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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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wusstest du alles?«
    »Ja«, sagte er. »Ich war sogar an der Entstehung der Idee beteiligt.«
    »Wie lautet das zweite Kriterium?«
    Jonas wollte antworten, doch Kendall brachte ihn mit einer knappen Handbewegung zum Schweigen. »Darüber reden wir später.«
    Carly nahm ein Sandwich und begann zu kauen. Sie würde sich nicht drängeln lassen. Ihr war soeben bewusst geworden, dass sie sich in einer viel besseren Position befand als bei ihren Castings. Kendall hatte eine klare Vision für sein Projekt. Da er Jonas schon auserkoren hatte, der männliche Part zu sein, war er darauf angewiesen, dass Jonas eine Frau fand, in die er sich verlieben konnte. Je nachdem, wie wählerisch Jonas war und wie sehr er auf einen bestimmten Typ Frau stand, konnte es Monate dauern, bis ihm wieder eine geeignete Frau über den Weg lief. Zudem hatte Carly den Vorzug, über Modelerfahrung zu verfügen. Sie hatte den Job also schon so gut wie in der Tasche. Sie war am Zug und konnte Ja oder Nein sagen.
    Sie war sicher, dass Kendall das wusste und dass er wusste, dass sie es wusste. Denn er sah sie mit verschwörerischer Miene an, als wollte er sagen: »Ja, genießen Sie Ihre Macht. Verstecken Sie Ihre Gefühle nicht. Je mehr Sie mir Ihr Innerstes zeigen, desto besser werden die Aufnahmen.«
    Wieder wanderte ihr Blick zu Jonas, der sie aufmerksam musterte. Sie war mit zwei Männern zusammen, die beide Meister darin waren, in Gesichtern zu lesen. Also versuchte sie gar nicht erst, ein Pokerface aufzusetzen, sondern meinte grinsend: »Was für eine spannende Konstellation.«
    • • •
    Sie aßen schweigend, bis Sharon auf die Füße sprang und Carly eine Hand hinhielt. »Komm, ich zeig dir das Studio.«
    Kendall nickte kaum merklich, und Jonas warf Carly einen aufmunternden Blick zu. Sie nahm die angebotene Hand und ließ sich von Sharon aus dem Raum führen.
    »Studio ist eigentlich ein viel zu nüchternes Wort«, sagte Sharon, sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. »Es ist ein magischer Ort, an dem alles möglich ist.«
    »Ja«, sagte Carly, »ein Fotostudio ist wie eine Theater-Bühne, wie ein Filmset, wo man die Realität ausblenden kann und sich eine neue Welt erschafft.«
    Sharon strahlte sie an. »Du sagst es.« Sie führte sie eine knarrende Treppe mit blank poliertem Holzgeländer hoch und hielt vor einer schweren Eichentür. »Das Heiligtum«, sagte sie feierlich, ließ die Tür aufschwingen und betätigte einen Lichtschalter.
    Zahlreiche Lampen flammten auf, und ein riesiger Dachraum wurde sichtbar. Es gab keine Dachschrägen, denn das Dachgebälk begann erst oberhalb der Fenster. Es war dunkel, genau wie der glänzende Parkettboden. Die Wände waren aus unverputzten Sandsteinziegeln. An der linken Seite gab es drei quadratisch unterteilte Fenster, durch die man im Moment in die Nacht hinaussah. Drei Holzsäulen stützten das Dachgebälk.
    Ein Teil des Raums war eingerichtet wie ein Clubzimmer, mit einem Billardtisch, einer antiken Standuhr, einer dunkelbraunen Chesterfieldcouch und einem runden Tisch, auf dem ein Schachspiel stand. Dahinter gab es eine Bar.
    Gleich darauf schloss sich ein professioneller Shootingbereich an. Oben an der Wand, direkt unterhalb der Dachbalken, war ein Gestänge befestigt, von dem ein weißer Hintergrundkarton herabhing, der einen Teil des Bodens bedeckte. Zahlreiche Lampen und Blitzlichtboxen waren im Raum verteilt.
    Auf einem Arbeitstisch mit zwei Drehstühlen sah Carly einen Laptop und eine digitale Spiegelreflexkamera sowie einen aufgeklappten Koffer mit Objektiven in passenden Schaumstoffeinsätzen. Daneben gab es eine weitere Kamera auf einem Stativ.
    An der Wand gegenüber dem Shootingbereich standen Requisiten bereit, darunter riesige Leuchtbuchstaben, ein Überseekoffer, eine Klappleiter, eine Nebelmaschine und ein Standventilator.
    Rechts war etwa ein Viertel der Fläche durch zwei hohe, schwere Holzparavents abgeteilt.
    Sharon lehnte sich an den Billardtisch und breitete die Arme aus. »Na, was sagst du?«
    »Ein bisschen Loftcharakter, ein bisschen Lagerhalle, ein bisschen Lounge und jede Menge Luxus«, staunte Carly. »Sind hier alle Bilder entstanden, die Steve Kendall je veröffentlicht hat?«
    »Die meisten. Einige auch nebenan.« Sharon ging um einen Paravent herum, und Carly folgte ihr.
    »Schminkplatz und Garderobe«, sagte Sharon im Vorbeigehen und öffnete dann eine Tür. »Das Bad. Eine tolle Location.« Sie knipste das Licht an.
    Das Badezimmer war auf

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