Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
Sklavin jetzt sehen könnte, würde er sie nicht wiedererkennen.
Ray musste diese Veränderung in ihr ausgelöst haben. Er hatte sie aus ihrer Wohlfühlzone herausgeholt, und nun war sie experimentierfreudig geworden. Ein Punkt für Ray.
Und Jonas – dieser freche, unwiderstehliche Kerl – schaffte es, selbst gefesselt stark und selbstbewusst zu wirken. Wie würde es erst sein, wenn er wieder in die Rolle des Gebieters schlüpfte, wenn er versuchen würde, sie zu zähmen? Würde er so dominant sein, dass sie Angst vor ihm bekam? Oder würde ihr Körper überraschende Dinge tun und den Schmerz genießen? Auch sie hatte sich aus ihrer Wohlfühlzone herausbegeben. Sie stand an der Grenze zu einer Welt, die sie nur aus Aprils Schilderungen kannte und die sie bisher bestenfalls mit wohligem Gruseln erfüllt hatte.
Nun, einem Typ wie Blain würde Carly sich niemals hingeben können. Aber Jonas – wie gern sie ihn jetzt berührt hätte. April würde sie gleich losbinden, damit sie Jonas die zehn Hiebe verpassen konnte. Und bevor sie das tat, würde sie …
»Carly, hörst du mir zu?«
Reflexartig schlug Carly die Beine übereinander, als sie sah, dass April wieder mit der Peitsche ausholte. »Ja.«
»Ich führe dir jetzt vor, wie man mit einer Peitsche umgeht. Sieh genau zu, denn ich zeige es nur …« Sie machte eine Pause. »Nur fünfmal.«
»Einmal würde reichen«, meinte Jonas. »Carly lernt schnell.«
»Für diese unangebrachte Bemerkung gibt es drei Hiebe extra.«
»Das nennt man Willkür.«
April grinste diabolisch. »Und noch mal zwei extra. Du wirst es wohl schaffen, für ein paar Minuten ein braver Sklave zu sein. Ich habe das zwei Jahre durchgehalten.«
Jonas nickte anerkennend. »Ich bin tief beeindruckt, Herrin, und werde mich allem fügen, was du verlangst.«
Dafür, dass April vorhin behauptet hatte, sie hätte noch nie einem Mann gegenüber dominante Bestrebungen gehabt, war sie jetzt erstaunlich engagiert bei der Sache. Carly öffnete ihre Beine, legte das rechte über die Seitenlehne des Sessels. Nun hatte Jonas freien Blick auf ihre Pussy. Sein Schwanz, der bereits einen gewissen Abwärtstrend gezeigt hatte, schoss so schnell nach oben, dass er zweimal nachwippte.
April trat neben Jonas. »Sieh nicht ihn an, sondern mich. Beobachte, wie ich aushole.« Die Riemen landeten auf Jonas’ Pobacken. Er zuckte kaum zusammen, sein Gesicht blieb entspannt. Er lächelte sogar.
»Das«, sagte April, »war eindeutig zu schwach.« Sie schlug erneut zu, stärker diesmal. Und ein drittes und viertes Mal, und immer steigerte sie den Schwung, mit dem sie die Peitsche aufklatschen ließ. Erst beim vierten Hieb atmete Jonas scharf ein, und beim fünften verkrampfte sich sein Unterkiefer. Carly hatte noch nie einen Anblick so erregend gefunden.
»Noch fester«, drängte sie April. »Er verträgt eine Menge.«
April lächelte Carly an. »Das liegt sicher daran, dass du ihm so einen aufreizenden Anblick bietest.« Sie kam zu ihr rüber, drückte ihr die Knie zusammen und schloss den Morgenmantel. Dann brachte sie ihre Lippen an Carlys Ohr: »Ihn zum Stöhnen zu bringen, überlasse ich dir.«
Sie richtete sich wieder auf und setzte die Auspeitschung fort. Jonas’ Erektion zeigte, dass er nach wie vor Gefallen an der Sache fand.
April befreite Carly von den Spangen um ihre Handgelenke. »Du darfst Jonas weder anfassen noch küssen, sondern ihn nur mit dem Leder berühren.«
Carly ließ die Arme sinken, rieb sich die Handgelenke und war dankbar, dass sie Gelegenheit hatte, ihre gewonnene Wette mit April zusammen einzulösen. In Kendalls Studio wäre es ihr nicht möglich gewesen, weil sie Ermutigung brauchte, einen kleinen Ansporn, das Gefühl, dass jemand ihr sagte, wo es langging. Und genau das gab ihr April.
Sie nahm die Peitsche am Griff, stand auf und drückte ihren halbgeöffneten Mund auf Aprils weiche Lippen. »Hm, Frauen schmecken im Grunde viel besser als Männer«, sagte sie, um Jonas zu ärgern. »Sie fühlen sich besser an. Sie riechen besser.« Sie drehte sich zu Jonas um, der sie genau beobachtete. Sie hoffte, dass er etwas sagte, damit sie einen Grund hatte, die Anzahl der Hiebe zu erhöhen. Aber er schwieg.
»Du hast ihn bereits gut erzogen«, sagte sie zu April. »Wie gefügig er ist.« Immer noch keine Reaktion von Jonas. » Ich glaube nicht, dass ein Kerl, der sich widerstandslos fesseln lässt, mich jemals zähmen kann. Nie und nimmer.«
Jonas verzog keine Miene.
»Weißt du was«,
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