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Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Ein Hauch von Schmerz: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Jansen
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Klarinettenstücke vorspielen, die sie zu seiner Erbauung einstudiert hatte.
    »Nein, ich habe –« Er wurde vom Telefon unterbrochen, sah aufs Display, hob verschwörerisch die Augenbrauen und machte den Lautsprecher an.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich auf diesen Kinderkram reinfalle«, meldete sich Morgan.
    »Gib zu, du hast es zuerst geglaubt.«
    »Höchstens zwei Sekunden lang«, kam es aus dem Lautsprecher. »Ich hatte den Brief vielleicht zu einem Drittel durch, da war mir klar, dass du dahintersteckst. Beim nächsten Drittel habe ich kurzfristig erwogen, ob du tatsächlich die Chuzpe hättest, so etwas zu deichseln. Die Antwort darauf war ein klares Nein. Beim letzten Drittel sah ich dann vor meinem geistigen Auge, wie du das Briefpapier der Bank gefälscht und einen juristisch einwandfrei klingenden Brief formuliert hast. Ende der Geschichte. Tja, netter Versuch.«
    »Mist!« Kendall machte eine Faust und drehte sie. »Und ich dachte, diesmal kriege ich dich. Keine Sorge, ich bleibe dran. Immerhin bemühe ich mich, während du mich schon lange nicht mehr hinters Licht zu führen versucht hast.«
    Nach einem kurzen Schweigen erwiderte Morgan: »Doch, das habe ich, du hast es nur noch nicht gemerkt.« Dann legte er auf.
    Kendall sah Sharon an. »Ich soll irgendetwas nicht gemerkt haben? Da wird wohl in Kürze eine Bombe platzen. Spannend.« Er lehnte sich zurück. »Spielst du noch ein bisschen für mich?«
    Sharon folgte der Aufforderung gern, doch schon nach wenigen Minuten wurden sie wieder unterbrochen, diesmal vom Türgong.
    »Das wird das Bett sein.« Kendall erhob sich. »Es soll heute geliefert werden.«
    Sharons Puls beschleunigte sich, als sie daran dachte, wie die Dinge beim letzten Shooting außer Kontrolle geraten waren. Mit diesem Möbelstück eröffneten sich ungewöhnliche Möglichkeiten. Und sie würde dabei sein und zusehen … ob sie dem überhaupt gewachsen war?
    • • •
    Zurück daheim zog April sich aus und betrachtete sich lange in der verspiegelten Tür des Kleiderschranks. Sah sie irgendwie verändert aus? Verdorbener vielleicht? Was geschah mit einer Frau, nachdem sie von drei Männern gleichzeitig genommen worden war? Da konnte doch nicht alles beim Alten bleiben?
    Sie trat näher an den Spiegel und studierte ihr Gesicht. Das Einzige, was sie darin las, war Sehnsucht nach Ray, und zwar nach dem Ray, den sie liebte – der mit dem jungenhaften Lächeln und dem verspielten Sadismus, mit dem verrückten Hang zum Exhibitionismus und der Lust am Experimentieren. Es gab jedoch leider auch den anderen Ray. Und der verunsicherte sie, indem er sich abweisend verhielt.
    Nun würde sie über eine Woche warten müssen, bis sie ihn wiedersah und herausfinden konnte, ob es mit ihnen weiterging. Sie hasste sich dafür, dass sie sich das gefallen ließ. Wieso hatte sie ihn nicht längst gefragt, was er für sie empfand?
    Genug gegrübelt! Sie hatte heute einiges vor. In einer Stunde traf sie sich mit Carly, um Möbel für ihre neue Wohnung auszusuchen. Alles würde einfacher werden, wenn sie erst einmal ihr eigenes Reich hatte und damit auch ein Privatleben. Sie zog sich rasch etwas Praktisches an und ging in die Küche, um zu frühstücken.
    Auf dem Küchentisch lag ein Zettel. Sie las ihn, während sie darauf wartete, dass das Teewasser kochte. »Liebe April, ich hoffe, du hattest einen schönen Abend. Um 13 Uhr kommt Kendras Gebieter. Es ist besser, wenn du nicht zu Hause bist. Er könnte auf die Idee kommen, dich in die Session mit einzubeziehen. Blain.«
    Kopfschüttelnd legte April den Zettel hin, goss den Tee auf und holte ein Joghurt aus dem Kühlschrank. Blain in einem Dreier, das konnte sie sich nicht vorstellen.
    Sie drehte den Zettel um und schrieb: »Ja, mein Abend war schön, Blain. Ich bin heute den ganzen Tag mit Carly unterwegs. Gruß, April.«
    Eine halbe Stunde später betrat sie das Möbelhaus, in dem sie und Carly sich in der Bettenabteilung treffen wollten. Carly lag auf einem überbreiten, unfassbar kitschigen rosa Polsterbett, Arme und Beine ausgebreitet, die Augen geschlossen.
    April setzte sich an den Bettrand. »Etwas Tee, Mylady?«
    Carly schlug die Augen auf. »Du glaubst nicht, was ich für Entzugserscheinungen habe!«
    »Morgen siehst du Jonas doch wieder.«
    »Nicht Jonasentzug. Sexentzug. Den habe ich mir selbst verordnet.«
    »Du hast heute also kein Vibro-Ei in der Handtasche.«
    Carly richtete sich auf und stützte sich auf die Ellenbogen.

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