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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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räusperte sich nur und nickte.
    »Aye. Natürlich. Werden sie -«
    »Du nimmst Arch Bug mit und Tom Christie.«
    Ein paar Sekunden ungläubigen Schweigens folgte auf diese Aussage.
    »Tom Christie ?«, sagte Brianna und wechselte einen verblüfften Blick mit Roger. »Warum denn das in aller Welt?« Der Schulmeister war ein verknöcherter Miesepeter und entsprach nicht den gängigen Vorstellungen von einer angenehmen Reisebegleitung.
    Ihr Vater verzog ironisch den Mund.
    »Aye. Nun ja. Es gibt da eine Kleinigkeit, die mir MacDonald vorenthalten hat, als er mich gebeten hat, sie aufzunehmen. Sie sind bis zum letzten Mann Protestanten.«
    »Ah«, sagte Roger. »Ich verstehe.« Jamie sah ihm in die Augen und nickte, erleichtert, weil man ihn sofort verstand.
    » Ich verstehe es nicht.« Brianna betastete stirnrunzelnd ihr Haar, dann zog sie das Band heraus, fuhr behutsam mit den Fingern hindurch und löste die Knoten, bevor sie es bürstete. »Wozu soll das gut sein?«
    Roger und Jamie wechselten einen kurzen, aber viel sagenden Blick. Jamie zuckte mit den Achseln und setzte Jem auf seinen Schoß.
    »Tja.« Roger rieb sich das Kinn und überlegte, wie er zweihundert Jahre
religiöser Intoleranz unter den Schotten so erklären könnte, dass ihn eine Amerikanerin des zwanzigsten Jahrhunderts verstand. »Äh … erinnerst du dich an die Sache mit den Bürgerrechten in den Staaten, die Integration im Süden, das alles?«
    »Natürlich.« Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Okay. Und welche Seite symbolisieren die Neger?«
    »Die was?« Jamies Miene war völlig verblüfft. »Was haben denn Neger damit zu tun?«
    »Ganz so einfach ist es nicht«, versicherte ihr Roger. »Nur, damit du verstehst, um was für Emotionen es hier geht. Sagen wir, die Vorstellung, einen katholischen Grundbesitzer zu haben, dürfte unseren neuen Pächtern leichtes Unwohlsein verursachen – und umgekehrt?«, fragte er mit einem Blick auf Jamie.
    »Was sind Neger?«, fragte Jemmy neugierig.
    »Äh … dunkelhäutige Menschen«, erwiderte Roger, dem unvermittelt klar wurde, was für ein Sumpf sich durch diese Frage auftun konnte. Es war zwar so, dass der Begriff »Neger« nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit »Sklave« war – doch der Unterschied war nur sehr gering. »Erinnerst du dich nicht, sie wohnen bei deiner Tante Jocasta?«
    Jemmy runzelte die Stirn und setzte für einen bestürzenden Moment exakt die gleiche Miene auf wie sein Großvater.
    »Nein.«
    »Wie auch immer«, sagte Brianna und rief die Versammlung zur Ordnung, indem sie scharf mit der Bürste auf den Tisch hieb, »worauf ihr hinauswollt, ist also, dass Tom Christie Protestant genug ist, um das Vertrauen dieser neuen Leute zu gewinnen?«
    »Etwas in der Art«, bestätigte ihr Vater, und sein linker Mundwinkel kräuselte sich. »Wenn sie deinen Mann hier sehen und Tom Christie, werden sie wenigstens nicht mehr ganz und gar das Gefühl haben, das Reich des Teufels zu betreten.«
    »Ich verstehe«, sagte Roger erneut, diesmal in einem etwas veränderten Tonfall. Es war also nicht nur seine Stellung als Sohn des Hauses und allgemeine rechte Hand, nicht wahr – sondern die Tatsache, dass er Presbyterianer war, zumindest nominell. Er sah Jamie mit hochgezogener Augenbraue an, und dieser antwortete mit einem Achselzucken.
    »Mmpfm«, sagte Roger in sein Schicksal ergeben.
    »Mmpfm«, sagte Jamie zufrieden.
    »Hört auf damit«, sagte Brianna gereizt. »Schön. Du gehst also mit Tom Christie nach Cross Creek. Warum geht Arch Bug mit?«
    Auf die unterschwellige Art Verheirateter wurde Roger bewusst, was seiner Frau so die Laune verdarb: der Gedanke, dass man sie zurückließ, um die Ernte zu organisieren – was ja schon unter den besten Bedingungen eine erschöpfende Drecksarbeit war -, während er sich mit einem Trupp seiner
Religionsgenossen in der romantischen, aufregenden Metropole Cross Creek mit ihren zweihundert Einwohnern amüsierte.
    »Es wird hauptsächlich Arch sein, der ihnen hilft, sich hier niederzulassen und vor der Kälte ihre Unterkünfte zu bauen«, sagte Jamie in aller Logik. »Du willst doch wohl nicht andeuten, dass ich ihn allein schicken sollte, um mit ihnen zu sprechen?«
    Bei diesen Worten lächelte Brianna unwillkürlich; Arch Bug, der seit Jahrzehnten mit der redseligen Mrs. Bug verheiratet war, war für seine Wortkargheit bekannt. Er konnte zwar sprechen, tat es aber nur selten und beschränkte seine Redebeiträge auf ein gelegentliches,

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