Ein Hauch von Schnee und Asche
Metern Entfernung ein Rebhuhn ins Herz treffen.«
Er strahlte einen schlichten Stolz aus und blinzelte in Richtung eines kleinen Taubenschwarms, der in der Nähe unter den Bäumen pickte, als schätzte er ab, wie leicht er eine davon hätte einsacken können.
»Ich habe meinen Vater von den Bogenschützen erzählen hören«, sagte Jamie. »In Glenshiel. Viele von ihnen waren Grants, hat er gesagt – und ein paar Campbells.« Er beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt, neugierig auf die Geschichte, aber zugleich leicht argwöhnisch.
»Aye, das waren wir.« Arch puffte geschäftig vor sich hin, und der Rauch schlängelte sich um seinen Kopf. »Wir hatten uns in der Nacht durch das Farndickicht nach unten geschlichen«, erklärte er mir, »und uns über dem Fluss zwischen den Felsen versteckt, unter dem Farn und zwischen den Ebereschen. Man hätte direkt neben einem von uns stehen können und ihn nicht gesehen, so dicht war das Gebüsch. Es war ein bisschen eng«, fügte er vertraulich an Jamie gewandt hinzu.
»Man konnte nicht einmal aufstehen, um zu pinkeln, und wir hatten zu Abend gegessen – und Bier getrunken -, bevor wir die andere Bergseite hinaufgestiegen sind. Haben alle dagehockt wie die Frauen. Und wir mussten wie der Teufel versuchen, unsere Bogensehnen unter unseren Hemden trocken zu halten, weil es so geregnet hat und uns das Wasser durch den Farn an den Hälsen entlanggetropft ist. Aber dann kam die Dämmerung«, fuhr
er munter fort, »und auf das Signal hin sind wir aufgestanden und haben unsere Pfeile fliegen lassen. Es war ein herrlicher Anblick, wie sie von den Hügeln auf die armen Kerle niedergehagelt sind, die unten am Fluss kampiert haben. Aye, Euer Vater hat auch dort gekämpft, a Seaumais «, fügte er hinzu und wies mit seinem Pfeifenstiel auf Jamie. »Er gehörte zu denen am Fluss.« Ein lautloser Lachkrampf schüttelte ihn.
»Dann gab es also keine Sympathien«, erwiderte Jamie sehr trocken. »Zwischen Euch und den Frasers.«
Der alte Arch schüttelte den Kopf, ohne im Geringsten aus der Fassung zu geraten.
»Nein«, sagte er. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder mir zu und wurde jetzt etwas nüchterner.
»Wann immer also die Frasers einen Grant allein auf ihrem Land erwischten, war es ihre Angewohnheit, ihn vor die Wahl zu stellen. Er konnte sein rechtes Auge verlieren oder die beiden Finger seiner rechten Hand. So oder so würde er nie wieder einen Bogen gegen sie richten.«
Er rieb die verstümmelte Hand langsam auf seinem Oberschenkel hin und her, als streckten sich seine Phantomfinger nach der Berührung einer singenden Sehne aus. Dann bewegte er den Kopf, als schüttelte er die Vorstellung ab, und ballte die Hand zur Faust. Er wandte sich an mich.
»Ihr hattet doch nicht vor, Christie die Finger abzunehmen, oder, Mrs. Fraser?«
»Nein«, sagte ich erschrocken. »Selbstverständlich nicht. Er glaubt doch nicht…?«
Arch zuckte mit den Achseln und zog seine weißen Augenbrauen fast bis zum Ansatz seiner Halbglatze hoch.
»Ich weiß es nicht genau, aber die Vorstellung, aufgeschnitten zu werden, schien ihn sehr zu verstören.«
»Hmm«, sagte ich. Ich würde mit Tom Christie reden müssen. Jamie war aufgestanden, um sich zu verabschieden, und ich folgte automatisch seinem Beispiel. Ich schüttelte meine Röcke aus und versuchte, mir das Bild eines jungen Mannes aus dem Kopf zu schlagen, dessen Hand auf dem Boden festgehalten wurde, und einer niedersausenden Axt.
»Keine Frasers mehr in Glenhelm, sagt Ihr?«, fragte Jamie nachdenklich und blickte auf Mr. Bug hinunter. »Leslie, der Neffe – dann wäre er Bobbys Erbe gewesen, oder?«
»Aye, das wäre er.« Mr. Bugs Pfeife war ausgegangen. Er drehte sie um und klopfte den Kopf zielsicher am Rand der Veranda aus.
»Sie sind beide zusammen umgebracht worden, nicht wahr? Ich erinnere mich, dass mein Vater mir davon erzählt hat. Man hat sie mit eingeschlagenem Schädel in einem Bach gefunden, hat er gesagt.«
Arch Bug sah blinzelnd zu ihm auf, die Augenlider wie eine Eidechse zum Schutz vor der Sonne gesenkt.
»Nun, seht Ihr, a Seaumais «, sagte er, »ein Bogen ist wie eine gute Ehefrau, aye, die ihren Meister kennt und auf seine Berührung anspricht. Eine Axt dagegen -« Er schüttelte den Kopf. »Eine Axt ist eine Hure. Jeder kann sie benutzen – ganz gleich, mit welcher Hand.«
Er pustete durch den Pfeifenhals, um ihn von der Asche zu reinigen, wischte mit seinem Taschentuch durch den Kopf und steckte
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