Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
klar. »Aber du hast recht, gestrenge Meisterin, wir sind deiner unwürdig und geloben Besserung.«
April sah zwischen den beiden hin und her. Ein kleiner Schock würde sie ein wenig abkühlen, also sagte sie: »Ich habe Kendall angerufen. Er wird in wenigen Minuten hier sein. So kann er weiterhin lückenlos die Entwicklung eurer Beziehung dokumentieren.«
»Wie bitte?« Jonas zerrte an den Fesseln. »Bist du wahnsinnig geworden?«
»Oh Gott«, stöhnte Carly. »Das ist … warte mal, du grinst doch, April. Entwarnung, sie verarscht uns nur.«
»Ich muss an meinem Pokerface arbeiten«, stellte April fest. »Nun also zu dem wirklichen Szenario. Fakt ist, ihr wollt beide nicht bis Sonntag warten. Fakt ist aber auch, dass ihr nichts tun dürft, was eure Beziehung voranbringt. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, will Kendall fotografisch festhalten, wie Jonas dich zähmt und erzieht.«
Carly nickte.
»Okay, dann solltet ihr also inzwischen nichts in dieser Richtung tun. Umgekehrt solltet ihr aber in Kendalls Studio nichts tun, das dieser Entwicklung entgegenläuft. Ergo …« Sie hob einen Zeigefinger, merkte, dass es oberlehrerhaft wirkte, und senkte ihn wieder. »Ergo wäre es nicht ratsam, wenn du die Peitschenhiebe, die Jonas aufgrund der verlorenen Wette bekommen soll, bis Sonntag aufhebst. Besser erledigst du das hier. Kendall würde es nicht fotografieren wollen, also muss er es nicht sehen und genau genommen nicht mal davon wissen.«
»Richtig!«, rief Carly begeistert. »Mach mich los. Ich kann es gar nicht erwarten.«
»Oh oh«, sagte Jonas. »Ich dachte, ich wäre in den Händen einer Domina, und nun sind es gleich zwei. Erbarmen!«
Er grinste so aufreizend, dass April beschloss, ihn wesentlich härter ranzunehmen, als sie es vorgehabt hatte.
»Keine Zwischenbemerkungen«, befahl sie. »Die Peitsche, die Carly bei Kendall mitgehen ließ, ist für diesen Zweck ungeeignet. Sie ist zu lang und zu hart. Das Ende einer Peitsche wird immer besonders stark beschleunigt. Selbst wenn man vorsichtig ist, wickelt es sich um den Körper und verursacht fiese rote Male, die lange nicht verblassen. Und du sollst bis Sonntag wieder eine makellose Haut haben.«
Jonas war still und ernst geworden. Sie fand, dass er so noch attraktiver aussah. In zehn Jahren würde er noch männlicher und reifer wirken und ein umwerfender Mittdreißiger sein.
April seufzte sehnsüchtig – Ray fehlte ihr so! – und ging zum Couchtisch, wo sie die sechsriemige Peitsche aufnahm, die sie mitgebracht hatte. »Diese hier eignet sich besser. Sie ist weicher, die Riemen sind kürzer.«
»Ich dachte, du darfst Blains Sachen nicht benutzen«, meinte Carly.
April machte einen Schritt auf sie zu, holte aus und ließ das Leder von der Seite auf ihre Oberschenkel klatschen.
»Autsch, ich bin ja schon still.« In der nächsten Sekunde zog Carly ruckartig die Knie hoch. »Das zieht ja höllisch.«
»Der Hauptschmerz setzt ein bisschen zeitverzögert ein.« Sie hatte aus den Augenwinkeln bemerkt, dass Jonas, der bisher unruhig auf den Fußballen herumgewippt war, wie erstarrt dastand. Sie wartete, bis Carly die Füße wieder auf den Boden gestellt hatte, dann holte sie erneut aus. In dem Moment, als die Riemen Carlys Oberschenkel trafen, sah April Jonas an, dessen Blick auf Carly geheftet war, die schrill aufschrie. Sein Glied hatte sich aufgerichtet. Ja, er besaß wirklich dominante Neigungen. April war sicher, dass das nächste Shooting für Carly eine echte Herausforderung darstellen würde.
Umso wichtiger war es, Jonas jetzt spüren zu lassen, dass eine Peitsche kein Spielzeug war.
• • •
Carly war drauf und dran, April anzuflehen, sie solle aufhören, doch sie brachte kein Wort heraus. Die Lust, mit der Jonas sie ansah, ließ sie erstarren. Dieser Mistkerl weidete sich an ihrem Schmerz. Und sie fand das auch noch erregend! Was war nur mit ihr los? Was war nur mit ihnen allen los?
April, die bei ihrem letzten Treffen die Unterwürfigkeit in Person gewesen war und davon geschwärmt hatte, wie hemmungslos sie sich Ray als Sklavin angeboten hatte, war nicht wiederzuerkennen. Sie hatte Carly geohrfeigt, ihr den Hintern versohlt und ihr sengende Peitschenhiebe verpasst. Und wie überzeugend sie wirkte. Das hautenge Kleid reichte, um sie in einen anderen Menschen zu verwandeln, was natürlich nicht an dem Kleid lag, sondern an der Art, wie sie es trug, an ihrer Körpersprache, die keine Spur devot war.
Wenn Blain seine ehemalige
Weitere Kostenlose Bücher