Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)
unterstützt und moralisch aufgebaut, als er am Tiefpunkt seines Lebens angekommen war. Damals hatte er ihnen versprochen, sich eines Tages dafür zu revanchieren. Und dieser Tag war heute, denn er erfüllte den beiden einen lang gehegten erotischen Wunsch – zumindest hatte er das vor. Ob April mitmachen würde, konnte er nicht vorhersehen. Was er zwischen dem vierten und fünften Gang mit ihr vorhatte, lag weit außerhalb ihres Wohlfühlhorizonts. Er würde sehr genau auf ihre Reaktionen achten müssen.
Dummerweise war es nicht einfach, ihre Reaktionen zu deuten. Sie neigte zu unvorhersehbaren Gedankengängen, die sie konsequent verfolgte, bis sie sich in Nichts auflösten, so wie ihre Vermutung bei ihrem ersten Treffen, als sie glaubte, Blain hätte einen neuen Gebieter für sie eingeladen. Nachdem ihm das klar geworden war, war er die vorangegangene Unterhaltung in Gedanken durchgegangen und hatte festgestellt, dass sie gern an Theorien festhielt, selbst wenn sie immer unwahrscheinlicher wurden. Sie hatte es geschafft, jede seiner Fragen zu ihren Immobilienwünschen sexuell zu interpretieren. Wer wusste, was sich in ihrem Kopf sonst noch abspielte! Er würde sich angewöhnen müssen, alles präzise zu formulieren, um keine weiteren Doppeldeutigkeiten zuzulassen. Auch ihre Frage vorhin nach der Frau, die ins Krankenhaus gebracht werden musste, hatte so geklungen, als ob sie etwas anderes dahinter vermutete.
Eins wusste er aber mit Gewissheit: Sie liebte es, hilflos zu sein. Seit er ihr die Hände gefesselt hatte, wirkte sie gelöster. Es gab ihr Sicherheit, denn nun musste sie sich ihm anvertrauen und konnte ihm damit die Verantwortung für alles überlassen.
Der dritte Gang wurde serviert, und Ray ließ April das Arrangement auf den Tellern bewundern, bevor er sie bat, die Augen zu schließen.
Er nahm etwas von der Terrine auf die Gabel, stupste sie in den Saucenspiegel und führte sie zu Aprils Mund. Sie öffnete die Lippen und ließ sich füttern. »Hm«, machte sie wohlig. »Mehr.«
Er aß selbst einen Bissen.
»Wann bekomme ich wieder etwas?«
»Wenn du aufhörst zu drängeln.«
Er fand ihren Anblick köstlicher als das Essen und konnte sich nicht an ihr sattsehen, während er die Gabel wieder an ihre Lippen führte, ihr beim Genießen zusah und ihren Nacken streichelte.
Desmond zeigte Ray den hochgereckten Daumen. Es war das vereinbarte Zeichen, das bedeutete: »Ja, wir wollen es durchziehen. Sie gefällt uns.«
Ray ließ April am Weinglas nippen, tupfte ihre Mundwinkel mit der Serviette ab und sagte ihr, dass sie die Augen wieder öffnen konnte, ihr Teller sei leer.
»Da ist noch etwas Sauce«, stellte sie fest.
Ray wischte mit dem Zeigefinger über den Teller und hielt ihn April hin, die ihn ableckte. »Jetzt kannst du mich wieder losbinden.«
»Erst beim nächsten Gang. Bis dahin möchte ich … du wirst es gleich merken.«
Er wartete, bis abgedeckt worden war, dann wickelte er den Schal von Aprils Hals und legte ihn neben sich auf die Bank. April stellte keine Fragen und protestierte nicht, als er ihre Bluse aufknöpfte. Sie sah nur einmal kurz zu Frank und Desmond hinüber, dann schaute sie wieder Ray an. Ein leicht amüsierter Zug lag um ihre Mundwinkel, so als wüsste sie etwas, das er nicht wusste. Er würde aus dieser Frau nie ganz schlau werden. Er zog die Bluse aus dem Rockbund und schob sie über Aprils Schultern nach hinten, bis sie von den gefesselten Handgelenken gestoppt wurde. April atmete hörbar ein. Es klang erwartungsvoll, nicht abwehrend. Er betrachtete ihre Brüste, deren Form und Größe er als vollkommen empfand. Ihre rosigen Nippel baten förmlich darum, mit Klemmen gefoltert zu werden. In diesem Augenblick bedauerte er seinen Purismus. Vielleicht sollte er doch wieder etwas mehr Zubehör ins Spiel bringen. Er umfasste ihre Brüste von unten, streichelte die zarte Haut, kniff leicht in die Nippel. April zeigte nicht die geringste Spur von Widerstand angesichts der beiden Zuschauer. Um eine Reaktion von ihr zu provozieren, holte er mit der rechten Hand aus und ließ sie auf ihre Brust klatschen. April blieb die Selbstbeherrschung in Person. Ray hingegen drohte die Selbstkontrolle zu entgleiten. Sein Schwanz war steif geworden und sehnte sich nach Aprils Mund. Ray klatschte weitere Male auf ihre Brust, ohne April den kleinsten Laut zu entlocken. Er schlug fester und schneller zu, wechselte mit beiden Händen ab, bis sich ihre Haut rötete und er merkte, dass er sich
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