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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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einen Stich der Sehnsucht nach meinem Krankenhaus. Beinahe konnte ich das Desinfektionsmittel riechen, das Murmeln und Hasten der Schwestern und Pfleger hören, die Hochglanztitel der wissenschaftlichen Magazine, die vor Ideen und Informationen nur so überquollen, unter meinen Fingern spüren.
    Dann war es vorbei, und ich wog die Vorzüge von Blutegeln gegenüber einer Abschnürung ab, unter Berücksichtigung des Ziels, Mr. Higgins zur bestmöglichen Analgesundheit zu verhelfen.
    »Dr. Rawlings rät zum Einsatz von Blutegeln«, erklärte ich. »Zwanzig oder dreißig, sagt er, in einem schweren Fall.«
    Jamie, der sich von dieser Vorstellung herzlich wenig angewidert zeigte, nickte. Er war halt selbst schon mehrfach mit Blutegeln behandelt worden und versicherte mir, dass es nicht schmerzhaft war.
    »Aye. So viele hast du aber nicht, nicht wahr? Soll ich die Jungen holen und mit ihnen sammeln gehen?«
    Nichts, was Jemmy und Germain mehr Spaß machen würde als eine Ausrede, mit ihrem Großvater in den Bächen herumzumatschen und bis zu den
Ohren mit Schlamm und Blutegeln übersät heimzukommen. Doch ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Oder vielmehr, ja«, verbesserte ich mich. »Wenn du Zeit hast – aber ich brauche sie nicht sofort. Blutegel würden die Lage vorübergehend verbessern, aber Bobbys Hämorrhoiden sind voller Thrombosen – verklumptem Blut -«, korrigierte ich mich, »- und ich glaube, dass es wirklich besser für ihn wäre, wenn ich sie ganz entfernte. Ich glaube, ich kann sie abbinden – jede Hämorrhoide ganz unten fest mit einem Faden abschnüren, meine ich. Das unterbricht ihre Blutzufuhr, und im Lauf der Zeit vertrocknen sie einfach und fallen ab. Sehr sauber.«
    »Sehr sauber«, murmelte Jamie wie ein Echo. Er zog ein etwas nervöses Gesicht. »Hast du das schon einmal gemacht?«
    »Ja, ein-, zweimal.«
    »Ah.« Er spitzte die Lippen, während er sich den Vorgang anscheinend vorstellte. »Wie… äh… ich meine… glaubst du, er kann scheißen, während das so geht? Es wird doch sicher eine Weile dauern.«
    Ich runzelte die Stirn und klopfte mit dem Finger auf die Arbeitsfläche.
    »Sein größtes Problem ist, dass er nicht scheißt«, offenbarte ich. »Nicht oft genug, meine ich, und nicht mit der richtigen Konsistenz. Schreckliche Verpflegung«, sagte ich und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn. »Er hat es mir erzählt. Brot, Fleisch und Ale. Kein Gemüse, kein Obst. Ich glaube, die ganze britische Armee muss Verstopfung haben. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie bis zum letzten Mann Hämorrhoiden hätten, die ihnen wie Traubenbüschel aus dem Hintern hängen!«
    Jamie zog eine Augenbraue hoch und nickte.
    »Es gibt viele Dinge, die ich an dir bewundere, Sassenach – vor allem deine delikate Ausdrucksweise.« Er hustete und senkte den Blick. »Aber… wenn du sagst, dass es Verstopfung ist, die Hämorrhoiden verursacht -«
    »Das tut sie.«
    »Aye, nun ja. Es ist nur – was du über John Grey gesagt hast. Ich meine, du glaubst doch nicht, dass der Zustand von Bobbys Hintern etwas zu tun hat mit… mmpfm.«
    »Oh. Nun, nein, nicht direkt.« Ich hielt inne. »Es war eher so, dass Lord John in seinem Brief gefragt hat, ob ich möglicherweise eine Behandlung für seine anderen Beschwerden vorschlagen kann. Ich meine, eventuell weiß er von Bobbys Problemen, ohne sich … äh … sagen wir persönlich ein Bild davon gemacht zu haben. Aber wie gesagt, Hämorrhoiden sind eine derart verbreitete Erkrankung, warum sollte er sich so sehr dafür interessieren, dass er mich um Hilfe bittet – wenn er nicht glaubt, dass sie ihm irgendwann einmal beim, äh, Vorankommen hinderlich sein könnten?«
    Jamies Gesicht hatte während unserer Unterhaltung über Blutegel und Verstopfung seine normale Farbe zurückgewonnen, doch an diesem Punkt wurde es erneut rot.

    »Beim -«
    »Ich meine«, sagte ich und verschränkte die Arme unter meiner Brust, »ich bin ein kleines bisschen… angewidert… von der Vorstellung, dass er Mr. Higgins sozusagen zur Instandsetzung zu uns geschickt hat.« Ich hatte die ganze Zeit ein äußerst ungutes Gefühl in Bezug auf die Sache mit Bobby Higgins’ Hinterteil gehabt, hatte es aber bis jetzt noch nicht in Worte gefasst. Jetzt, da ich es ausgesprochen hatte, war mir absolut klar, was mich so störte.
    »Der Gedanke, dass ich den armen kleinen Bobby in Ordnung bringen soll, um ihn dann wieder heimzuschicken, damit er -« Ich presste die Lippen fest aufeinander und

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