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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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nichts genützt.«
    Goose nickte einsichtig.
    »Er hat Recht, weißt du«, sagte er zu seinem finster blickenden Bruder.
    »Wir könnten die Cherokee um sie bitten«, schlug Jamie vor. »Eine Frau für dich, Ian. Bird hält viel von dir; er würde sie dir bestimmt geben.«
    Er scherzte nur halb. Wenn noch kein anderer die junge Frau geheiratet hatte, war es möglich, dass sich der Mann, dem sie als Sklavin diente, überreden ließ, sie Ian zu geben, der großen Respekt genoss.
    Ian lächelte, schüttelte aber den Kopf.
    »Nein, es ist besser, wenn wir Lösegeld bezahlen. Oder -« Er musterte nachdenklich die beiden Indianer, die sich fleißig durch die restlichen Vorräte aus den Satteltaschen futterten. »Sollten wir Bird vielleicht bitten, sie zu adoptieren?«
    Das war eine wirklich gute Idee. Denn sobald sie die junge Frau zurückhatten, würde es ihr und ihren Brüdern wieder genauso elend gehen wie zuvor – sie würden hungrig umherwandern.

    Doch die Brüder schüttelten stirnrunzelnd die Köpfe.
    »Ein voller Magen ist schön«, sagte Goose und leckte sich die Finger ab. »Aber wir haben mit angesehen, wie sie unsere Familie, unsere Freunde umgebracht haben. Wenn wir es nicht mit eigenen Augen gesehen hätten, wäre es möglich. Aber -«
    »Aye, ich verstehe«, sagte Jamie und war eine Sekunde lang sogar erstaunt, weil er es tatsächlich verstand; offenbar hatte er schon mehr Zeit unter den Indianern verbracht, als er angenommen hatte.
    Die Brüder wechselten einen Blick, mit dem sie offenbar einen Gedanken austauschten. Als ihre Entscheidung gefallen war, wies Light respektvoll auf Jamie.
    »Wir sind Eure Sklaven«, sagte er ein wenig zaghaft. »Es ist an Euch zu entscheiden, was mit uns geschehen soll.« Er hielt zögernd inne und wartete.
    Jamie rieb sich mit der Hand über das Gesicht und dachte, dass er wohl doch nicht genug Zeit unter den Indianern verbracht hatte. Ian lächelte zwar nicht, doch er schien ein schwach belustigtes Vibrieren auszustrahlen.
    MacDonald hatte ihm von Kriegszügen während der Franzosenkriege erzählt; Soldaten, die Indianer gefangen nahmen, brachten sie normalerweise um, um das Skalpgeld zu kassieren, oder sie verkauften sie als Sklaven. Diese Kriegszüge waren gerade einmal zehn Jahre vorbei, und der Frieden war seitdem häufig von Unrast erfüllt gewesen – und die verschiedenen Indianerstämme machten ihre Gefangenen weiß Gott zu Sklaven, es sei denn sie beschlossen aus unerfindlichen indianischen Gründen, sie stattdessen zu adoptieren oder umzubringen.
    Er hatte die beiden Tuscarora gefangen genommen; ergo befahl es die Sitte, dass sie jetzt seine Sklaven waren.
    Er verstand bestens, was Light andeutete – dass er die beiden Indianer adoptieren sollte und die junge Frau zweifellos ebenso, wenn sie erst gerettet war. Und wie in Gottes Namen war ihm plötzlich diese Verantwortung zugefallen?
    »Nun ja, für Skalps gibt es im Moment keinen Markt«, merkte Ian an. »Obwohl du die beiden vielleicht wirklich an Bird verkaufen könntest. Obwohl sie nicht viel wert sind, so dürr und kränklich, wie sie sind.«
    Die Brüder starrten ihn reglos an und erwarteten seine Entscheidung. Light rülpste unvermittelt, und die Brüder zogen überraschte Gesichter. Jetzt lachte Ian doch, ein leises, knarrendes Geräusch.
    »Oh, das könnte ich nie tun, und das wisst ihr alle drei ganz genau«, sagte Jamie gereizt. »Ich hätte dich fester schlagen und mir den Ärger ersparen sollen«, sagte Jamie zu Goose , der ihn gutmütig angrinste, so dass man seine Zahnlücke sah.
    »Ja, Onkel«, sagte er und verbeugte sich zutiefst respektvoll.
    Jamie erwiderte das mit einem missmutigen Geräusch, das die beiden Indianer jedoch ignorierten.

    Die Orden also. MacDonald hatte ihm eine Kiste mitgebracht, die zum Bersten mit Orden, Blechknöpfen, billigen Messingkompassen, stählernen Messerklingen und anderen hübschen Nutzlosigkeiten gefüllt war. Da sich die Macht der Häuptlinge aus ihrer Beliebtheit ableitete und diese direkt proportional zu ihrem Vorrat an Geschenken stieg, nahmen die britischen Indianeragenten Einfluss, indem sie sich gegenüber jenen Häuptlingen freigebig zeigten, die ihre Bereitschaft signalisierten, sich auf die Seite der Krone zu stellen.
    Er hatte nur zwei kleine Beutel solcher Bestechungsgeschenke dabei; den Rest hatte er für künftige Gelegenheiten zu Hause gelassen. Was er dabei hatte, würde zwar sicher ein ausreichendes Lösegeld für Mrs. Light abgeben, doch wenn

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