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Ein Hauch von Schnee und Asche

Ein Hauch von Schnee und Asche

Titel: Ein Hauch von Schnee und Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Ohnmacht.«
    Seinem plötzlichen klammen Aussehen nach dachte ich, er würde auf der Stelle in Ohnmacht fallen, daher führte ich ihn hastig zu einem Hocker und drückte ihm den Kopf zwischen die Knie.
    »Ich bin mir allerdings nicht sicher, dass dies wirklich das Problem ist«, sagte ich über ihn gebeugt zu ihm. »Ich habe mir nur gerade die Glasträger mit Lizzies Blut angesehen und an Parasiten gedacht, und – nun, ich musste ganz plötzlich denken, dass eine Hakenwurmdiagnose sehr gut zu Euren Symptomen passen würde.«
    »Oh?«, sagte er schwach. Sein dicker, gelockter Zopf war nach vorn gefallen, und sein Nacken lag frei, hellhäutig und zart wie der eines Kindes.
    »Wie alt seid Ihr, Bobby?«, fragte ich, denn mir fiel plötzlich auf, dass ich keine Ahnung hatte.
    »Dreiundzwanzig, Ma’am«, sagte er. »Ma’am? Ich glaube, ich muss mich übergeben.«
    Ich schnappte mir einen Eimer, der in der Ecke stand, und reichte ihn Bobby gerade noch rechtzeitig.
    »Bin ich sie losgeworden?«, fragte er schwach. Er setzte sich auf und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab, während er in den Eimer blinzelte. »Ich könnte das noch einmal machen.«
    »Ich fürchte, nicht«, sagte ich mitfühlend. »Angenommen, Ihr habt Hakenwürmer, so sitzen sie sehr fest und zu tief unten, um sie durch Übergeben abzuschütteln. Die einzige Möglichkeit, sicherzugehen ist, nach ihren Eiern zu suchen.«
    Bobby betrachtete mich nervös.
    »Ich bin eigentlich nicht besonders schüchtern, Ma’am«, sagte er und rutschte vorsichtig hin und her. »Das wisst Ihr ja. Aber Dr. Potts hat mir riesige Klistiere mit Senfwasser verabreicht. Das muss die Würmer doch weggebrannt haben? Wenn ich ein Wurm wäre, würde ich sofort loslassen und den Geist aufgeben, wenn mich jemand in Senflauge tunkte.«
    »Das sollte man meinen, nicht wahr?«, sagte ich. »Leider nicht. Aber ich werde Euch keinen Einlauf verabreichen«, versicherte ich ihm. »Erst einmal müssen wir sehen, ob Ihr die Würmer tatsächlich habt, und wenn ja, dann gibt es ein Heilmittel, das ich Euch geben kann und das sie direkt vergiften wird.«
    »Oh.« Bei diesen Worten wurde seine Miene etwas glücklicher. »Wie wollt Ihr sie denn sehen, Ma’am?« Er warf einen skeptischen Blick zur Arbeitsfläche, auf der noch ein Sortiment von Klemmen und Gläsern mit Nähmaterial ausgebreitet war.
    »Das könnte gar nicht einfacher sein«, versicherte ich ihm. »Ich führe eine Prozedur namens Fäkalsedimentierung durch, um den Stuhl zu konzentrieren, und dann suche ich unter dem Mikroskop nach den Eiern.«
    Er nickte, obwohl ich sehen konnte, dass er mir nicht folgte. Ich lächelte ihm freundlich zu.
    »Alles was Ihr tun müsst, Bobby, ist scheißen.«
    Sein Gesicht war eine Studie des Zweifels und der nervösen Anspannung.
    »Wenn es Euch nichts ausmacht, Ma’am«, sagte er, »behalte ich die Würmer, glaube ich.«

12
    Weitere Wunder der Wissenschaft
    Als Roger MacKenzie später an diesem Nachmittag von der Küferei heimkehrte, traf er seine Frau tief in die Betrachtung eines Gegenstandes versunken an, der auf seinem Esstisch stand.
    »Was ist das? Eine Art prähistorische Konserve?« Roger streckte vorsichtig den Finger nach dem bauchigen Gefäß aus, das aus grünlichem Glas bestand und mit einem Korken verschlossen war, der wiederum mit einer dicken roten Wachsschicht überzogen war. Im Inneren war ein formloser Klumpen zu sehen, der offenbar in einer Flüssigkeit schwamm.
    »Ho, ho«, sagte seine Frau nachsichtig und schob das Glas aus seiner Reichweite. »Du meinst wohl, das ist ein Scherz. Es ist weißer Phosphor – ein Geschenk von Lord John.«
    Er sah sie an; sie war aufgeregt, ihre Nasenspitze war rot geworden, und einige Haarsträhnen hatten sich gelöst und wehten im Luftzug; wie ihr Vater hatte sie die Angewohnheit, sich beim Überlegen mit der Hand durch die Haare zu fahren.
    »Und du hast … was damit vor?«, fragte er und gab sich Mühe, sich seine bangen Vorahnungen nicht anmerken zu lassen. Er konnte sich sehr vage daran erinnern, in seinen fernen Schultagen die Eigenschaften des Phosphors gelernt zu haben; entweder, so dachte er, ließ es einen im Dunklen leuchten, oder es explodierte. Keine dieser Aussichten war beruhigend.
    »Tjaaa … Streichhölzer herstellen. Vielleicht.« Ihre Schneidezähne bohrten sich kurz in ihre Unterlippe, während sie das Glas betrachtete. »Ich weiß, wie es geht – theoretisch. In der Praxis könnte es etwas knifflig werden.«
    »Und

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