauenfüßen lagen flauschige weiße Handtücher. Sharon nahm eines und hielt es sich an die Wange. »Und natürlich dürfen sich die Models hier nach einem anstrengenden Shooting entspannen. Es gibt auch eine Massageliege.«
    Die Liege wurde sichtbar, nachdem Carly die Tür geschlossen hatte. »Und wer massiert?«
    Sharon legte das Handtuch hin und wackelte mit den Fingern. »Ich habe eine Ausbildung als Masseurin.«
    »Mit deinen zarten Händen?«
    »Die haben mehr Kraft, als man ihnen ansieht.« Sharon zwinkerte Carly zu.
    »Dann hoffe ich, dass das Shooting nachher anstrengend wird«, sagte Carly. Sie fühlte sich immer stärker zu Sharon hingezogen, die nicht so zerbrechlich und ätherisch zu sein schien, wie sie geglaubt hatte.
    Gegenüber der Tür, durch die sie das Bad betreten hatten, gab es eine weitere Tür, auf die Carly deutete. »Und was ist da?«
    »Da ist der Raum für die speziellen, anstrengenden Shootings.«
    Carly dachte an Fitnessgeräte, doch als Sharon die Tür öffnete, bot sich ihr ein Anblick, der ihr den Atem raubte. Natürlich hatte sie schon Abbildungen von SM -Studios gesehen, und April hatte ihr die Ausstattung solcher Räume oft genug plastisch geschildert, aber für Carly war das immer nur zweidimensional geblieben, auch in ihrer Vorstellung. Und nun stand sie an der Schwelle zu einem Raum, in dem all das dreidimensional war, so real, so berührbar.
    Sharon war schon hineingetänzelt und drehte sich einmal um sich selbst. Der Rock ihres Kleids schwang hoch, und Carly sah, dass sie darunter nackt war. Helles, zartes Schamhaar blitzte kurz auf, apfelförmige Pobacken reckten sich ihr entgegen. Dann blieb Sharon stehen und hob die Handflächen zur Seite. »Willkommen in der Folterkammer«, sagte sie vergnügt.
    Die Sandsteinwände wirkten hier roh und bedrohlich. Die Beleuchtung war spärlich und schien die Dunkelheit nicht zu vertreiben, sondern durch die Fenster in den Raum zu ziehen.
    Carly versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie sich unwohl fühlte. Sie wollte nicht spießig oder verklemmt wirken. Also machte sie einen Schritt hinein und tat so, als würde sie sich interessiert umsehen, während sie es vermied, die Fessel- und Schlagwerkzeuge genau in Augenschein zu nehmen, sonst würden in ihrem Kopf sofort Szenen anspringen, in denen April mit so etwas traktiert wurde.
    Sie konzentrierte sich auf die Möbelstücke, die dafür gebaut worden waren, jemanden darauf in allen möglichen Stellungen zu fesseln, aber vom Design her eine Ästhetik aufwiesen, die ihren Zweck in den Hintergrund rückten.
    Obwohl Carly sich Mühe gab, sich ungezwungen zu verhalten, sagte Sharon: »Oh, Verzeihung, ich hätte nicht Folterkammer sagen sollen. Das ist ein fieses Wort und passt überhaupt nicht, denn schließlich wird hier niemandem gegen seinen Willen ein Leid angetan.« Sie grinste. »Außer derjenige möchte, dass man ihn an den Punkt bringt, wo er nicht mehr will, und es genau deswegen will, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Ja, Carly verstand, rein theoretisch. April hatte ihr diesen Zustand oft genug geschildert. So wie es Adrenalin-Junkies gab, die gern Dinge taten, vor denen jeder andere mit einem intakten Überlebensinstinkt ausgestattete Mensch zurückschreckte, so waren die Masos Endorphin-Junkies, die erst durch den Schmerz wahre Lust empfinden konnten. Sie nickte. »Alles reine Gehirnchemie«, meinte sie lakonisch, damit Sharon das Thema nicht vertiefte.
    »Sicher«, sagte Sharon. »Aber das tut der Sache keinen Abbruch. Oder denkst du jedes Mal, wenn du etwas Leckeres isst, dass du den Signalen gehorchst, die dein Gehirn aufgrund der Leere im Bauch und der Abnahme des Blutzuckerspiegels empfängt und in Hunger umdeutet?«
    »Da ist was dran, aber so wie nicht jeder Mensch den Geschmack jedes Nahrungsmittels mag, so mag auch nicht jeder jede Art von sexueller Stimulation.«
    Auch darauf hatte Sharon eine Antwort. »Der Appetit kommt mit dem Essen. Hast du noch nie etwas erregend gefunden, das mit Dominanz und Unterwerfung zu tun hat? Findest du es nicht wundervoll, wenn ein Mann sich mit seinem ganzen Gewicht auf dich legt und dich so heftig fickt, dass du fast bewusstlos wirst?«
    Carly war erstaunt, dass Sharon, die so unschuldig wirkte, ein Wort wie »ficken« benutzte. »Natürlich mag ich es, so genommen zu werden, aber das ist etwas anderes. Es ist

Weitere Kostenlose Bücher