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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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die Beine über den Wannenrand legte. Sie schaltete direkt auf Stufe vier. Ein scharfer, pulsierender Strahl setzte ein. April umklammerte ihre Knie, um sich daran zu hindern, die Beine zu schließen. Ihr ganzes Becken bebte. Sie stellte sich vor, dass starke Männerhände ihre Fußgelenke packten und sie in der gespreizten Stellung festhielten. Sie dachte an Blains Hände, eine in ihrem Nacken, eine über ihrer Kehle. Jedes Mal, wenn sie gekommen war, hatte er sie so umfangen, bedrohlich und beschützend zugleich.
    Sie kam minutenlang unter dem heißen Ansturm des Wassers auf ihre schutzlosen Schamlippen. Sie schrie verzückt und selbstvergessen. Ein anderes Geräusch mischte sich in ihre kehligen Laute.
    Das ist … nein … Augenblick … nicht jetzt.
    Aprils Finger zitterten, als sie nach dem Drehschalter tastete, um den Jet abzustellen. Dabei stieß sie mit dem Handgelenk an den Dildo, der ins Wasser rutschte. Endlich gelang es ihr, den Schalter auf null zu drehen. April stand auf und schüttelte die Beine aus, bevor sie auf den Badevorleger trat. Triefend lief sie zur Wohnungstür, rief in die Gegensprechanlage: »Fünfter Stock«, öffnete die Tür und drückte den Summer für die Haustür.
    Dann hastete sie zurück ins Bad. Bevor sie sich abtrocknete und etwas anzog, musste sie den Dildo rausfischen, reinigen und in die Schublade zurücklegen. Blain sollte auf keinen Fall von ihrer kleinen Heimlichkeit erfahren.
    Sie bückte sich über den Wannenrand und versenkte den Arm im abfließenden Wasser. Es wäre viel schlauer gewesen, einen von den bunten Dildos zu nehmen anstelle des glasklaren. Nach viel Herumfischen in der Wanne erwischte sie das Ding. Als sie sich aufrichtete und umdrehte, wäre es ihr fast wieder aus der Hand gefallen, denn der Besuch war bereits da und stand im Flur. Und es handelte sich nicht um Blains neue Sklavin.
    • • •
    Einen Moment lang stand April stocksteif da, den Dildo in der Hand wie einen Kerzenhalter, und starrte den Mann im dunkelblauen Anzug mit Aktenkoffer an, der im Flur wartete. Sie sah nur seinen Rücken, denn er hatte sich abgewandt. Aber natürlich musste er sie nackt über die Badewanne gebeugt gesehen haben, sonst hätte er nicht gewusst, dass es einen Grund gab, sich abzuwenden.
    Es hatte keinen Zweck, jetzt zu spekulieren, was der Besucher von ihr gesehen und was er sich dabei gedacht hatte. Sie legte den Dildo auf den Waschbeckenrand, hüllte sich in Blains dicken Bademantel, der neben der Tür hing, und sagte zu dem Herrn im Flur: »Gehen Sie doch bitte ins Wohnzimmer – das liegt direkt geradeaus –, und machen Sie es sich gemütlich. Ich ziehe mich inzwischen an.«
    Der Kopf mit den braunen Haaren nickte, und der Mann setzte sich dankenswerterweise in Bewegung, ohne sich umzudrehen.
    April schloss die Badezimmertür und lehnte sich von innen dagegen. Hoffentlich handelte es sich nicht um einen wichtigen Geschäftspartner von Blain. Aber was sollte dann seine dumme Bemerkung? »Lass dich überraschen.« Wäre es nicht sinnvoller gewesen zu sagen: »Mach dem Herrn bitte einen Kaffee, und bleib am besten angezo-gen.«
    Zehn Minuten später ging sie ins Wohnzimmer. Sie trug eine hellblaue Seidenbluse zu einer weißen Hose und fühlte sich der Situation gewachsen, jedenfalls bis zu dem Augenblick, als der Besucher sich von der Couch erhob. Er sah unfassbar gut aus. Sein Lächeln erzeugte ein heißes Prickeln in ihrem Nacken. Oder war das vielleicht eine Nachwirkung ihres Spiels mit dem Jetstrahl?
    »Raymond T. Falcon«, sagte er und reichte ihr die Hand.
    »April Taylor.« Sie registrierte, dass sein Anzug perfekt an seinem schlanken Körper saß. »Maßgeschneidert«, sagte sie anerkennend.
    Als sie seine Hand losließ und ihm wieder ins Gesicht sah, blickte er sie mit seinen schönen braunen und grün gesprenkelten Augen so durchdringend an, dass sie erst gar nicht wusste, was er meinte, als er fragte: »Woran erkennen Sie das?«
    Woran erkannte sie was ? Ach so, den Maßanzug. »Es gehört zu meinem Beruf, Menschen nicht nur anhand ihrer Verhaltensweisen zu beurteilen, sondern auch aufgrund ihres Auftretens und ihrer Kleidung.«
    Wieder lächelte er, und diesmal hatte sie genug Geistesgegenwart, um zu analysieren, was sein Lächeln so bezaubernd machte: es zeigte nicht nur seine ebenmäßigen oberen Schneidezähne, sondern entblößte auch ein wenig von dem darüber liegenden rosigen Zahnfleisch. Das hatte etwas Vertrauenerweckendes und zugleich

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