Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
Ist es tatsächlich okay für mich, wenn ein Mann zusieht und ein anderer mich festhält, während der Mann, den ich liebe und von dem ich noch nicht einmal weiß, wie er zu mir steht, mich in einem Restaurant für einen Brustfick benutzt, während sich jederzeit ein anderer Gast in den Raum verirren könnte?
Sie drückte Rays Handgelenke und er lächelte sie an. »Alles okay?«
»Ja, ich glaube schon.«
»Dann stelle ich dir jetzt eine Frage und möchte, dass du in Ruhe nachdenkst, bevor du antwortest. Nach diesem Gang haben wir eine Stunde Zeit, bis das Dessert serviert wird. Bist du bereit, für diese sechzig Minuten meine Sklavin zu sein, so wie du es für Blain warst? Ich meine damit, dass du dich mir absolut unterordnest, egal, was ich von dir verlange.«
April legte das Besteck hin und sah Ray forschend an. »Wenn wir bei dir daheim wären, würde ich sofort Ja sagen. Aber hier …« Sie sah zu Frank und Desmond. Was auch immer Ray vorhatte, die beiden wussten Bescheid. Frank erwiderte ihren Blick, und April meinte darin den Wunsch zu lesen, dass sie einwilligte. »Sag mir wenigstens, ob wir unter uns bleiben. In diesem Raum.«
»Du sollst einwilligen, ohne irgendeine Sicherheit zu haben. Ich möchte, dass du dich mir völlig auslieferst.«
»Das setzt eine Menge Vertrauen voraus.«
»Und Risikofreudigkeit. Du hast Zeit, es dir zu überlegen, bis dein Teller leer ist. Dann will ich eine Antwort.«
Aprils Kehle war eng. Sie legte die Nippelklemmen in die Schachtel zurück und verstaute sie in der Handtasche. Sie hatte Angst, dass sie Nein sagen könnte. Verrückt, aber so war es.
Schließlich hatte sie sich wieder so weit gefangen, dass sie weiteressen konnte. »Gibt es ein Alternativprogramm?«
»Ja.«
»Verrate es mir.«
Er deutete mit der Gabel auf den einen ungedeckten Tisch. »Du wirst dich nackt dorthin legen. Ich werde dich mit Kerzenwachs foltern, deine Brüste, den Bauch, die Schenkel, auch deine Pussy. Zuletzt werde ich dich mit der Kerze ficken. Schließlich hättest du dir mit dem Nein wieder einen Orgasmus verdient.«
April starrte den Tisch an. »Du machst Witze.«
»Keineswegs.«
» Das ist das Alternativprogramm? Das ist die harmlose Variante, ja?« Sie versuchte nicht einmal, ihre Entrüstung zu verbergen.
Ray nickte.
»Und das alles willst du mit mir tun, während deine beiden Freunde zusehen?«
»Aber nein.« Ray strich April übers Haar und sah ihr in die Augen. »Sie werden nicht zusehen. Sie werden dich dabei festhalten.«
Ein Aufflammen von Lust schoss so schnell durch Aprils Adern, dass ihr siedend heiß wurde. Sie erschrak darüber, wie sehr die Vorstellung sie erregte. Sie trank aus dem Wasserglas, um sich abzukühlen. »Und du meinst, das würde ich zulassen, ohne dir vorher absoluten Gehorsam versprochen zu haben?«
»Ja«, sagte Ray. »Du hast mir gerade erst gezeigt, wie willig du bist.«
»Wenn ich dafür willig genug bin, dann auch für … das andere …«
»Das Hauptprogramm? Nein, das würdest du nicht machen, ohne dich an ein Versprechen gebunden zu fühlen.«
»Du weißt also jetzt schon, dass du mich überfordern wirst.«
»Hat Blain das nicht ständig getan, systematisch?«
April aß weiter. Es stimmte, genau darin hatte der Reiz bestanden, eine BDSM -Beziehung zu führen. Sie war fast bereit, einzuwilligen. Doch etwas störte sie. »Geht es dir darum, mich zu testen?«
Ray schien zu merken, wie ernst ihr die Frage war. Er stellte das Glas ab, aus dem er getrunken hatte, und drehte seinen Oberkörper ganz in ihre Richtung. »Tests sind albern, unreif, unwürdig. Sie sind ein schlimmerer Beziehungskiller als Eifersucht. Als Psychologin weißt du das. Ich verspreche dir, dass ich so etwas nie tun werde.«
Es klingt, als würde er davon ausgehen, dass wir lange zusammenbleiben werden. Er hat von Beziehungskillern gesprochen, also sind wir bereits in einer Beziehung. Die ist zwar noch nicht klar definiert, aber ich weiß jetzt, dass er es ernst mit mir meint.
»Ich willige ein.« Kaum hatte sie es ausgesprochen, bekam sie Herzklopfen. Natürlich wusste sie, dass sie immer noch ein freier Mensch war. Sie konnte jederzeit aufstehen und gehen.
Obwohl sie aufgewühlt war, aß sie weiter. Wenn sie in der Zeit mit Blain nicht gelernt hätte, sich auch im Zustand angespannter Erwartung ihren Appetit zu bewahren, wäre sie jetzt spindeldürr.
Nachdem abgetragen worden war, schloss der Kellner zum ersten Mal die Tür zum Separee. Sie fragte sich, was Ray
Weitere Kostenlose Bücher